Emergency NYC Netflix
© Netflix

Emergency NYC – Staffel 1

Emergency NYC Netflix
„Emergency NYC – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 29. März 2023 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Über 81.000 Leute arbeiten für Northwell Health. Damit handelt es sich um den größten Gesundheitsdienstleister im Bundesstaat New York. Die Netflix-Dokuserie Emergency NYC begleitet einige der Mitarbeiter in ihrem beruflichen Alltag. Dabei steht je ein Krankenhaus in folgenden Stadtteilen im Mittelpunkt: Manhattan, Greenwich Village, Long Island und Queens. Im Laufe der Zeit kommen wir auch den Menschen hinter den Rettern näher, der Fokus liegt jedoch klar auf ihrer Tätigkeit. Wir sind bei ihren Einsätzen quasi live dabei. Diese sind unterschiedlicher Art und finden aus den verschiedensten Anlässen statt. Es wird nicht immer nur klassisch mit dem Krankenwagen angerückt, die SkyHealth-Mannschaft etwa benutzt einen Hubschrauber.

Hin und wieder fragwürdig

Der Streamingriese versichert zu Beginn in einer Texteinblendung, dass das Einverständnis aller gefilmten Patienten eingeholt wurde. Während das schon aus rein rechtlichen Gründen glaubhaft ist, drängen sich bei manchen Szenen doch Zweifel daran auf. Wer geistig völlig weggetreten ist, ist nicht willens und fähig, so eine Zusage zu erteilen. Der Gedanke, dass die Kameracrew aufs Geratewohl gefilmt hat und dann auf dem Material sitzen blieb, bis die entsprechende Person wieder im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war, kann die Immersion manchmal etwas behindern. Selbst wenn das alles mit rechten Dingen zugeht, bleibt es aus moralischer Sicht fragwürdig, ob Menschen in manchen Situationen wirklich gefilmt werden müssen.

Bei anderen Szenen ist auch nicht ganz klar, ob es sie nur für die Kamera gibt. Damit es gar nicht erst zu Missverständnissen kommt: Was Ersthelfer und Krankenhauspersonal leisten, ist fraglos immens wichtige Arbeit, auch wenn es immer noch ein undankbarer, schlechtbezahlter Job ist. Ebenso darf kein Zweifel daran aufkommen, dass alle ihre Arbeit kompetent und aus reinem Willen zur Hilfe verrichten. Es ist jedoch etwas befremdlich zu sehen, wie viel Zeit die Ärzte haben, sich um die Angehörigen zu kümmern, während ein Patient behandelt wird. Vielleicht ist das aber in den USA einfach so, in Deutschland ist das jedenfalls eher die Ausnahme. Andererseits informiert eine andere Texteinblendung zu Beginn darüber, dass in New York City pro Jahr etwa 2,7 Millionen medizinische Notrufe bei den Behörden eingehen – das sind im Schnitt ungefähr 300 pro Stunde. Die werden natürlich nicht alle in einem einzigen Krankenhaus behandelt, aber es ist eben wieder etwas, das ein wenig aus der Show herausreißt.

Nichts für zarte Gemüter

Die Serie selbst ist nichts für zarte Gemüter, zumindest stellenweise. Operationen an offenen Körperstellen sind für Chirurgen Alltag, für die meisten Zuschauer allerdings eher nicht. Die Kameras halten dessen ungeachtet voll drauf. Gore-affine Horrorfans werden vielleicht etwas besser gewappnet sein, aber es ist doch etwas anderes, die Sache am lebenden Objekt zu sehen statt aufwendiges Makeup oder CGI zu betrachten. Als jemand, der selbst etliche Lehrvideos von Operationen gesehen hat, kann das hier schon alles als vergleichsweise harmlos eingestuft werden, eine Warnung ist dennoch angebracht. Es ist aber auch nicht so, dass es solche Szenen im Überfluss gäbe.

Besonders schlimm wird es natürlich immer dann, wenn die Patienten in der Serie noch Kinder sind. Für die Behandelnden gehört aber auch das zum Alltag. Die mentale Stärke, die für diesen Berufszweig vonnöten ist, kann nicht jeder aufbringen. Die Männer und Frauen, die sich der medizinischen Tätigkeit verschreiben, um Leben zu retten, sind Helden. Für diese Aussage bedarf es keinerlei Pathos. Zu sehen, mit welchen Umständen sie sich teilweise bei ihren Einsätzen auseinander setzen müssen, kann traurig stimmen. Wir mögen sie vielleicht nicht immer wahrnehmen, wir mögen sie vielleicht nicht immer wertschätzen, aber in der Stunde der Wahrheit wird jeder einzelne gottfroh sein, dass es sie gibt.

Credits

OT: „Emergency NYC“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Adi Barash, Ruthie Shatz
Drehbuch: Adi Barash, Ruthie Shatz
Musik: Uri Frost
Kamera: Adi Barash, Bryant Fisher, Reuben Kleiner, Gregory Purpura

Bilder

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Emergency NYC schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind alle Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

A
B
D
E
H
I
M
S
T
W

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Emergency NYC – Staffel 1
Fazit
"Emergency NYC" begleitet Ersthelfer in New York City bei ihren Einsätzen, zeigt aber auch was folgt, wenn die Patienten in verschiedenen Krankenhäusern behandelt werden. Das ist nichts für zarte Gemüter, würdigt aber eine oft als selbstverständlich hingenommene Berufsgruppe.
Leserwertung28 Bewertungen
6.8
8
von 10