Best Christmas Ever
© Scott Everett White/Netflix

Best. Christmas. Ever!

Best Christmas Ever
„Best. Christmas. Ever!“ // Deutschland-Start: 16. November 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Jackie (Brandy) ist es Tradition: Jedes Jahr zu Weihnachten schreibt sie einen Newsletter, in dem sie alles festhält, was toll gelaufen ist in den vergangenen zwölf Monaten, und schickt diesen ausgedruckt an ihre Freunde und Freundinnen. Zu diesen zählt auch Charlotte (Heather Graham), die mit ihrem Leben nicht ganz so zufrieden ist und deshalb mit der unerwünschten Weihnachtspost sehr wenig anfangen kann. Die regelmäßigen Einladungen, bei der Überfliegerin vorbeizukommen, ignoriert sie sowieso. Doch dann meint es das Schicksal nicht gut mit ihr: Durch einen Irrtum landen sie, ihr Mann Rob (Jason Biggs) sowie die beiden Kinder Grant (Wyatt Hunt) und Dora (Abby Villasmil) nicht bei ihrer Schwester, sondern bei Jackie. Die ist hellauf begeistert und nötigt ihre alte Freundin, bei ihr Weihnachten zu verbringen. Charlotte lässt sich darauf ein, fest entschlossen, an dem heile-Welt-Image zu kratzen, das in dem Newsletter kreiert wird …

Weihnachten zum Abgewöhnen

Ein paar Wochen sind es noch bis Weihnachten. Aber man kann ja nie früh genug anfangen, sich darauf vorzubereiten. Dieser Ansicht ist man offensichtlich bei Netflix, wo jetzt langsam die ersten Titel eintrudeln. Los ging es mit Die Familie Claus 3, dem neuesten Teil einer belgischen Filmreihe, die sich an ein jüngeres Publikum richtet. Mit Best. Christmas. Ever! kommt nun die erste größere Produktion rund um das Fest der Liebe. Zumindest ist die Besetzung für ein solches Werk recht prominent. Heather Graham, Sängerin Brandy und Apfelkuchen-Nackedei Jason Biggs, das ist schon etwas mehr, als es die meisten dieser Weihnachtskomödien zu bieten haben. Da wurde schon auf eine gewisse Zugkraft gesetzt.

Ein weiterer größerer Name findet sich hinter der Kamera. Genauer werden einige Mary Lambert noch kennen, die mit Friedhof der Kuscheltiere und einigen weiteren Filmen zu einer der ersten nennenswerten Horror-Regisseurinnen wurde. Von diesem Genre hat sie sich inzwischen offensichtlich verabschiedet. Vor zwei Jahren drehte sie für Netflix schon einmal eine Weihnachtskomödie mit bekannteren Leuten. Qualitativ war A Castle for Christmas seinerzeit jedoch weniger erwähnenswert. Und das gilt auch für Best. Christmas. Ever!, das trotz seines Superlativ-Titels kaum an der Spitze dieses Segments steht. Die Komödie ist vielmehr so schlecht, dass man Mitte November schon hofft, Weihnachten möge möglichst bald vorbei sein, damit einem so etwas wie hier erspart bleibt.

Langweilig und kitschig

Der Anfang ist dabei noch irgendwie ganz nett. Wenn die beiden Hauptfiguren die vierte Wand durchbrechen, um über die Newsletter und ihre jeweiligen Leben zu sprechen, ist das mit einem gewissen Charme verbunden. Außerdem ist zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, worauf das hinauslaufen wird. Die absurd aufwendigen Mitteilungen von Jackie könnten ebenso gut zu einer Satire führen. Später stellt sich – wenig überraschend und doch etwas enttäuschend – heraus, dass Best. Christmas. Ever! voll die Versöhnlichkeitsnummer fährt. Vor Kitsch wird nicht zurückgeschreckt. Stattdessen wird richtig dick aufgetragen, ganz ungeniert. Klar darf Charlotte feststellen, dass bei Jackie nicht alles so rosig ist, wie es sich anhört. Da wird dann auf einmal der Schalter umgelegt und es soll ganz doll emotional werden.

Das ist wenig überzeugend, auch da man hier nie einen Beweis der Freundschaft sieht, und zudem schrecklich langweilig. Die gelegentlichen Humorversuche versanden, ohne großen Eindruck zu hinterlassen. Dazu zählen beispielsweise auch Jackies Tochter Beatrix (Madison Skye Validum), die ganz altklug daherkommt und wohl aufgrund altersuntypischer Aussagen – etwa zu Aktien oder dem Weihnachtsmann – lustig sein soll. Ist sie nicht. Sie ist allenfalls nervig. Überhaupt ist da niemand, der einen wirklich dazu veranlassen würde, sich für die Geschichte zu interessieren. Am Ende wollen die Figuren zwar hoch hinaus, bleiben dabei aber auf bescheidenem Niveau. Wenn dann auch noch das Publikum dazu genötigt werden soll, zu Weihnachten wieder an Magie zu glauben, wird Best. Christmas. Ever! endgültig zu einem Fall für den Ausschaltknopf. Das taugt allenfalls als Hintergrundbeschallung beim Plätzchenbacken. Und selbst dann ist das Zeitverschwendung.

Credits

OT: „Best. Christmas. Ever!“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Mary Lambert
Drehbuch: Todd Calgi Gallicano, Charles Shyer
Musik: Jeff Rona
Kamera: Graham Robbins
Besetzung: Heather Graham, Brandy, Jason Biggs, Matt Cedeño, Wyatt Hunt, Abby Villasmil, Madison Skye Validum

Bilder

Trailer

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Best. Christmas. Ever!
fazit
„Best. Christmas. Ever!“ lockt mit einem vergleichsweise prominenten Ensemble. Das ist aber auch schon das einzig Positive, was man über diese missglückte Weihnachtskomödie sagen kann. Anfangs sieht es noch nicht so schlecht aus. Im Anschluss wird die Geschichte um zwei Freundinnen, die ungeplant Weihnachten zusammen verbringen, aber schrecklich langweilig und kitschig.
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