A Mil kilómetros de la Navidad 1000 km weit weg von Weihnachten Netflix
© Netflix/Andres Paduano

1000 km weit weg von Weihnachten

Inhalt / Kritik

A Mil kilómetros de la Navidad 1000 km weit weg von Weihnachten Netflix
„1000 km weit weg von Weihnachten“ // Deutschland-Start: 24. Dezember 2021 (Netflix)

Mit Weihnachten kann man Raúl (Tamar Novas) zuverlässig jedes Jahr jagen, schließlich verbindet er nur die schlimmsten Erinnerungen mit diesem Tag. Geschenke? Fröhliche Lieder? Bunte Deko? Kann ihm alles gestohlen bleiben. Stattdessen verbringt er die Feiertage lieber weit entfernt am Strand. Eigentlich wollte er auch dieses Jahr dem Trubel entfliehen. Dummerweise hat sein Chef jedoch andere Pläne und verdonnert ihn auf eine Geschäftsreise: Er soll eine Fabrik inspizieren. Und als wäre das noch nicht lästig genug, steht diese in einem Ort, an dem ausschließlich Weihnachtsfreaks leben. Einer davon ist die Lehrerin Paula (Andrea Ros), die es sich in den Kopf gesetzt hat, im Guinnessbuch der Rekorde zu landen, indem sie mit der lokalen Bevölkerung das weltgrößte Krippenspiel zusammenstellt …

Die Zeit der großen Gefühle

Sie gehören inzwischen ebenso fest zur Weihnachtszeit wie Plätzchen, Geschenke und leuchtende Deko: Netflix-Filme, die irgendwie mit dem Fest der Liebe zu tun haben. Dabei tun die meisten nur so, als handelte es sich bei ihnen um tatsächliche weihnachtliche Produktionen. Meistens läuft es darauf hinaus, dass einfach nur zwei attraktive Menschen diverse Hürden überwinden müssen, bis sie sich endlich in die Arme fallen dürfen. Die geschmückten Tannenbäume und ähnliche Symbole dieser Zeit werden einfach irgendwo im Hintergrund platziert. Das muss reichen. Mit 1000 km weit weg von Weihnachten, einem von mehr als Dutzend frischen Titel, die der Streamingdienst 2021 zu dem Themenbereich veröffentlicht hat, gibt es eine der wenigen Ausnahmen, bei denen eine Liebeskomödie tatsächlich mit einer weihnachtlichen Thematik verbunden werden.

Genauer ist der spanische Film eigentlich zwei in einem. Auf der einen Seite ist 1000 km weit weg von Weihnachten eine ziemlich gewöhnliche Romantic Comedy, welche auf demselben Prinzip basiert wie so viele andere auch. Da treffen zwei gutaussehende Menschen, bei denen das Publikum auf den ersten Blick weiß: Die gehören zusammen. Die beiden Betroffenen selbst merken das aber nicht, brauchen erst ein paar Schubser von außen, damit sie sich selbst verstehen. Außerdem sind diese Figuren meist auf die eine oder andere Weise konträr angelegt, weshalb es gleich zu Beginn zu Reibungen kommt. Hier ist es eben die Abneigung von Raúl dem Weihnachtsfest gegenüber, was so gar nicht mit Paulas Lebenseinstellung kompatibel ist. Denn für die scheint es nur noch die Krippe zu geben.

Du musst Weihnachten aber lieben!

Das Motiv des Weihnachtshassers, der erst noch bekehrt werden muss, gehört ebenfalls zum Standardrepertoire von Weihnachtsfilmen. Netflix selbst schickte beispielsweise die Zeitsprung-Komödie Schon wieder Weihnachten ins Rennen. Und dann gibt es natürlich die beiden Großen: Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens sowie Der Grinch von Dr. Seuss. Letzteres wird auch immer wieder in 1000 km weit weg von Weihnachten erwähnt, um den Neuankömmling zu beschreiben. Im Gegensatz zu diesen Klassikern ist Raúl aber kein grimmiger Typ, der grundsätzlich alles ablehnt, was mit Freude zu tun hat. Vielmehr ist seine Ablehnung die Folge zahlreicher schlimmer Ereignisse, die sich zufällig alle an Weihnachten abgespielt haben.

Diese Rückblicke sind – so makaber das auch klingt – die Höhepunkte des Netflix-Films. 1000 km weit weg von Weihnachten zeigt hier einen in diesem Umfeld nur selten gesehenen Sinn für einen schwarzen Humor. Das ist auch wegen Tamar Novas (Deine letzte Stunde) sehenswert, der einen letztendlich bemitleidenswerten Menschen verkörpert, unverstanden durch die Welt stolpernd. Ansonsten fehlt es dann aber doch an etwas, um diese Komödie von den vielen anderen zu emanzipieren, die sich um festliche Liebe drehen. Grund zum Ärger liefern die Spanier und Spanierinnen nicht ab, da hat es zuletzt in dem Segment deutlich Schlimmeres gegeben. Aber auch keinen, der einen dazu bringen würde, sich im neuen Jahr noch an den Streifen zurückzuerinnern.

Credits

OT: „A Mil kilómetros de la Navidad“
IT: „1000 Miles from Christmas“
Land: Spanien
Jahr: 2021
Regie: Álvaro Fernández Armero
Drehbuch: Francisco Arnal, Daniel Monedero
Musik: Vanessa Garde
Kamera: Sergi Gallardo
Besetzung: Tamar Novas, Andrea Ros, Peter Vives, Fermí Reixach

Bilder

Trailer

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