Lockwood Co Netflix
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Lockwood & Co – Staffel 1

Lockwood Co Netflix
„Lockwood & Co“ // Deutschland-Start: 27. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

In der Welt wimmelt es nur so vor Geistern, die das Leben der Menschen schwermachen. Doch zum Glück haben sich einige Agenturen gebildet, die sich um solche Probleme kümmern und sich der ruhelosen Toten annehmen. Eine dieser Agenturen ist Lockwood, benannt nach deren Anführer Anthony Lockwood (Cameron Chapman). Im Gegensatz zu anderen Agenturen, bei denen die Erwachsenen das Sagen haben, gibt es hier nur ihn und George Karim (Ali Hadji-Heshmati), beides Jugendliche. Als die hochbegabte Lucy Carlyle (Ruby Stokes) hinzustößt, welche die Stimmen der Toten hören kann, wird aus dem Duo ein Trio. Verstärkung tut auch Not, stürzen sie sich doch von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste …

Altmodische Jagd auf Geister

Diese Woche demonstrieren die Streamingdienste eine auffallende Vorliebe für Jugendliche, die besondere Beziehungen zu Geistern aufbauen. Bei Disney+ ging mit einigen Wochen Verspätung der Film Darby and the Dead online, bei der die Protagonistin Geister sehen und mit ihnen sprechen kann. Netflix versucht es zeitgleich mit der Serie Lockwood & Co. In beiden Fällen geht es auch darum, dass die jeweiligen übernatürlich begabten Figuren die Toten ins Jenseits leiten wollen. Wo dies beim ersten Titel jedoch mit Humor und aus Hilfsbereitschaft gegenüber den Verstorbenen geschieht, ist das hier ein Geschäft, das aus der Notwendigkeit heraus entstanden ist. Schließlich terrorisieren die Geister in der Serie die Lebenden und können nur mit vereinten Kräften und einer guten Portion Zwang dazu gebracht werden, doch bitte wieder zu gehen.

Beim Thema Geisterjäger dürften die meisten natürlich an Ghostbusters – Die Geisterjäger denken, die 80er-Jahre Erfolgskomödie, die auch bald vier Jahrzehnte später noch Kultstatus genießt. Die Mittel, die bei Lockwood & Co zum Einsatz kommen, sind dabei jedoch deutlich altmodischer. Und überraschend. Wie oft sieht man es schon, dass jemand mit einem Degen auf übernatürliche Wesen losgeht? Dazu gibt es ein paar kleinere Bomben und Fackeln, die ganz offensichtlich selbst dann Wirkung zeigen, wenn die Geister keinen Körper haben. Warum das so ist, wird nie wirklich erklärt. Allgemein hält man sich hier nicht groß damit auf, Kontexte zu schaffen oder Hintergründe zu teilen. Stattdessen wird das Publikum mitten hinein geworfen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Zuschauer und Zuschauerinnen dürfen sich den Rest selbst zusammenreimen.

Hoher Mysteryfaktor

Wobei die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass diese viel zu sehr damit beschäftigt sein werden, sich ganz andere Fragen zu stellen. Schließlich arbeitet die Adaption einer Romanreihe von Jonathan Stroud mit einem hohen Mystery-Faktor. Da gibt es nicht nur die einzelnen Fälle, die mit sehr viel Spurensuche verbunden sind, wodurch Lockwood & Co immer wieder Krimicharakter hat. Auch die Figuren selbst haben ihre Vorgeschichten, die zunächst aber nur angedeutet werden. Und dann sind da noch die menschlichen Gegenspieler, bei denen man nicht weiß, wer sie sind oder welche Absichten sie verfolgen. Unter anderem kreuzen sich die Wege des Trios immer wieder mit denen eines Mannes (Luke Treadaway), der nur nach seiner goldenen Klinge benannt wird und Andeutungen macht, dass noch viel mehr hinter allem steckt. Was genau, erfährt das Publikum während der acht Folgen nicht. Es gibt wie so oft ein ziemlich offenes Ende – was bei einer Netflix-Serie immer gefährlich ist.

Aber selbst wenn es keine Fortsetzung geben sollte, lohnt es sich, hier einmal reinzuschauen. Das Trio ist sympathisch, die Effekte sind für eine Jugendserie gelungen. An manchen Stellen wird die von Joe Cornish (Attack the Block, Wenn du König wärst) konzipierte Serie sogar durchaus spannend. Natürlich ist die Zielgruppe hier etwas jünger, man sollte deshalb keine richtigen Horrorszenen erwarten. Außerdem sind die vielen Versatzstücke, die bei Lockwood & Co zum Einsatz kommen, gut bekannt. Die ganz große Originalität braucht man hier nicht zu erwarten. Aber es ist doch unterhaltsam, wenn die drei auf Geisterjagd gehen, lauter Geheimnisse lösen müssen und sich dabei mit finsteren Organisationen und Hintermännern anlegen. Innerhalb der großen Zahl an Fantasy-Jugendserien ist diese hier eindeutig eine der besseren.

Credits

OT: „Lockwood & Co“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Joe Cornish, William McGregor, Catherine Morshead
Drehbuch: Joe Cornish, Joy Wilkinson, Kara Smith, Ed Hime
Vorlage: Jonathan Stroud
Kamera: Oliver Curtis, Ben Wheeler, Thomas Townend
Besetzung: Ruby Stokes, Cameron Chapman, Ali Hadji-Heshmati, Michael Clarke, Ivanno Jeremiah, Luke Treadaway, Morven Christie, Jack Bandeira, Ben Crompton, Hayley Konad, Rhianna Dorris, Paddy Holland, Rico Vina, Louise Brealey, Nigel Planer

Bilder

Trailer

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Lockwood & Co – Staffel 1
fazit
„Lockwood & Co“ begleitet drei junge Menschen, die mit kuriosen Mitteln Jagd auf Geister machen. Auch wenn viele Elemente bekannt sind, ist die Adaption der Romanreihe besser als viele andere Fantasy-Jugendserien. Das Trio ist sympathisch, die vielen Mystery-Elemente machen neugierig, an manchen Stellen wird die Geschichte auch durchaus spannend.
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