A Christmas Prince The Royal Wedding Netflix
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A Christmas Prince: The Royal Wedding

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A Christmas Prince The Royal Wedding Netflix
„A Christmas Prince: The Royal Wedding“ // Deutschland-Start: 30. November 2018 (Netflix)

Ein knappes Jahr ist vergangen, seitdem die amerikanische Journalistin Amber (Rose McIver) und der aldovianische Prinz Richard (Ben Lamb) sich verlobt haben. Nun soll endlich die Hochzeit in dem kleinen europäischen Land erfolgen. Aber das ist alles leichter gesagt als getan, Amber tut sich mit den vielen Protokollen, Gepflogenheiten und Erwartungen am Hof schon sehr schwer. Und leider kann ihr auch Richard dabei nicht wirklich beistehen, denn Aldovia kämpft momentan mit wirtschaftlichen Problemen, unpopulären Reformen und der Wut des Volkes. Immerhin steht Amber ihr Vater Rudy (John Guerrasio) bei, der sie anlässlich der Hochzeit begleitet und selbst so seine Schwierigkeiten mit dem Leben am Hof hat.

Wenn ein Film sehr erfolgreich ist, dann muss eine Fortsetzung her, klar. Was aber, wenn die Geschichte eigentlich schon zu Ende erzählt war? Vor dieser etwas kniffligen Aufgabe stand Nathan Atkins, der letztes Jahr das Drehbuch für den Netflix-Weihnachtshit A Christmas Prince geschrieben hat. Denn nun sollte er dem nach Glamour-Herzschmerz lechzenden Publikum erzählen, wie es dem Traumpaar im Anschluss so ergangen ist. Also die Frage beantworten: Was passiert nach einem romantischen Happy End?

Eine Fortsetzung in unbekannte Richtungen
Die Antwort: eine ganze Menge … und gleichzeitig irgendwie nichts. The Royal Wedding schließt inhaltlich natürlich direkt an den ersten Teil an, der zu einem der meistgeschauten Filme auf Netflix wurde. Es gibt zudem ein Wiedersehen mit einem Großteil der Figuren, auch wenn Ambers Vater nun von einem anderen Schauspieler verkörpert wurde. Die Themen sind jedoch zwangsläufig andere geworden. Ging es vor einem Jahr in A Christmas Prince noch vorrangig um den Kleinmädchentraum, dass eine Normalsterbliche einen Prinzen heiratet, das gute, alte Cinderella-Prinzip, sind romantische Verwicklungen hier nicht länger vonnöten.

Es ist sogar auffällig, wie wenig romantisch The Royal Wedding geworden ist. Auch wenn McIver und Lamb im ersten Teil sicher nicht wirklich viel Chemie entwickelten, die Romanze an den Haaren herbeigezogen war, immerhin formal folgte sie den Ansprüchen einer sich anbahnenden Beziehung. Bei der Fortsetzung gibt es kaum mehr gemeinsame Szenen, die zwei sind mit vielen Themen beschäftigt, nicht aber miteinander. Allenfalls die mangelnde Unterstützung Ambers durch Richard bei ihren Versuchen, sich am Hof zu etablieren, gehen noch als Liebesfilm durch.

Eine doppelte Mogelpackung
Und selbst die Hochzeit, immerhin Anlass und Titelgeber, ist irgendwie ziemlich unwichtig. Von Weihnachten ganz zu schweigen, das wie beim Vorgänger reines Dekor ist, ein Anlass noch mehr kitschigen Schmuck aufzuhängen. Inhaltlich spielt die Zeit jedoch keine Rolle, im Gegensatz zu den „echten“ Weihnachtskomödien, die Netflix kürzlich veröffentlicht hat: The Christmas Chronicles und The Holiday Calendar.

Stattdessen gibt es den etwas kuriosen Nebenplot um den wirtschaftlichen Niedergang von Aldovia und jede Menge Fish-out-of-Water-Humor. Der betrifft in erster Linie die Geschichte um Rudy, der stärker noch als seine Tochter völlig deplatziert am Hof ist. Während das Fremdeln bei ihr oft zu dramatischen Zwecken verwendet wird, soll bei ihm darüber gelacht werden, wie ein einfacher Mann mit dem strengen, völlig spaßbefreiten Hof hadert. Richtig viel Spaß macht The Royal Wedding aber auch nicht. Durch die verschiedenen Handlungsstränge ist der zweite Teil zwar etwas interessanter als A Christmas Prince, das völlig ohne Eigenleistung einfach nur alte Schablonen ausmalte, wirklich genug ist das aber nicht. Die beiden Hauptfiguren sind noch immer langweilig, einige Neuzugänge sogar nervig, der Film schneidet zwar viele Themen an, hat aber insgesamt nicht viel zu sagen.



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„A Christmas Prince: The Royal Wedding“ führt die Geschichte der beliebten Weihnachtsromanze fort, geht aber doch in eine andere Richtung. Der Aspekt Liebe spielt diesmal eine sehr viel geringere Rolle, stattdessen versucht sich der Film an Fish-out-of-Water-Humor und einem wirtschaftspolitischen Nebenstrang. Das ist insgesamt ambitionierter als der formelhafte Vorgänger, richtig gut ist das Ergebnis dennoch nicht.
4
von 10