Der Gärtner El Jardinero The Gardener Netflix Streamen online
© Jaime Olmedo/Netflix

Der Gärtner

Der Gärtner El Jardinero The Gardener Netflix Streamen online
„Der Gärtner“ // Deutschland-Start: 11. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Mit Pflanzen kennt sich Elmer (Álvaro Rico) bestens aus, die Arbeit in der familienbetriebenen Gärtnerei ist sein ganzes Leben. Mit Menschen hat es der junge Mann jedoch weniger, das wäre bei seinem weniger öffentlichen Beruf aber auch ein Hindernis: Zusammen mit seiner Mutter La China Jurado (Cecilia Suárez) töten sie in Wahrheit Menschen, für Geld natürlich, diese Auftragsmorde sind sehr lukrativ. Bisher machte ihm das wenig aus, da er keinerlei Mitgefühl für andere hat. Das ändert sich, als er Violeta (Catalina Sopelana) kennenlernt und sich in sie verliebt. Dummerweise sollte sie aber sein nächstes Opfer sein, was er aber nicht übers Herz bringt. Seine kontrollsüchtige Mutter ist davon wenig angetan. Nicht nur, dass dieses Nicht-Erfüllen ihrem Ruf schadet. Sie merkt zudem, dass Elmer allmählich ihrer Kontrolle entgleitet …

Mörderischer Abnabelungsprozess

Diesen Monat hat Netflix wieder mehrere düstere Serien im Angebot. Da war zuerst Devil May Cry nach der gleichnamigen Videospielreihe rund um einen Dämonenjäger, der die Apokalypse aufhalten muss. Danach erzählte die südkoreanische Produktion Karma von sechs Menschen, die mehr oder weniger zufällig aufeinandertreffen und sich bald bis aufs Blut bekämpfen. Mit Der Gärtner kommt nun ein spanischer Beitrag hinzu. Ähnlich zu dem obigen fernöstlichen Titel geht es auch hier darum, dass Menschen einander umbringen wollen, teils aus Gier, teils aus anderen Gründen. Eine weitere Gemeinsamkeit dabei ist, dass die Grenzen zwischen gut und böse nicht immer leicht zu ziehen sind, man hier teilweise nicht wirklich weiß, was man von diesen Menschen halten soll.

Die große Ausnahme ist die Mutter. Die ist tatsächlich rein böse. Nicht nur, dass sie es ist, die hinter der Fassade der Gärtnerei den mörderischen Dienst aufgebaut hat, was sicher nicht ganz nett ist. Sie manipuliert zudem gnadenlos ihren Sohn, macht ihn zu einem willenlosen Werkzeug. Als dieser tatsächlich anfängt sich aufzulehnen und ein eigenes Leben zu führen, tut sie alles dafür, um ihn weiterhin unter der Fuchtel zu haben. Auf diese Weise erzählt Der Gärtner mehrere Geschichten parallel. Der eine Hauptstrang behandelt die kriminellen Machenschaften des Duos. Der andere betrifft das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn. Violeta mag der konkrete Auslöser dafür sein, dass da etwas ins Wanken gerät. Sie ist letztendlich aber nur ein Mittel zum Zweck, es hätte auch ein anderer Anlass sein können, um von den Abnabelungsprozessen des jungen Mannes zu erzählen.

Unterhaltsam, mit Luft nach oben

Das heißt aber nicht, dass Violeta deswegen unwichtig ist. Im weiteren Verlauf erfahren wir mehr über sie, erfahren ihre Hintergrundgeschichte. Und natürlich auch, warum jemand sie so sehr hasst, dass er sie umbringen will. An dieser Stelle kommt dann auch die angesprochene Ambivalenz ins Spiel, tatsächlich gut ist hier niemand. Das Publikum wird sich zwar mehr mit dem jungen Paar identifizieren, aber das ist alles mit Einschränkungen verbunden. Eine wirklich tiefgründige Auseinandersetzung sollte man dabei aber nicht erwarten, Der Gärtner will in erster Linie unterhalten. Moralische Fragen sind da höchstens Beiwerk. Die Figurenzeichnung ist auch nicht unbedingt sehr ambitioniert, lediglich das designierte Mordopfer hat da etwas Substanz vorzuweisen.

Spaßig ist die von Miguel Sáez Carral (Nicht eine mehr) entwickelte Serie aber schon, wenn die Angelegenheit immer weiter eskaliert, weitere Auftragsmörder hinzukommen und Violeta nicht die hilflose Damsel in Distress ist. Das nimmt dann leider nicht ganz die Ausmaße vom besagten Karma an, wo wirklich verschiedenste Figuren aufeinandertreffen, mal miteinander arbeiten, mal sich bekämpfen – je nach Situation. Was Der Gärtner zudem gutgetan hätte, wäre mehr Humor. Schließlich ist das Szenario mit dem verdreckten Killerdienst schon irgendwie skurril, auch die Figur des empathielosen Sohns hat komische Elemente. Insofern wäre da das Potenzial gewesen, aus dem Ganzen noch etwas mehr zu machen. Aber auch in der Form kann man sich das hier ganz gut anschauen.

Credits

OT: „El Jardinero“
IT: „The Gardener“
Land: Spanien
Jahr: 2025
Regie: Mikel Rueda, Rafa Montesinos
Drehbuch: Miguel Sáez Carral, Isa Sánchez
Idee: Miguel Sáez Carral
Musik: Lucas Vidal
Kamera: Rafa García
Besetzung: Álvaro Rico, Cecilia Suárez, Catalina Sopelana

Bilder

Trailer

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Der Gärtner
fazit
„Der Gärtner“ erzählt von einem Mutter-Sohn-Duo, das unter dem Deckmantel einer Gärtnerei Auftragsmorde verübt. Die Thrillerserie nutzt ihr Potenzial zwar nicht ganz, da wäre bei den Figuren und der Eskalation noch mehr drin gewesen. Dennoch ist es ganz unterhaltsam, wie es hier zu Macht- und Überlebenskämpfen kommt.
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