Der letzte Somme Last Summer Geçen Yaz Netflix
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Der letzte Sommer

Inhalt / Kritik

Der letzte Somme Last Summer Geçen Yaz Netflix
„Der letzte Sommer“ // Deutschland-Start: 9. Juli 2021 (Netflix)

1997 in der Südtürkei: Wie jedes Jahr verbringt der 16-jährige Deniz (Fatih Şahin) den Sommer mit seinen Eltern im Ferienhaus der Familie. Die Sonne strahlt, die sanften Wellen des Meeres, welche gegen die Klippen schlagen, laden dazu ein, den ganzen Tag am Strand und im Wasser zu genießen. Doch dieses Jahr will Deniz mehr. Der Jugendliche möchte endlich Sex. Er weiß auch schon, wie er das anstellen will, seine Sandkastenliebe Asli (Ece Çeşmioğlu) ist die Auserkorene. Doch dabei hat er die Rechnung ohne Burak (Halit Özgür Sarı) gemacht. Der sieht ausgesprochen gut aus, ist durchtrainiert und damit eine echte Konkurrenz, wenn es darum geht Asli für sich zu gewinnen. Und so dauert es dann auch nicht lange, bis es bei den drei jungen Menschen zu ersten Konflikten kommt …

Erinnerungen an ein großes Versprechen

Wenn die Temperaturen steigen und uns das schöne Wetter nach draußen lockt, bedeutet das für viele nicht nur, sich an Stränden, in Parks oder in den Bergen herumzutreiben, um die Natur zu genießen. Diese Zeit ist auch wie gemacht dafür, den Kontakt zu anderen Menschen zu suchen – gerade auch in amouröser Hinsicht. Das türkische Netflix-Drama Der letzte Sommer ist einer dieser Filme, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Wochen im Jahr aufzuzeigen, in denen die Möglichkeiten endlos erscheinen. In denen etwas Unbestimmtes in der Luft liegt und wir alle daran glauben wollen, dass wir unsere große Liebe finden. Denn wenn nicht jetzt, wann dann?

Verbunden wird das mit einer gewissen Nostalgie. Das liegt zum einen am Setting, schließlich spielt der Film im Jahr 1997. So richtig viel Wert wird darauf aber nicht gelegt. Da wird kaum versucht, etwa durch Musik oder Kleidung eine entsprechende Atmosphäre zu erzeugen. Die Geschichte hätte genauso gut auch in der Gegenwart erzählt werden können. Vielmehr zieht sich die Nostalgie von Der letzte Sommer daran auf, wie es war, sich als junger Mensch zu verlieben, sich selbst und den eigenen Körper kennenzulernen und auf einmal die Welt mit ganz neuen Augen zu sehen. Es ist also typisches Coming-of-Age-Material, mit welchem Regisseur und Co-Autor Ozan Açiktan da aufwartet, wenn wir hier Leuten zusehen, die sich an der Grenze zum Erwachsenen bewegen.

Schönheit siegt

Das ist nicht neu, soll es auch gar nicht sein. Im Gegenteil: Açiktan setzt wie so viele andere Filmschaffende darauf, dass man sich in seiner Geschichte wiederfindet, sei es weil man selbst in einer solchen Situation ist oder sich daran zurückerinnert, wie es einem damals ergangen ist, als man noch selbst in diesem Alter war. Der letzte Sommer verlässt sich darauf, dass dieses etwas unbestimmte Gefühl ausreicht, um das Publikum zu fesseln. Den Rest erledigen die schönen Landschaftsaufnahmen, die einen ganz wehmütig werden lassen, sowie die attraktive Besetzung. Denn auch wenn solche Filme immer stellvertretend für ganz allgemeingültige Erfahrungen stehen wollen, durchschnittlich darf darin niemand aussehen. Das muss schon mindestens Bravo-Starschnitt-Niveau haben, damit nicht nur das Herz, sondern auch das Auge etwas zu tun bekommt.

Wobei Ersteres gar nicht so sehr in Anspruch genommen wird, wie man vielleicht denken könnte. Der letzte Sommer verzichtet auf das große Drama, sondern erzählt ganz ruhig seine Geschichte. Natürlich dürfen dabei zwischendurch auch schon mal die Gefühle etwas hochkochen. Es muss sich auch nicht jeder immer ganz rational verhalten, nicht in diesem Alter. Im Großen und Ganzen mag man es hier aber schon entspannter. Im Vergleich zu Sommer 85, einer ähnlich nostalgisch angelegten Coming-of-Age-Sommerromanze, zieht der Film dabei zwar den Kürzeren, wird nie so mitreißend wie bei den französischen Kollegen. Aber wer sich einfach nur mal wieder etwas zurücklehnen und Wetter, Jugend und Liebe genießen möchte, ohne Anspruch auf Tiefgang oder spannende Figuren, der macht hiermit nichts verkehrt.

Credits

OT: „Geçen Yaz“
IT: „Last Summer“
Land: Türkei
Jahr: 2021
Regie: Ozan Açiktan
Drehbuch: Ozan Açiktan, Sami Berat Marçali
Musik: Serkan Celikoz, Oguz Kaplangi
Kamera: Maciek Sobieraj
Besetzung: Ece Çeşmioğlu, Fatih Şahin, Halit Özgür Sarı, Aslıhan Malbora, Süreyya Güzel, Kubilay Tunçer

Trailer

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„Der letzte Sommer“ erzählt von einem Jugendlichen, der von der ersten Liebe träumt, dabei aber einen ungebeten Konkurrenten bekommt. Das türkische Drama erzählt unaufgeregt und mit schönen Bildern von der Selbstsuche. Das ist mit leiser Nostalgie verbunden, mit Tiefgang jedoch eher weniger.
6
von 10