Everything Now Netflix Streamen online
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Everything Now – Staffel 1

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„Everything Now – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 5. Oktober 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Mehrere Monate hat Mia (Sophie Wilde) in einer Klinik verbracht, wo sie wegen ihrer Magersucht in Behandlung war. Völlig geheilt ist sie nicht. Sie konnte aber ihren Therapeuten Dr. Nell (Stephen Fry) davon überzeugen, dass sie zu Hause besser aufgehoben ist. Einfach ist das Zusammenleben mit ihren Eltern Viv (Vivienne Acheampong) und Rick (Alex Hassell) nicht. Auch ihr Bruder Alex (Sam Reuben) leidet unter den schwierigen Verhältnissen und der konstant angespannten Stimmung. Doch zu ihrem Glück hat die 16-Jährige noch ihre Clique Becca (Lauryn Ajufo), Will (Noah Thomas) und Cam (Harry Cadby), die ihr beisteht. Dabei muss sie jedoch feststellen, dass sich viel in den vergangenen Monaten getan hat und sie einiges aufzuholen hat – so schnell wie möglich …

Das Drama der Magersucht

An Filmen und Serien, in denen Jugendliche die Hauptfiguren sind, mangelt es auf Netflix nun wirklich nicht. Das Segment scheint sehr lukrativ für den Streamingdienst zu sein, gemessen an der Zahl der Titel, die ständig erscheinen. Die meisten davon sind austauschbar, manche sogar reine Wegwerfware. Dann und wann finden sich aber auch sehenswerte Beispiele darunter. Sex Education fand dabei besonders viel Zuspruch, bis in die Feuilletons schaffte es die Serie um das sexuelle Erwachen junger Menschen. Aber auch Heartstopper wurde oft gelobt für die sensible Darstellung heranwachsender Homosexueller. Mit Everything Now kommt jetzt eine weitere Serie heraus, die für Fans solcher Geschichten mindestens einen Blick wert ist.

Dabei hat die britische Produktion ein Thema, das sie von anderen aus diesem Segment unterscheidet und wenig Wohlfühlpotenzial hat: Die Hauptfigur leidet an einer Essstörung. Eine solche kommt zwar hin und wieder mal in Filmen und Serien vor. Dass diese aber derart prominent behandelt wird, ist schon eine Seltenheit. Dabei verzichtet Everything Now zwar darauf, allzu verstörende Szenen zu zeigen. Zu viel wollte man den Zuschauern und Zuschauerinnen dann wohl doch nicht zumuten. Serienschöpferin Ripley Parker verschweigt aber nicht, wie ernst das alles ist. So erfahren wir von einer Freundin und Leidensgenossin von Mia, die am Ende den Kampf verlor. Und auch das selbstzerstörerische Element wird offen angesprochen. Bei Mia ging es nicht primär darum, irgendwie toll zu sein und unrealistischen Idealen zu entsprechen. Bei ihr wurde die Magersucht zum Ausdruck von Selbsthass.

Stark gespielter Problem-Haufen

Dieser Kampf überschattet zuweilen alles andere, worunter die übrigen Figuren zu leiden haben. Schließlich weiß niemand, was zu tun ist und wie man sich Mia gegenüber verhalten soll. Das bedeutet aber nicht, dass die Essstörung das einzige Problem ist. Tatsächlich haben praktisch alle wichtigeren Charaktere mit etwas zu kämpfen. Oft geht es dabei um Liebe. Aber auch Punkte wie eine mangelnde Selbstachtung, Vernachlässigung in der Familie oder die Suche nach einer eigenen Identität spielen eine Rolle. Manchmal nimmt das etwas überhand. Irritierend ist in Everything Now vor allem das Bäumchen-wechsle-dich-Spiel: Während der acht Folgen werden andauernd Partner und Partnerinnen innerhalb der Clique ausgetauscht, auch über die Geschlechter hinweg.

Das passt dann zwar zu der Chaos-Stimmung, wenn sie alle durchs Leben stolpern. Das ist aber manchmal so geballt, dass es wieder beliebig wird. Wie soll man das mit der großen Liebe glauben, wenn die andauernd ausgewechselt wird? Davon einmal abgesehen ist Everything Now aber ein tatsächlicher Geheimtipp im Jugendsegment. Da sind immer wieder Szenen dabei, die auf die eine oder andere Weise sehr zu Herzen gehen. Auch die nuancierten Figurenzeichnungen und das talentierte Nachwuchsensemble tragen dazu bei, dass die Serie vielen anderen Jugenddramen überlegen ist. Das Quartett, welches mit der Zeit um weitere Figuren ergänzt wird, ist sympathisch wie verkorkst, kann einen in den Wahnsinn treiben und fühlt sich dabei doch so echt an, dass man gern Zeit mit ihnen verbringt.

Credits

OT: „Everything Now“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Dionne Edwards, Charlie Manton, Laura Steinel, Alyssa McClelland
Drehbuch: Ripley Parker, Roanne Bardsley, Dylan Brady, Glenn Waldron
Idee: Ripley Parker
Musik: Rupert Cross, Laura Mvula, Theo Vidgen
Kamera: Mark Nutkins, Marvin V. Rush
Besetzung: Sophie Wilde, Lauryn Ajufo, Harry Cadby, Noah Thomas, Sam Reuben, Niamh McCormack, Jessie Mae Alonzo, Robert Akodoto, Vivienne Acheampong, Alex Hassell, Stephen Fry

Bilder

Trailer

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Everything Now – Staffel 1
fazit
„Everything Now“ erzählt von einer magersüchtigen Jugendlichen sowie ihrem Umfeld, in dem alle mit irgendwelchen Themen zu kämpfen haben. Auch wenn das manchmal ein bisschen geballt ist, ist die Dramaserie sehenswert. Da sind einige sehr emotionale Momente dabei, dazu facettenreiche Figuren und ein talentiertes Nachwuchsensemble.
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