Tod vor der Hochzeit

Als Maja (Natalia Sitarska) ihre Eltern Mirek (Tomasz Karolak) und Regina (Agnieszka Suchora) besucht, hat sie eigentlich eine freudige Nachricht dabei. Sie wird heiraten! Allerdings hat die Sache einen kleinen Haken, ihr Verlobter Miłosz (Gamou Fall) ist schwarz, was in dem kleinen polnischen Dorf nicht so gern gesehen wird. Schließlich gibt es da Traditionen, die es zu beachten gilt. Hinzu kommt, dass Maja für diese Nachricht einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht hat. So ist der Leiter der örtlichen Molkerei sehr plötzlich verstorben, was das gesamte Dorf ins Chaos stürzt. Wer soll denn nun die Leitung übernehmen? Auf der Suche nach einer Lösung muss die Familie lernen, wieder an einem Strang zu ziehen …

Liebe mit Hindernissen

Der Februar ist der Monat der Liebe! Zumindest auf Netflix werden dann innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Titel veröffentlicht, bei denen es irgendwie um Romantik und Beziehungen geht, rechtzeitig zum Valentinstag. 2025 ist das nicht anders. Zum Auftakt gab es da Irgendwie schwanger, eine US-amerikanische Komödie um eine Frau, die an ihrer Partnerschaft verzweifelt und ankündigt ein Kind zu kriegen – was gar nicht stimmt. Mit Tod vor der Hochzeit folgt nun mal wieder ein Beitrag aus Polen, der Streamingdienst veröffentlicht bekanntlich ständig Filme von dort. Manchmal ist das eine gute Nachricht, da waren in den letzten Jahren doch einige spannende Titel dabei. Hiervon muss man das aber nicht unbedingt behaupten, mehr als Durchschnitt ist das Werk nicht.

Dabei hat das Regie-Duo Tomasz Konecki (Bitterer Wodka und süße Küsse) und Iwona Ogonowska-Konecka schon einiges zusammengetragen, um sich von anderen romantischen Netflix-Produktionen zu unterscheiden. Es ist sogar so viel, dass man sich darüber streiten kann, ob Tod vor der Hochzeit überhaupt in die Schublade passt. Das Thema Beziehung spielt dabei schon eine Rolle. Zum einen ist da die im Titel bereits angekündigte Hochzeit. Diese wird jedoch weniger durch die Gefühle des Paares in Gefahr gebracht als vielmehr die Rückständigkeit der anderen. Das ist dann Monsieur Claude und seine Töchter näher als einer Liebeskomödie. Dafür dürfen aber auch die Eltern ihre Partnerschaft hinterfragen, wenn der Patriarch und seine Frau in eine Krise geraten. Die Rückständigkeit betrifft schließlich nicht nur die Reaktion auf das Aussehen des künftigen Schwiegersohns.

Irgendwie nett

Das hört sich nach einem moralinsauren Film an, wie man sie beispielsweise im deutschen Fernsehen immer wieder zu sehen bekommt. Ganz so arg wird es dann aber doch nicht. So kritisiert Tod vor der Hochzeit zwar schon die Leute und will deren Gesinnungswandel als positives Vorbild für das Publikum nutzen. Man verzichtet jedoch auf den Holzhammer, geht das Ganze lieber mit Humor an. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen ihren Spaß daran haben, wenn hier alles drunter und drüber geht und gemeinsam nach einem Weg gesucht wird, aus dem Schlamassel wieder herauszukommen. Tatsächlich ist die Komödie vielleicht etwas zu gefällig, an manchen Stellen wäre mehr Biss zu wünschen gewesen.

So hat man anfangs noch den Eindruck, dass die polnische Produktion einen schwarzen Humor anstrebt. Die Szene in dem Kühlhaus, wo es um den im Titel angekündigten Toten geht, ist schon ganz amüsant. Später weicht sich das aber auf, auch weil der Film dann mehrere Themen und Stränge miteinander verknüpfen muss, bis man irgendwann gar nicht mehr so genau sagen kann, was Tod vor der Hochzeit denn eigentlich erzählen will. Insgesamt ist die Komödie schon irgendwie nett, sofern man eben nicht einen typischen Valentinstag-Beitrag erhofft. Man muss sie aber nicht unbedingt gesehen haben. Trotz einer an und für sich sympathischen Besetzung bleibt nicht so viel von dem Film hängen, viel mehr als etwas Berieselung ist das nicht.