Filmriss Feedback Informacja zwrotna Netflix Streamen online
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Filmriss

Filmriss Feedback Informacja zwrotna Netflix Streamen online
„Filmriss“ // Deutschland-Start: 15. November 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da war Marcin Kania (Arkadiusz Jakubik) ein gefeierter Rockstar. Aber das ist lange her. Anstatt auf den Bühnen sein Publikum zu begeistern, stolpert er die meiste Zeit volltrunken durch die Gegend. Auch als er seinen Sohn Piotr (Jakub Sierenberg) getroffen hat, hatte er viel zu viel getrunken, nur vage kann er sich an den Abend im Restaurant erinnern. Doch jetzt ist Piotr verschwunden und Marcin ist der Letzte, der ihn lebend gesehen hat. Ist ihm etwas zugestoßen? Wohin ist er an dem Abend noch gegangen? Wenn er seinen Sohn wiedersehen möchte, muss der kriselnde Familienvater deshalb einen Weg finden, seine verschwundenen Erinnerungen wiederzufinden …

Spurensuche im Alkohol-Nebel

Auch wenn Netflix inzwischen alles Mögliche aus Polen importiert und dabei die unterschiedlichsten Genres abdeckt, zumindest anfangs setzte der Streamingdienst gerade auf Krimis und Thriller. Unter anderem lockten Das Grab im Wald und Im Sumpf mit mysteriösen Fällen, die aufgeklärt werden mussten. Wer diese Art Geschichten gern mag, für den gibt es jetzt Filmriss im Angebot. Auch hier muss die Hauptfigur Geheimnisse aufklären und einen Fall lösen. Nur dass der hier von einer sehr persönlichen Natur ist und kein versierter Kommissar nach Spuren sucht. Stattdessen liegt es an einem versoffenen Wrack, Licht ins Dunkel zu bringen, was ein bisschen schwierig ist, wenn man kaum einen klaren Gedanken fassen kann.

Das anfängliche Szenario ist eines, das in zahlreichen Mystery-Thrillern Anwendung findet: Die Hauptfigur kommt ohne Erinnerung zu sich und muss auf der Suche nach Antworten auch herausfinden, was sie selbst vergessen hat. Filmriss ist da nicht viel anders. Ausnahmsweise weiß man hier jedoch – der Titel kündigt es bereits an –, warum der Protagonist sich an nichts erinnern kann. Er war völlig besoffen, wie so oft. Auf den Ablauf der Handlung hat das nicht so wahnsinnig viel Einfluss, das Prinzip bleibt gleich. Marcin sucht Spuren, unterhält sich mit anderen Leuten, während die Flashbacks zunehmen. Wobei es eine reizvolle Variante ist, dass die allmählichen Erkenntnisse mit einer stärkeren Ernüchterung einhergehen. Je mehr sich der Mann vom Alkohol abwendet, umso klarer sieht er – in mehr als einer Hinsicht.

Wendungsreich und tragisch

Das heißt aber nicht, dass der Weg zur Erkenntnis geradlinig ist. Tatsächlich arbeitet die Adaption eines Romans von Jakub Zulczyk mit vielen Wendungen. Immer wenn man meint, man wüsste jetzt, worauf das Ganze hinauslaufen wird, kommt es doch wieder anders. Filmriss ist daher für ein Publikum sehenswert, das gern rätselt und Hypothesen aufstellt. Im Laufe der fünf Folgen kommt da schon einiges an Stoff zusammen, worüber man grübeln kann. Die Auflösung hat es auch in sich, zieht einem noch einmal den Boden unter den Füßen weg. Während Twists in Krimis oft sehr konstruiert sind und man sich gar nicht darum schert, ob das jetzt irgendwie Sinn ergibt oder nachvollziehbar ist, da ist das Ende hier eine logische Konsequenz.

Gleichzeitig ist die polnische Produktion aber auch sehr dramatisch, wenn wir Einblicke in die dysfunktionale Familie erhalten. Je mehr wir über das Verschwinden des Sohns erfahren, umso mehr erfahren wir auch über die diversen Abgründe der Kanias. Das ist auch wegen Darsteller Arkadiusz Jakubik (I’m a Killer) sehenswert. Dass die Hauptfigur in Krimis und Thriller heute mal etwas kaputter sein darf, ist bekannt. Gerade die skandinavischen Genrevertreter haben es vorgemacht. Bei Filmriss ist es aber noch einmal eine ganze Spur schlimmer, wenn Marcin ein Wrack ist. Es ist nicht einmal so, dass er sympathisch wäre und man ihm deshalb die Daumen drückt. Und doch hinterlässt die Suche eines verzweifelten Vaters Eindruck, wenn dieser erkennen muss, dass in dem Meer aus Alkohol so mancher Abgrund wartet.

Credits

OT: „Informacja zwrotna“
IT: „Feedback“
Land: Polen
Jahr: 2023
Regie: Leszek Dawid
Drehbuch: Kacper Wysocki
Vorlage: Jakub Zulczyk
Musik: Charlie Clouser
Kamera: Nick Matthews
Besetzung: Arkadiusz Jakubik, Jakub Sierenberg, Dominika Bednarczyk-Krzyżanowska, Nel Kaczmarek, Ireneusz Czop, Małgorzata Hajewska-Krzysztofik, Dariusz Majchrzak, Juliusz Chrząstowski

Bilder

Trailer

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fazit
„Filmriss“ nimmt ein beliebtes Szenario von Mystery-Thrillern, wenn die Hauptfigur ein Rätsel lösen muss und sich dabei an nichts erinnern kann. Die Roman-Adaption wandelt das aber reizvoll ab, wenn ein versoffener Ex-Rockstar seinen verschwundenen Sohn sucht. Das ist spannend und wendungsreich, zugleich auch ziemlich tragisch.
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