Der König, der niemals einer war Il principe Netflix Streamen online
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Der König, der niemals einer war

Der König, der niemals einer war Il principe Netflix Streamen online
„Der König, der niemals einer war“ // Deutschland-Start: 4. Juli 2023 (Netflix)

inhalt / Kritik

Obwohl True Crime Dokus eine Zeit lang eine der Haupteinnahmequellen von Netflix gewesen zu sein scheinen, ist in der Hinsicht zuletzt nicht mehr viel los gewesen. So wurde zwar kürzlich Dr. Hwang Woo-suk, König der Klone ins Programm aufgenommen, der von dem berühmt-berüchtigten südkoreanischen Wissenschaftler handelt. Doch die Doku befasste sich mehr mit dem Thema Klonen, anstatt die späteren Betrügereien in den Mittelpunkt zu stellen. Und auch das zuvor veröffentlichte Victim/Suspect, welches eine Reihe von Vergewaltigungen thematisierte, passte nicht so ganz ins Beuteschema. Jetzt kommt mit Der König, der niemals einer war wieder Nachschub für die darbenden Fans dieser etwas anderen Form der Unterhaltung. Wobei auch dieses Mal die Erwartungen nur zum Teil erfüllt werden.

Ein Kronprinz unter Mordverdacht

Im Fokus der dreiteiligen Serie steht Vittorio Emanuele di Savoia, der letzte Kronprinz Italiens. Als Sohn des damaligen Königs wäre er der nächste in der Thronreihenfolge gewesen. Doch Italien entschied anders: In einem Referendum wurde beschlossen, dass die Monarchie in dem Land beendet wird, die Königsfamilie wurde ins Exil geschickt. Zumindest anfangs meint man noch, dass sich Der König, der niemals einer war deshalb in erster Linie an ein Publikum richtet, welches eine Vorliebe für Adelsgeschichten hat. Dass Netflix auch diese im Visier hat, ist bekannt. Zuletzt wurde diese beispielsweise mit den fiktionalen Stoffen Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte und Royalteen: Prinzessin Margrethe bedient. Das Ende eines Königshauses ist natürlich weniger glamourös, aber nicht unspannend.

Aber die Geschichte nimmt eine Wendung, als der Prinz in einen Todesfall verwickelt wird: Im Rahmen einer Schießerei wurde der deutsche Student Dirk Geerd Hamer schwer verletzt und verstarb einige Monate später im Koma. Die Frage, welche im Anschluss die Justiz wie auch die Medien beschäftigte: Wer hat diesen Schuss abgegeben, der Hamer traf? Vittorio Emanuele di Savoia ist dabei einer der Hauptverdächtigen. Wer die Geschichte selbst nicht kennt, darf deshalb bei Der König, der niemals einer war hemmungslos spekulieren. Handelt es sich bei der Verdächtigung des Exil-Italieners um eine reine Hexenjagd? Oder hat dieser seinen Einfluss geltend gemacht, damit er ungeschoren davonkommt? Möglich ist beides, da werden in die jeweiligen Richtungen Argumente geliefert.

Etwas lang und unbefriedigend

Zwischenzeitlich dreht sich die Doku dabei ziemlich im Kreis. Obwohl sie prinzipiell nicht sehr lang ist, die drei Folgen haben jeweils eine Laufzeit von rund 45 Minuten, kommt es doch zu Längen. Da würde man sich manchmal wünschen, die Serie würde ein paar Punkte überspringen und endlich zur Lösung kommen. Letztere ist dabei recht unbefriedigend. So bringt Der König, der niemals einer war keine neuen Erkenntnisse, welche das Aufrollen des alten Falls noch einmal rechtfertigen würden. Die letzte große Wendung, mit der die Serie noch einmal die Zuschauer und Zuschauerinnen schockieren will, liegt auch schon mehr als 15 Jahre zurück – und blieb zudem ohne Folgen. Insofern darf man sich hier zwar schon aufregen. Ein Blick auf Wikipedia hätte aber den gleichen Effekt und würde nur einen Bruchteil der Zeit kosten.

Hinzu kommt, dass die Umsetzung der Doku ziemlich einfallslos ist: Es gibt die übliche Mischung aus historischen Aufnahmen und aktuellen Interviews, dazu eine chronologische Aufarbeitung. Das funktioniert natürlich, lässt aber Abwechslung vermissen. Wer diese gar nicht braucht und sich nicht an den besagten Längen stört, kann aber mal einen Blick riskieren. So richtig viel zu rätseln gibt es in Der König, der niemals einer war dabei nicht, was dem True-Crime-Publikum zu wenig sein könnte. Es geht dann doch mehr um die beteiligten Leute, sowohl die königliche Familie wie auch die des Opfers. Dazu gibt es die besagten Informationen, wie das mit der italienischen Monarchie damals eigentlich war.

Credits

OT: „Il principe“
Land: Italien
Jahr: 2023
Regie: Beatrice Borromeo Casiraghi

Bilder

Trailer

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Der König, der niemals einer war
fazit
„Der König, der niemals einer war“ handelt von den ins Exil verbannten Nachkommen des italienischen Königshauses, aber auch von einem tragischen Todesfall, in den diese verwickelt war. Die Dokuserie hat keine neuen Erkenntnisse zu bieten und ist bei der Umsetzung einfallslos. Die Geschichte ist aber, trotz einiger Längen, doch ganz interessant.
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