Aftershock: Everest and the Nepal Earthquake Nepal im Schock Die Folgen des Bebens am Mount Everest Netflix
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Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest

Aftershock: Everest and the Nepal Earthquake Nepal im Schock Die Folgen des Bebens am Mount Everest Netflix
„Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest“ // Deutschland-Start: 6. Oktober 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wie aktuell wieder in Florida zu beobachten ist, hat die Menschheit Naturkatastrophen herzlich wenig entgegenzusetzen. Bestenfalls Früherkennung und Schadensbegrenzung können geleistet werden. Aber wenn Mutter Natur irgendwo zuschlagen will, wird das auch passieren und es kann rein gar nichts dagegen unternommen werden. Während Florida aufgrund seiner Lage prädestiniert für Hurrikans ist – kein anderer US-Staat ist Opfer so vieler Stürme geworden –, sind die Gegebenheiten an Nepals geografischer Lage dafür verantwortlich, dass das Land regelmäßig von Erdbeben heimgesucht wird. Der südasiatische Binnenstaat überschneidet sich mit der Grenze zweier tektonischer Platten, deren Kollision nicht nur für die Entstehung des Himalayas verantwortlich, sondern auch der Grund ist, weshalb sich in der Gegend immer wieder Erdbeben ereignen.

Die schlimmsten dieser Erdbeben fanden 2015 statt. Über 9000 Tote, weitere 22000 Verletzte. Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest eröffnet mit Aufnahmen einer Helmkamera, während jemand beim Khumbu-Eisbruch am 25. April 2015 um 11:56 Uhr Ortszeit tapfer eine Schlucht mithilfe zweier sorgfältig platzierten Leitern überquert. Kurz danach ist eine Art Rumpeln zu hören, gefolgt von etwas, das nach herunterfallenden Eismassen klingt. „A fucking earthquake?“, entfährt es dem Helmträger. Der schnell entstehende Aufruhr im nahegelegenen Lager wird ebenso schnell unter einer Lawine begraben. Material aus erster Hand zeigt in der Netflix-Dokuserie die verheerenden Folgen der Ereignisse.

Schauriger Eindruck

Es bleibt allerdings nicht beim Archivmaterial. In drei Folgen erzählen Überlebende ihre Geschichte. Dabei fokussieren sich die Episoden, von denen die erste eine Laufzeit von 38 Minuten hat, während die anderen beiden jeweils knapp eine Stunde in Anspruch nehmen, auf drei verschiedene Orte: Bergsteiger stecken in ihren Lagern fest und müssen auf Hilfe von außen hoffen, auch wenn es für einige bereits zu spät ist. In der Hauptstadt Kathmandu suchen Rettungskräfte unter all dem Schutt der eingestürzten Gebäude nach den Einwohnern. Im nicht weit entfernten Langtang-Tal schließlich spitzt sich die Lage für Touristen und Eingeborene zu.

Niemand muss selbst in einer Situation gewesen sein, in der es um Leben und Tod ging, um durch das Archivmaterial und die Zeitzeugenberichte einen schaurigen Eindruck davon zu bekommen, was diese Momente für die Beteiligten bedeuten, und um eine Vorstellung entwickeln zu können, wie sich der Zuschauer selbst damit fühlen würde. Die Bilder und Erzählungen sprechen für sich selbst, allerdings scheint die musikalische Untermalung in Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest eine morbide Sensationslust zu kolportieren. Was die Beteiligten erlebt haben ist schon schlimm genug, da fühlt es sich etwas pietätlos an, das Ganze cineastisch „aufpeppen“ zu wollen. Die Musik ist zwar zweifellos kompetent komponiert und erfüllt ihren intendierten Zweck, jedoch kann das Thema für sich stehen und die Dokumentation ist nicht auf solche Taschenspielertricks angewiesen.

Credits

OT: „Aftershock: Everest and the Nepal Earthquake“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Olly Lambert
Musik: Mat Davidson
Kamera: Jack Bryant, Brendon Easton, Will Edwards, Bishnu Kalpit Ghiimire, Patrick Smith, Deepak Thomas

Trailer

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Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest
fazit
„Nepal im Schock: Die Folgen des Bebens am Mount Everest“ arbeitet mithilfe von Archivmaterial und Zeitzeugenerzählungen das heftigste Erdbeben im südasiatischen Binnenstaat seit 80 Jahren, welches zum tödlichsten Kapitel in der Geschichte des Mount Everest wurde. Formal vielleicht etwas zu sensationslüstern ausgeschlachtet, gibt sie inhaltlich Einblicke in eine an sich unvorstellbare Situation.
Leserwertung274 Bewertungen
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