Nirgendwo 2023 Nowhere Netflix Streamen online
© Emilio Pereda/Netflix

Nirgendwo (2023)

Nirgendwo 2023 Nowhere Netflix Streamen online
„Nirgendwo“ // Deutschland-Start: 29. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nico (Tamar Novas) und seine hochschwangere Frau Mia (Anna Castillo) haben genug. Sie wollen nicht länger in dem totalitären Staat bleiben, in dem Menschen systematisch unterdrückt oder gar getötet werden. Also haben sie den Beschluss gefasst, gemeinsam die Flucht zu wagen. In einem Schiffscontainer sollen sie außer Landes geschmuggelt werden, in der Hoffnung, dass sie woanders ein besseres Leben führen können. Doch schon auf dem Weg geht alles schief. Erst werden die beiden voneinander getrennt. Als der Container bei der stürmischen Überfahrt auch noch über Bord geht, ist sie auf sich allein gestellt und muss mitten auf dem Meer und ohne viel Proviant um ihr Überleben kämpfen …

Die Gefahren der Flucht

Das Thema der Flucht bzw. Immigration hat in den letzten Jahren unzählige Filmschaffende inspiriert. Bei den meisten Titeln handelt es sich um Dramen oder Dokumentarfilme. Dann und wann wurde auch ein komisches Potenzial in dem Stoff entdeckt. Aber es gibt auch Versuche, dieses Themengebiet zur Erzeugung von Spannung zu erzeugen. Packend ist beispielsweise der Horrorfilm His House, bei dem ein Paar aus Afrika nach England geflohen ist und dort von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Nanny hatte ebenfalls seine Momente, auch dort ging es um eine Afrikanerin, die unheimliche Erfahrungen macht. Eine andere Form des Genrekinos präsentiert nun der Netflix-Film Nirgendwo, der aus der Flucht einen Survival-Thriller macht, völlig frei von übernatürlichen Elementen.

Ein bisschen rätseln darf man aber auch hier. Das betrifft vor allem das Szenario. So wird zwar verraten, dass der Film in der Zukunft spielt, die Menschen in einem repressiven Staat leben und irgendwelche Katastrophen geschehen sein müssen. Aber die Details sind spärlich, das mehrköpfige Drehbuchteam hatte schlichtweg kein Interesse daran, hier World Building zu betreiben. Das ist so spartanisch, dass man sich fragen darf, warum es überhaupt diese Elemente gibt. Man hätte genauso gut ein afrikanisches Paar nehmen und dafür auf das gleichzeitig umständliche wie nichtssagende Drumherum verzichten können. Vielleicht erhoffte man sich aber, bei Nirgendwo auch ein weißes Publikum mitnehmen zu können, denen flüchtende Afrikaner und Afrikanerinnen nicht sehr nahegehen. Zumindest wird hier impliziert, dass es jeden treffen kann.

Spannend, aber abwechslungsarm

Lässt man die etwas fragwürdige Geschichte mal außen vor, kann der Film aber durchaus unterhaltsam sein. Im Grunde handelt es sich hier um einen ganz klassischen Survival-Thriller, bei dem die Hauptfigur zahlreiche Hindernisse und Gefahren überwinden muss. Vergleichsmöglichkeiten gibt es da viele. All Is Lost bietet sich beispielsweise an, dort kämpfte sich der Protagonist mit seinem beschädigten Boot durch die stürmische See. Bei Nirgendwo ist das noch ein wenig gemeiner. Denn während es bei dem obigen Film zumindest noch Ausrüstung und Nahrung gibt, um auf hoher See zu überleben, bietet ein Container nur wenig Unterstützung. Die meisten Objekte, die Mia vor Ort findet, sind für die Situation unbrauchbar, weil überhaupt nicht dafür gedacht. Zumindest aus Sicht des Publikums ist das aber kein Nachteil, da sich Mia dadurch einiges einfallen lassen muss, um irgendwie auf allem wieder herauszukommen.

Phasenweise ist das ganz spannend. Das verdankt der Film zum einen seinem gemeinen Setting: Gleichzeitig eigesperrt zu sein und meilenweit von Nichts umgeben, das ist schon eine perfide Kombination. Außerdem tritt Hauptdarstellerin Anna Castillo (Eine perfekte Geschichte, Je mehr, desto besser) engagiert auf, es gelingt der Spanierin gut, die One-Woman-Show bis über die Zielgerade zu retten. Aber es ist ein mühseliger Weg. Das Szenario bringt mit sich, dass notgedrungen die Abwechslung recht gering ist. Dafür ist der Film ziemlich lang: Knapp 110 Minuten hätte es für den dünnen Inhalt nicht gebraucht. Wer in der Stimmung ist für ein wenig Überlebenskampf, kann es mit Nirgendwo ohne Zweifel einmal versuchen, das ist schon recht solide. Ein neuer Netflix-Geheimtipp ist der Film hingegen kaum.

Credits

OT: „Nowhere“
Land: Spanien
Jahr: 2023
Regie: Albert Pintó
Drehbuch: Indiana Lista, Ernest Riera, Seanne Winslow, Teresa de Rosendo
Musik: Frank Montasell, Lucas Peire
Kamera: Unax Mendia
Besetzung: Anna Castillo, Tamar Novas

Bilder

Trailer

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fazit
In „Nirgendwo“ steckt eine Frau, die aus ihrem Land fliehen wollte, in einem über Bord gegangenen Schiffscontainer fest und muss um ihr Überleben kämpfen. Setting und Szenario sind schön gemein. Phasenweise ist der Survival-Thriller auch packend. Auf Dauer fehlt aber die Abwechslung, der Film ist insgesamt zudem zu lang.
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