Die Dame der Stille Die Mataviejitas Morde The Lady of Silence The Mataviejitas Murders La dama del silencio: El caso de la Mataviejitas Netflix Streamen online
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Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde

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„Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde“ // Deutschland-Start: 27. Juli 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eine Zeit lang sah es so aus, als habe sich Netflix von seiner früheren Cash Cow der True Crime Doku verabschiedet. Während früher praktisch dauernd neue Titel herauskamen, sah es in den letzten Wochen und Monaten mau aus. Wenn überhaupt mal etwas Neues erschien, wie etwa Der König, der niemals einer war, war der Anteil des Verbrechens überschaubar. Umso bemerkenswerter – und bescheuerter – ist, dass der Streamingdienst diese Woche gleich drei neue Dokus raushaut, erschienen im täglichen Abstand. Zum Auftakt gab es Verschwunden: Der Fall Lucie Blackman über eine junge Engländerin, die spurlos in Tokio verschwunden ist. Im Anschluss lockte man mit Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde, bevor die ungewöhnliche Serie How to Become a Cult Leader das Trio des Grauens abschloss.

Wer hat die ältere Frauen erwürgt?

Das Mittelstück packt dabei besonders viele Verbrechen in einen einzelnen Film. Mehr als 40 Morde wurden um die Jahrtausendwende in Mexiko-Stadt begangen. Die Opfer waren dabei immer ältere Frauen. Die Todesursache: Jemand hat sie erwürgt, daheim in ihren jeweiligen Wohnungen. Man sollte meinen, dass eine solche Mordserie gleich große Wellen schlug. Stattdessen dauerte es Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde zufolge eine Weile, bis sie wirklich ein Thema wurde. Denn wie so oft in solchen Fällen – siehe etwa der Boston Strangler – erkannte die Polizei zunächst nicht, dass hinter diesen Morden ein und dieselbe Person steckte. Dafür musste es mit der Bekanntwerdung umso schneller gehen. Der Druck war hoch, gerade auch von der Öffentlichkeit, es musste ein Schuldiger her – schnell.

Mangelnden Einsatz bei der Suche kann man im Anschluss nicht unbedingt vorwerfen, mehrere Dutzend Menschen wurden verhaftet. Das Problem war nur: Niemand wusste, wer dahintersteckte. Das Ergebnis der Ermittlungen war recht willkürlich, es ging dann weniger darum, die tatsächlich schuldige Person zu finden, sondern jemanden, dem man die Taten zuschieben konnte. Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde ist deshalb auch die Geschichte eines größeren Justizskandals. Besonders schockierend ist, wie Unschuldige völlig ohne Beweise hinter Gitter gebracht wurden und auch später nicht mehr entlassen wurden, als längst klar war, dass die Leute unschuldig sind. Lieber lässt man jemanden im Gefängnis verrotten, anstatt öffentlich einen Fehler zuzugeben.

Eine Mordserie mit überraschendem Ausgang

Dieser Part wird aber erst gegen Ende wichtig. Ein Großteil des Films besteht aus einer Mischung von persönlichen Geschichten, etwa von Angehörigen der Opfer, und einer Rekonstruktion der Mörderjagd. Rätselfreudige dabei schon etwas zu tun. Wer könnte nur hinter all diesen Morden stecken? Wie findet derjenige oder diejenige die Frauen? Und natürlich auch: Wie lässt sich so jemand aufhalten? Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde ähnelt da anderen True Crime Dokus auf Netflix, bei denen es um Serienmorde geht. Auch wenn zur Veröffentlichung des Films längst alles geklärt ist – die Morde nahmen 2006 ein Ende – wird die Geschichte so erzählt, als wüsste niemand, wie das ausgeht. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen schließlich knapp zwei Stunden lang mitfiebern.

Aber auch nachdem die Auflösung vorliegt, hat der Film etwas zu bieten. Schließlich stellt sich heraus, dass hinter den Morden – Vorsicht Spoiler – die ehemalige Wrestlerin Juana Barraza steckte, die durch ihre sportlichen Aktivitäten die Kraft antrainiert hat, andere zu erwürgen. Interessant ist in dem Hinblick, dass es hier eben eine Frau ist, die so viele getötet hat. Schließlich sind Serienmörderinnen noch immer eine Seltenheit. Auch das trug zu den schleppenden Ermittlungen bei: Es kam lange niemand auf die Idee, dass nach einer Frau gesucht werden muss. Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde betont diesen Punkt, unterstreicht die Besonderheit dieser Fälle. Die Doku selbst ist dafür recht gewöhnlich, kombiniert aktuelle Interviews mit Archivaufnahmen – das Übliche eben. Das ist dann nicht unbedingt spannend, erfüllt aber seinen Zweck. Auch wenn der Film sich zwischenzeitlich ein wenig zieht, kommen Fans solcher Produktionen auf ihre Kosten.

Credits

OT: „La dama del silencio: El caso de la Mataviejitas“
IT: „The Lady of Silence The Mataviejitas Murders“
Land: Mexiko
Jahr: 2023
Regie: María José Cuevas
Drehbuch: Miguel León
Musik: Enrico Chapela
Kamera: Axel Pedraza

Bilder

Trailer

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Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde
fazit
Mehr als 40 ältere Frauen werden in ihren Wohnungen erwürgt – wer tut so etwas? „Die Dame der Stille: Die Mataviejitas-Morde“ erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Mordserie, aber auch eines polizeilichen Versagens. Da darf gerätselt werden, später wird es empörend. Ein bisschen zieht sich der Film aber auch.
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