A Killer Paradox Netflix Streamen online
© Song Kyoung Sub/Netflix

A Killer Paradox – Staffel 1

A Killer Paradox Netflix Streamen online
„A Killer Paradox“ // Deutschland-Start: 9. Februar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Lee Tang (Woo-shik Choi) ist nicht gerade der Stolz seiner Eltern. Seitdem er vom Militärdienst zurück ist, hockt er nur noch bei ihnen zuhause rum. Wenn er nicht gerade davon träumt, nach Kanada zu gehen, arbeitet er in einem kleinen Laden. Das bringt ein bisschen Geld, eine wirkliche Perspektive ist damit aber nicht verbunden. Außerdem bedeutet es, sich immer mal wieder mit einer unmöglichen Kundschaft herumplagen zu müssen. Bei einer solcher Begegnung eskaliert es eines Tages, was zu einem tödlichen Zwischenfall führt. Eigentlich wollte Tang das so nicht, er ist auch im Nachhinein von Schuldgefühlen zerfressen. Als er jedoch erfährt, dass der Tote in Wahrheit ein Serienmörder war, ist er sich nicht mehr sicher, ob das jetzt verkehrt war oder nicht. Doch der Polizist Jang Nan-gam (Suk-ku Son) ist hartnäckig, misstraut der Geschichte. Und tatsächlich wird es nicht bei diesem einen Toten bleiben …

Knifflige Fragen aus Südkorea

Nach dem gigantischen Erfolg von Squid Game kam es zu einem regelrechten Run auf südkoreanische Produktionen. Vor allem Netflix war sehr darum bemüht, von diesem gesteigerten Interesse zu profitieren, und brachte zahlreiche weitere Serien heraus. Inzwischen ist der große Hype jedoch vorbei, die meisten Veröffentlichungen gehen ziemlich unter. Dabei sind da durchaus noch spannende Titel dabei. Letztes Jahr waren da etwa Mask Girl über eine maskierte Frau, die zu einer Internetsensation wird, oder auch Song of the Bandits, welches von Aufständischen 1920 erzählt und mit Westernelementen spielt. Und auch das auf einem Webtoon basierende A Killer Paradox sollte man sich nicht entgehen lassen, die Serie gehört zu den interessantesten Neuerscheinungen auf dem Streamingdienst in der letzten Zeit.

Dabei macht sie im Lauf der Zeit einige Wandlungen durch. So gibt es am Anfang viel Humor einer besonders dunklen Färbung, wenn ein Nichtsnutz, der von allen herumgeschubst werden kann, lauter Leute umbringt. Die Serie setzt dabei auf den Kontrast, setzt aber auch auf die absurde Situation. Denn wie sich herausstellt, sind die Opfer alle kriminell, haben etwa mehrere Leute ermordet. Das bringt nicht nur den Protagonisten zum Grübeln. Auch das Publikum darf sich beim Anschauen von A Killer Paradox fragen, ob es einen Unterschied macht, dass die Toten alle böse waren. Hat es ein böser Mensch eher verdient zu sterben als ein guter? Könnte es eine gute Sache sein, jemanden zu töten, der dadurch andere nicht mehr töten kann? Dabei wird es schnell heikel, es werden Fragen gestellt, manche direkt, andere implizit, bei denen das mit dem Antworten nicht so einfach ist.

Guter Thriller mit tragischen Geschichten

Was anfangs komisch war, wird so nachdenklich. Später nehmen auch die Thrilleranteile immer mehr zu. Das ist ähnlich zu House of Ninjas, einer weiteren fernöstlichen Serie, die Netflix kürzlich ins Programm aufgenommen hat. Der Actionanteil ist bei der südkoreanischen Produktion geringer als bei der japanischen. Dafür wird es bei A Killer Paradox sehr tragisch und eben moralisch komplexer, wenn das mit dem gut und böse nicht so leicht zu beantworten ist. Bemerkenswert ist dabei auch, wie viele weitere Geschichten eingebaut werden. Da geht es eben auch um die Opfer sowie die Opfer der Opfer, wenn die Erzählung zwischendurch munter in der Zeit herumspringt, manches erst im Nachhinein erklärt wird oder neue Kontexte bekommt.

Schade ist dabei schon, dass der anfängliche Humor aufgegeben wird. Unterhaltsam bleibt die acht Folgen umfassende Staffel jedoch bis zum Schluss. Neben der Geschichte, die zwischendurch auch mal etwas verwirrend werden darf, ist dabei die Besetzung eine Stärke. Sowohl Woo-shik Choi (Time to Hunt) als zunehmend selbstbewusster Mörder, der gezielt das Böse sucht, wie auch Suk-ku Son (The Roundup), der als verbissener Polizist nicht minder ambivalent sind, haben ihren Anteil daran, dass die Serie gut funktioniert. Am Ende wird A Killer Paradox sicherlich keinen neuen Hype auslösen, dafür ist der Inhalt vielleicht nicht massentauglich genug. Wer aber auf der Suche nach einem guten Thriller ist, der mal etwas anderes zu erzählen hat, ist hier an der richtigen Stelle.

Credits

OT: „Sarinja-ng-Nangam“
Land: Südkorea
Jahr: 2024
Regie: Chang-hee Lee
Drehbuch: Da-min Kim
Vorlage: Kkomabi
Musik: Dalpalan
Kamera: Se-seung Park
Besetzung: Woo-shik Choi, Sukku Son, Hee-joon Lee

Bilder

Trailer

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fazit
Ein perspektivloser junger Mann wird unbeabsichtigt zum Mörder und stellt daraufhin fest, dass sein Opfer selbst ein Massenmörder war: „A Killer Paradox“ macht aus dieser Anfangssituation einen spannenden Thriller, der anfangs mit schwarzem Humor arbeitet und später moralisch fordernd wird. Und auch überraschend tragisch, wenn die Hintergründe zum Vorschein kommen.
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