The Anthrax Attacks: In the Shadow of 9/11 Netflix
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The Anthrax Attacks

The Anthrax Attacks: In the Shadow of 9/11 Netflix
„The Anthrax Attacks“ // Deutschland-Start: 8. September 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

September 2001 in den USA, da denkt natürlich jeder in erster Linie an die Terroranschläge rund um die Flugzeugentführungen und die zusammenbrechenden Twin Towers, welche eine ganze Gesellschaft traumatisierten. Etwas in Vergessenheit geraten ist hingegen ein weiterer Anschlag, der gerade mal eine Woche später in den USA ausgeübt wurde. Dieses Mal war die Mordwaffe sehr viel weniger spektakulär, aber nicht minder perfide. Ganz einfache Briefumschläge waren es, welche den Menschen den Tod brachten oder bringen sollten. Denn diese enthielten Milzbrand-Sporen, alternativ als Anthrax bekannt. Der erste Schwung ging dabei an Nachrichtensender und Zeitungen, später standen auch Politiker auf der Abschussliste.

Doch wer steckt hinter den heimtückischen Anschlägen? Regisseur Dan Krauss (The Kill Team) rekonstruiert in seiner Netflix-Doku The Anthrax Attacks: In the Shadow of 9/11, wie eben diese Frage beantwortet werden sollte. Ob die Ermittlungen des FBIs zu einem richtigen Ergebnis kamen oder nicht, ist dabei bis heute umstritten. Zweifel blieben, manche mutmaßten, die Behörde habe nur deshalb achteinhalb Jahre später einen Schlussstrich unter die Geschichte gezogen, um eine einfache Antwort zu haben. Der Druck war schließlich enorm, Politik und Bevölkerung verlangten einen Schuldigen, brauchten die Auflösung. Dass Teile der Akten später freigegeben wurden, beim Versuch, Transparenz zu schaffen, überzeugte nicht alle. Der mutmaßliche Täter, so wurde gesagt, wäre gar nicht in der Lage gewesen, die Mengen zu produzieren, die für die Briefe notwendig waren.

Nicht neu, aber professionell umgesetzt

Wer sich von The Anthrax Attacks definitive Antworten erhofft oder bahnbrechend neue Erkenntnisse, der wird eher enttäuscht. So richtig viel hat der Film nicht zu bieten, was man nicht aus Wikipedia-Artikeln oder anderen Meldungen wissen konnte. Möglich, dass sich Krauss dessen bewusst war und deshalb inszenatorisch mehr bieten wollte. Das bedeutet konkret, dass hier nicht nur Archivaufnahmen und Interviews untergebracht werden, sondern auch Szenen nachgespielt wurden. Das ist bei Dokus zwar kein seltener Fall. Ungewöhnlich ist hier jedoch zum einen das Ausmaß, den diese sogenannten Reenactments haben. Zum anderen wurde für diese besagten Szenen immerhin Clark Gregg gewonnen, ein international bekannter Schauspieler, der unter anderem in Agents of S.H.I.E.L.D. mitspielte.

Ob es das unbedingt gebraucht hätte, darüber kann man sich streiten. Die Geschichte an sich ist auch so schon spannend genug. Dabei ist es einerseits die Suche nach dem oder den Verantwortlichen, welche bei The Anthrax Attacks für ein aufmerksames Publikum sorgen. So fanden sich in den Briefen Hinweise, dass es sich erneut um einen islamistischen Anschlag handelte. Doch stimmte das oder war das nur ein Täuschungsversuch? Gleichzeitig streift der Film eine Reihe gesellschaftlich relevanter Themen, die einerseits die Ermittlungen des FBIs betreffen, aber auch die Reaktion der Behörden. So stand früh fest, dass die Briefe über eine bestimmte Postfiliale liefen. Doch es dauerte, bis die notwendigen Schritte eingeleitet wurden, um die dort arbeitenden Menschen zu schützen.

Credits

OT: „The Anthrax Attacks: In the Shadow of 9/11“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Dan Krauss
Drehbuch: Dan Krauss
Musik: Justin Melland
Kamera: Alexander Alexandrov, Jacen Sievers, Brett Wiley
Besetzung: Clark Gregg

Bilder

Trailer

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The Anthrax Attacks
fazit
„The Anthrax Attacks“ erinnert an die heimtückischen Anschläge 2001, als jemand Briefe verschickte, die Milzbrand-Sporen enthielten. Der Dokumentarfilm hat dabei insgesamt nicht viel Neues zu erzählen. Bemerkenswert sind allenfalls die professionell besetzten Reenactment-Szenen. Interessant ist der Stoff aber auch so, verbunden mit ein wenig Gesellschaftskritik.
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