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Absolute Anfänger

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„Absolute Anfänger“ // Deutschland-Start: 25. Oktober 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Lena (Martyna Byczkowska) und Niko (Bartłomiej Deklewa) haben einen Traum: Sie wollen an einer Filmhochschule aufgenommen werden. Zu diesem Zweck reisen die beiden ans Meer, wo sie an einem Kurzfilm arbeiten wollen. Ideen dafür haben sie genug. Die Geschichte nimmt jedoch eine Wendung, als sie Igor (Jan Sałasiński) kennenlernen, der gerade an seiner Basketballkarriere arbeitet. Schnell wird der Plan gefasst, ihn in das Projekt zu integrieren. Der ist auch nicht uninteressiert, lässt sich auf das Wagnis ein. Dabei müssen sie aber feststellen, dass sie unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was sie mit dem Film erreichen wollen. Vor allem Igor stößt dabei an seine persönlichen Grenzen …

Sinnsuche junger Menschen

Netflix veröffentlicht bekanntlich zahlreiche polnische Produktionen bei uns. Mittlerweile erscheinen praktisch monatlich neue Filme und Serien. Waren diese zunächst oft im Thrillersegment angesiedelt, gibt es inzwischen eine wirklich breite Auswahl an Genres. So finden sich zunehmend auch Titel im Segment, bei dem es um junge Menschen geht, die irgendwie ihren Weg durch diese Welt finden wollen. In Freestyle soll dies durch die Musik geschehen, indem ein Krimineller als Rapper durchstarten will. Infamia wiederum stellt uns eine Protagonistin vor, die in der neuen Heimat mit ihrem Roma-Wurzeln zu kämpfen hat und mehrfach zwischen den Kulturen steht. Und auch Absolute Anfänger erzählt von der Selbstfindung junger Menschen.

Erneut geschieht dies durch eine künstlerische Betätigung. Genauer steht im Mittelpunkt die Beschäftigung mit einem Kurzfilm, der das Ticket an eine Filmhochschule sein soll. Zu viel sollte man von diesem Aspekt allerdings nicht erwarten. Zwar sprechen die beiden immer wieder über das Werk, sprechen besonders auch über künstlerische Integrität. Irgendwie wird die Diskussion aber zu oft darauf reduziert, dass Lena unbedingt eine Sexszene drin haben will, weil die angeblich ganz wichtig ist für den Inhalt. Warum das so ist, wird bei Absolute Anfänger aber kaum ersichtlich. Irgendwie klingt das immer nach einem Vorwand, zumal die autistische junge Frau zu keinen Kompromissen bereit ist. Sie setzt sich zuweilen so sehr über andere hinweg, dass sie nicht unbedingt die große Sympathieträgerin ist.

Schöne Aufbruchsstimmung

Interessanter ist da schon die Dynamik zwischen den Figuren und wie sich die Beziehungen im Laufe der sechs Folgen verändern. So starten zwar Lena und Niko mit einem gemeinsamen Traum, müssen aber durch ihre Arbeit feststellen, dass sie dabei doch unterschiedliche Ansichten haben. Diese Erkenntnis kann durchaus schmerzhaft sein: Absolute Anfänger porträtiert ein geradezu symbiotisches Verhältnis, dessen wechselseitige Abhängigkeiten sich langsam auflösen und auflösen müssen. Insofern ist die polnische Serie klassisches Coming of Age, bei dem die Figuren sich ihrer selbst bewusst werden müssen, der eigenen Wünsche und Ziele. Das heißt nicht, dass am Ende alle Antworten da sind. Aber es werden erste wichtige Schritte gemacht.

Grundsätzlich funktioniert das alles gut. Zuweilen wird die Geschichte aber etwas in die Länge gezogen, kommt nicht so recht von der Stelle. Zusammen mit der angesprochenen bedauerlichen Nichtnutzung des Filmthemas führt das dazu, dass Absolute Anfänger letztendlich nur im oberen Mittelfeld einen Platz findet. Da wäre insgesamt doch noch einiges mehr drin gewesen. Wer diese Art Drama aber mag, kann auf jeden Fall einmal einen Blick riskieren. Neben einem engagierten Ensemble locken hier auch reizvolle Aufnahmen. Gerade die Küstengegend Polens hat dem Auge doch einiges zu bieten. Am Ende gibt es zudem ein schönes Aufbruchsgefühl, wenn das Trio an einem Scheideweg steht, der zwar in verschiedene Richtungen führt, aber auch das Versprechen auf weitere spannende Erlebnisse für sie mitbringt.

Credits

OT: „Absolutni debiutanci“
IT: „Absolute Beginners“
Land: Polen
Jahr: 2023
Regie: Kamila Tarabura, Katarzyna Warzecha
Drehbuch: Nina Lewandowska, Kamila Tarabura, Jedrzej Napiecek
Musik: Jerzy Rogiewicz, Bartlomiej Tycinski
Kamera: Tomasz Naumiuk
Besetzung: Martyna Byczkowska, Bartłomiej Deklewa, Jan Sałasiński, Andrzej Konopka, Katarzyna Warnke, Piotr Witkowski, Anna Krotoska, Paulina Krzyżańska

Bilder

Trailer

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Absolute Anfänger
fazit
„Absolute Anfänger“ begleitet zwei junge Menschen, die an einem Kurzfilm arbeiten und sich dabei mit sich selbst auseinandersetzen müssen. Das Thema Film wird zwar immer wieder angesprochen, spielt aber irgendwie keine besonders große Rolle. Ansonsten ist das ein solides Coming-of-Age-Drama mit schönen Kulissen, das von schmerzhaften Erkenntnissen und neuen Ausblicken erzählt.
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