Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt Netflix
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Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt

Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt Netflix
„Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt“ // Deutschland-Start: 13. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

An True Crime Dokus mangelt es auf Netflix bekanntlich nicht. Da vergeht kaum eine Woche, in der es nicht irgendeinen Nachschub aus dem Bereich beim Streamingdienst gibt. 2023 wurde da auch nicht lange gefackelt, gleich drei neue Titel gingen innerhalb einer Woche an den Start, die sich mit den verschiedensten Verbrechen auseinandersetzen. So erfuhren wir mehr über den berüchtigten Betrüger Bernie Madoff: Das Monster der Wall Street und lernen in Der axtschwingende Anhalter einen Mann kennen, der zu einer Mediensensation wurde, dabei aber ein düsteres Geheimnis verbarg. Und wem das noch nicht reicht, der darf mit Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt noch eine Reihe nach Indien antreten und sich mit dortigen Verbrechen beschäftigen.

Mit Gewalt gegen das Verbrechen

Dass das Land für True Crime Dokus ein dankbarer Schauplatz ist, hat Netflix schon viele Male bewiesen. Da gibt es beispielsweise die Reihe Indische Serienmörder oder auch Haus der Geheimnisse: Die Toten von Burari. Während sich diese aber mit Verbrechern beschäftigen, geht es in dem neuen Titel um die Verbrechensbekämpfung. Um eine besonders rabiate Form der Verbrechensbekämpfung. So berichtet Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt, wie die indische Metropole in den 1990ern von Dawood Ibrahim und seiner Verbrecherorganisation D-Company terrorisiert wurden. Da die Polizei mit ihren bisherigen Methoden mehr oder weniger machtlos war, wurde irgendwann der Druck erhöht. Gewalt bekämpft man am besten mit Gegengewalt, so die Annahme.

Genauer nahmen Pradeep Sharma und andere Polizisten die Sache selbst in die Hand, durften im Zweifel Verbrecher töten, wenn sie sich der Festnahme entziehen wollten. Was viele wollten. Und so eskalierte die Gewalt immer weiter, bis die Polizei irgendwann gar nicht mehr darauf wartete, dass ein Verbrecher gefährlich wurde. Gezielt wurde auf diese Jagd gemacht und am helllichten Tag gemordet, jedes Mal unter dem Deckmantel des Gesetzes. Dass das vielleicht ein klein wenig exzessiv war, nahm man Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt zufolge in Kauf. Verbrecher darf man töten, so war die weitläufige Meinung der Gesetzeshüter. Das zählt nicht so wirklich, solange es nur die „Richtigen“ trifft. Der Bevölkerung war das recht, solange sie nur endlich wieder in Ruhe auf die Straße gehen konnte, ohne gleich die Mafia fürchten zu müssen.

Grenze zwischen gut und böse

Sonderlich schmeichelhaft ist das Bild, welches der Film von der Polizei da zeichnet daher nicht. Klar, True Crime Dokus gehen oft mit Kritik an der Polizei einher. Meistens beschränkt sich das aber darauf, dass diese inkompetent ist, manchmal vielleicht auch korrupt. Dass sie aber mordlüstern ist, das sieht man dann doch eher selten. Je weiter Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt voranschreitet, umso schockierender ist, was das Regie-Duo Raaghav Dar und Francis Longhurst da festgehalten hat. Das Töten der Verbrecher war kein reines Mittel zum Zweck, um irgendwie für Ordnung zu sorgen. Es wurde zu einer Art Wettbewerb, bei dem nicht nur die Hemmungen verschwanden, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Das Töten selbst wurde zu einem Ziel. Polizeigewalt, wie sie in den letzten Jahren immer mal wieder thematisiert wurde, fand hier auf einem ganz anderen Level statt.

Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt ist daher eine dieser True Crime Dokus, die ganz offen darauf setzen, das Publikum daheim vor den Bildschirmen zu schockieren. Damit verbunden sind aber auch grundsätzliche Überlegungen zur Verhältnismäßigkeit von Gewalt. Wie weit darf und sollte man gehen? Darf ich Regeln außer Kraft setzen, wenn die Gegenseite sich selbst nicht an diese hält? Wann ist die Grenze erreicht, in der die Guten auf einmal die Bösen sind? Dass diese hier überschritten wurde, ist klar. Vor allem zum Ende hin darf es einem eiskalt den Rücken hinunterlaufen, wie offensiv und dreist Gesetze gebrochen wurden. Wie sehr die Polizisten auf einmal selbst in einer eigenen Welt lebten und der moderierende Blick von außen fehlte.

Credits

OT: „Mumbai Mafia: Police vs the Underworld“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Raaghav Dar, Francis Longhurst

Trailer

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Ihr seid mit Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind alle Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt
fazit
„Mumbai-Mafia: Die Polizei gegen die Unterwelt“ erzählt, wie in den 1990ern die Polizei in der indischen Metropole äußerst rabiat Verbrecher bekämpfte – bis hin zum Mord. Der Schockfaktor ist dabei groß. Gleichzeitig darf darüber diskutiert werden, welche Grenzen es in diesem Bereich gibt oder geben sollte.
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