Das Leuchten der Rentiere Stöld Netflix Streamen online
© Netflix / Marie Louise Somby/Carl Johan Utsi

Das Leuchten der Rentiere

Das Leuchten der Rentiere Stöld Netflix Streamen online
„Das Leuchten der Rentiere“ // Deutschland-Start: 11. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Elsa (Elin Oskal) lebt zusammen mit den anderen Mitgliedern des indigenen Volks der Samen in einem Schutzgebiet Schwedens. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten mit der übrigen Bevölkerung, die selbst in dem Gebiet jagen will. Tatsächlich musste Elsa als Kind mitansehen, wie der Polizist Robert (Martin Wallström) ein Rentier tötete, traute sich damals aber nicht, gegen ihn auszusagen. Viele Jahre sind seither vergangen. Doch noch immer kommt es zu solchen Zwischenfällen. Zwar haben die Samen regelmäßig Anzeigen erstattet, jedoch ohne Ergebnis, die Polizei unternimmt nichts. Elsa will sich aber nicht länger mit all dem zufriedengeben und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und Beweise sammeln zu wollen. Das bedeutet jedoch auch, dass sie sich selbst in Gefahr begeben muss …

Konflikte mit indigenen Völkern

Zuletzt hat Netflix gleich mehrere sehenswerte Titel aus dem Krimi- und Thrillerbereich veröffentlicht. Ein Must-see ist beispielsweise der US-Beitrag Ripley, eine kunstvolle Adaption der berühmten Romanreihe. Aber auch die französische Krimiserie Anthracite ist einen Blick wert, wenn es um einen Mord und eine rätselhafte Sekte in einem Bergdorf geht, dazu zwei bemerkenswerte Hauptpersonen. Nun kommt aus Schweden mit Das Leuchten der Rentiere ein weiterer Titel, bei dem es sich lohnt, ein Auge darauf zu werfen. Denn wie schon die die beiden obigen Titel hat das schwedische Thrillerdrama eine Menge zu bieten, was eine Sichtung rechtfertigt.

Das Szenario könnte einem dabei bekannt vorkommen. Geschichten um indigene Völker, die von den anderen bedrängt oder ausgestoßen werden, gibt es nicht eben wenige. Gerade aus den USA kennt man solche Werke. Wind River fällt einem da beispielsweise ein, wo es um einen Mord in einem Reservat geht. In Das Leuchten der Rentiere werden zwar keine Menschen umgebracht, sondern „nur“ Rentiere. Ansonsten ist vieles aber ähnlich. Vorurteile gegenüber Andersartigen gibt es schließlich überall. Das Beste, worauf man hoffen kann, ist eine Co-Existenz, die man aneinander vorbei führt. Hier ist nicht einmal das möglich, da die übliche Bevölkerung die Grenzen nicht akzeptiert. Anfeindungen, Mobbing, dazu eben das Töten der Tiere. Wobei bei Letzterem länger offen ist, ob dies nun aus persönlichen oder aus wirtschaftlichen Gründen geschieht, die Grenzen sind da fließend.

Zwischen Sozialdrama und Thriller

Daraus hätte man ein Sozialdrama machen können. Phasenweise ist das hier dann auch ein solches, wenn wir mehr über die Menschen und die Beziehungen derselben erfährt. Auffällig ist, dass es bei den Samen keine wirkliche Gemeinschaft gibt. Elsa ist dort selbst eine Art Außenseiterin, weil sie sich eben nicht unterordnen will und einem Streit nicht aus dem Weg geht. Das führt dann auch dazu, dass die Adaption des gleichnamigen Romans von Ann-Helén Laestadius immer wieder ins Thrillergenre wechselt. Schon der Einstieg von Das Leuchten der Rentiere deutet das an, wenn der da noch unbekannte Mann das Tier tötet. Vor allem aber später, wenn es zu einer Art Duell zwischen Elsa und Robert kommt, nimmt das Ganze an Fahrt auf. Man ahnt schon, dass am Ende nicht alle lebend davonkommen werden.

Wobei sich Regisseurin Elle Márjá Eira schon auch Zeit lässt dabei. Das Tempo ist ziemlich gemächlich. Immer wenn man denkt, dass der Film nun die nächste Eskalationsstufe einleitet, passiert dann doch nichts. Ein bisschen Geduld sollte man also schon mitbringen bei Das Leuchten der Rentiere. Spannende Szenen gibt es zwar, aber sie werden nur gelegentlich eingebaut und sind zudem eher kurz. Ein weiteres kleines Manko ist, dass die Figuren nicht übermäßig interessant ausgefallen sind. Elsa mag eine willensstarke junge Frau sein. Aber von denen gibt es viele. Auch Robert unterscheidet sich nicht sonderlich von anderen herablassenden Arschlöchern. Mehr Charakter hat da schon das eisige Setting Lapplands mit den Rentieren und die gelegentlichen folkloristischen Elemente. In der Summe ist das sehenswert und ein guter Anlass, um mal wieder mitzufiebern.

Credits

OT: „Stöld“
Land: Schweden
Jahr: 2024
Regie: Elle Márjá Eira
Drehbuch: Peter Birro
Vorlage: Ann-Helén Laestadius
Musik: Lasse Enersen
Kamera: Ken Are Bongo
Besetzung: Elin Oskal, Martin Wallström, Pávva Pittja, Simon Marainen, Inghilda Tapio, Dakota Trancher Williams

Bilder

Trailer

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Das Leuchten der Rentiere
fazit
Die Roman-Adaption „Das Leuchten der Rentiere“ erzählt von einem immer stärker werdenden Konflikt zwischen dem indigenen Volk der Samen und der restlichen Bevölkerung Schwedens. Die Mischung aus Sozialdrama und Thriller mag etwas gemächlich sein und keine übermäßig interessanten Figuren haben, ist aber durchaus spannend.
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7
von 10