Plan A Plan B

Das Leben schreibt doch manchmal die ironischsten Geschichten. Nirali (Tamannaah Bhatia) ist Heiratsplanerin und Kupplerin, konnte selbst aber noch nicht den passenden Mann für sich finden. Klar, dass sich da Freunde und Verwandte immer wieder drüber lustig machen. Da kommt es noch unpassender, dass ihre neunen Büroräume genau gegenüber vom arroganten und großkotzigen Scheidungsanwalt Kosty (Riteish Deshmukh) liegen, mit dem sie gleich beim ersten Treffen mächtig aneinander gerät. Doch auch der Anwalt hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen, steckt er doch seit einiger Zeit selbst in einem Scheidungsprozess  fest. Nach und nach verhärten sich dabei die Fronten zwischen Nirali und Kosty, wobei vor allem eine Frage im Raum steht: Können diese zwei grundverschiedenen Lebenseinstellungen auf längere Zeit miteinander auskommen oder steckt hinter dem ganzen Streit vielleicht doch ein tiefergehendes Interesse?

Die alte Leier

Es ist doch irgendwie immer das Gleiche. Zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden von ein auf den anderen Tag durch das Spiel des Lebens miteinander in Verbindung gebracht und kommen erstmal überhaupt nicht mit dem jeweils anderen aus. Nach und nach erkennen beide jedoch, dass hinter der Fassade ein interessanter, weicher Kern steckt, der dann nach und nach erforscht wird. Ein Wechselspiel von Annäherungen und Abweisungen wird dann meist mit einem Happy Ende abgerundet, bei dem beide nach langem hin und her endlich zueinander gefunden haben.

Wer also schon mal ein oder zwei romantische Komödien nach dem eben angeführten Schema F gesehen hat, wird bei Plan A Plan B nichts Neues entdecken. Die Ausgangssituationen von Nirali und Kosty könnten konträrer nicht sein, beschäftigen sie sich doch jeweils mit der Kupplung bzw. der Trennung von Paaren. Nachdem also deutlich wird, in welche Richtung der Film sich orientiert, wird eine Entwicklung vorhersehbarer als die nächste. Die indische Komödie klappert nahezu akribisch alle Stationen ab, die eine romantische Komödie mit ein wenig emotionaler Fallhöhe zu bieten hat. Das erste Treffen wird zum Streit, ein Schlüsselereignis führt dazu, dass das gegenseitige Interesse geweckt wird und lange Montagen werden genutzt, um stetig anwachsende Annäherungen zu verdeutlichen. Problematisch wird hierbei auch, dass der arrogante Kosty über den gesamten Film ungemein unsympathisch bleibt und somit keine Empathie für die emotionale Entwicklung der Beziehung der Beiden entstehen kann.

Nervtötendes Alleinstellungsmerkmal

Neben der schablonenhaften Erzählstruktur weißt Plan A Plan B allerdings auch ein Alleinstellungsmerkmal auf. Der Film ist in Indien produziert worden und charakterisiert sich somit durch Arbeitsweisen, Kamerafahrten und musikalischen Untermalungen, die nicht den Sehgewohnheiten eines europäischen Publikums entsprechen. Das mag zu Beginn interessant erscheinen, geht jedoch spätesten nach der dritten Slapstick-Einlage, die mit Flöten und einem Schlagzeug Bewegung für Bewegung untermalt ist, tierisch auf die Nerven. Alles in allem kann die indische Handschrift des Films nicht überzeugen, geschweige denn von den narrativen Schwächen und repetitiven Strukturen ablenken.