Do Revenge Netflix
© Kim Simms/Netflix

Do Revenge

Do Revenge Netflix
„Do Revenge“ // Deutschland-Start: 16. September 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich lief es gerade sehr gut im Leben von Drea (Camila Mendes). So kann sie auf eine Aufnahme an der Yale Universität hoffen, was schon immer ein Traum von ihr war. Sie ist beliebt an der Schule und zudem mit dem heiß umschwärmten Max (Austin Abrams) zusammen. Doch all das ändert sich, als ein freizügiges Video, das sie für ihren Freund gedreht hat, plötzlich die Runde macht. Für Drea ist klar, dass nur Max hinter der Sache stecken kann. Und ebenso klar ist, dass sie sich an dem arroganten, fiesen Schnösel rächen muss. Dabei findet sie eine unerwartete Verbündete in der Außenseiterin Eleanor (Maya Hawke), die selbst jemanden hat, an dem sie sich unbedingt rächen möchte. Warum also nicht zusammenarbeiten, um die anderen ihrer gerechten Strafe zuzuführen?

Komische Abgründe der High-School-Kleinkriege

Bislang dürfte der Name Jennifer Kaytin Robinson eher wenigen Leuten etwas sagen. Dabei hat die US-Amerikanerin, die zunächst im Fernsehen arbeitete, in den letzten Jahren an einigen durchaus amüsanten Film-Drehbüchern gearbeitet. So war ihr Debüt Someone Great, bei dem sie zudem auch Regie führte, eine überraschend stimmige und wohltuende Liebeskomödie. Anschließend arbeitete sie an den Büchern des absurden Abtreibungsroadtrips Unpregnant sowie am umstrittenen Thor: Love and Thunder mit. Nun steht bei Netflix mit Do Revenge ihre zweite Regiearbeit an. Und erneut hält sich dabei im humoristischen Umfeld auf, wenn sie das Publikum mitnimmt auf eine Reise in die Abgründe der High-School-Kleinkriege.

Dieses Mal kombiniert sie zwei auf den ersten Blick nicht übermäßig kompatibel erscheinende Einflüsse. Genauer nimmt sie das Prinzip von Alfred Hitchcocks Der Fremde im Zug, wo zwei Männer jeweils einen Mord für den anderen begehen, mit dem einer regulären High-School-Komödie. Getötet wird in Do Revenge zwar nicht, auch wenn an einer Stelle die Fantasien in die Richtung gehen. Stattdessen einigen sich die zwei Schülerinnen darauf, die jeweils verhasste Person der anderen zu ruinieren als Strafe für das, was sie ihnen angetan hat. Das bedeutet in erster Linie eine öffentliche Ächtung und Außenseitertum. Denn in der Welt, in der sich Drea und Eleonora bewegen, ist das die Höchststrafe. Ansehen steht bei vielen an erster Stelle, noch vor einer schulischen Laufbahn oder anderen Errungenschaften.

Gut gelaunt und überzogen

Das ist natürlich überzogen, so wie sehr viel in dieser Komödie überzogen ist. Hier tut man das aber sehr bewusst, wenn genüsslich mit Klischees gespielt wird und der Film sich immer wieder am Rand zur Satire bewegt. Dass hier die Besetzung mal wieder viel zu alt ist – Mendes, Hawke und Abrams sind Mitte bis Ende zwanzig –, spielt daher ebenso keine Rolle wie die übertrieben zurechtgemachten Figuren. Robinson will mit Do Revenge ihren Spaß haben. Kleinere ernsthafte Momente gibt es schon, wenn es um Themen wie die Sehnsucht nach Anerkennung, verkleideten Sexismus oder die Suche nach der eigenen Identität geht. Doch diese Punkte werden nur gelegentlich und in kleinen Dosen eingemischt. Über weite Strecken geht es dann doch in erster Linie darum, auf welche Weise sich die zwei an ihren Hassobjekten rächen werden.

Zum Teil ist das ziemlich vorhersehbar, zum Teil hält der Film einige Überraschungen bereit. Vor allem eine spätere Wendung macht Laune. Zusammen mit den Crowdpleaser-Elementen, wenn jemand seine „gerechte“ Strafe erhält, gibt es bei der gleichzeitig knallbunten und abgründigen Komödie genügend, um bis zum Schluss gut unterhalten zu werden. Ein paar Punkte schmälern das Vergnügen zwar ein wenig, darunter die lange Laufzeit und ein Ende, das es sich ein bisschen zu einfach macht. Doch das gut gelaunte Ensemble, das die von Robinson angebotenen Klischees gern aufnimmt und auf die Spitze treibt, machen Do Revenge zu einem der unterhaltsamsten Filme, die Netflix in der letzten Zeit ins Programm aufgenommen hat.

Credits

OT: „Do Revenge“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Jennifer Kaytin Robinson
Drehbuch: Jennifer Kaytin Robinson, Celeste Ballard
Musik: Este Haim, Amanda Yamate
Kamera: Brian Burgoyne
Besetzung: Camila Mendes, Maya Hawke, Austin Abrams, Rish Shah, Talia Ryder, Ava Capri

Bilder

Trailer

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fazit
Wenn in „Do Revenge“ zwei High-School-Schülerinnen ihren persönlichen Rachefeldzug starten, ist das bewusst übertrieben und mit zahlreichen Klischees verbunden. Aber es macht doch Spaß, bei dieser gleichzeitig knallbunten und abgründigen Komödie zuzuschauen, zumal das gut aufgelegte Ensemble die Vorlage gern aufnimmt und auf die Spitze treibt.
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