Drifting Home Netflix Streamen online Ame o Tsugeru Hyōryū Danchi
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„Drifting Home“ // Deutschland-Start: 16. September 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Früher einmal, da war der Wohnkomplex voller Leben. Doch seit einiger Zeit steht es leer, es soll abgerissen werden. Man munkelt jedoch von Geistern, die dort spuken sollen. Der 11-jährige Kōsuke Kumagaya, der selbst dort aufgewachsen ist, will es genau wissen und macht sich daher gemeinsam mit seinen Freunden Yuzuru Tachibana und Taishi Koiwai auf de Weg, um das Gebäude unter die Lupe zu nehmen. Dabei trifft er auf Natsume Tonai, die ebenfalls viele Erinnerungen an die Anlage hat und mit der er früher eng befreundet war. Davon ist nicht mehr viel übrig, schnell kommt es zu Streitereien zwischen den beiden, in die auch Reina Haba und Juri Andō hineingezogen werden. Doch das ist noch das geringste Problem der Kinder: Kurze Zeit später wird der Wohnkomplex von riesigen Wassermassen erfasst und treibt nun auf hoher See umher, ohne Nahrung oder sonstige Notwendigkeiten …

Survival-Abenteuer mit ungewohntem Setting

Survivalabenteuer leben normalerweise davon, dass es die Figuren in eine Gegend verschlägt, die einfach nicht für menschliches Leben gedacht ist. Bei Suddenly – Überleben im Eis war es beispielsweise eine frostige Insel, auf der ein Paar gefangen ist. Auch Berge oder Wüsten bieten sich an, alles Orte, mit denen die meisten von uns keine dauerhaften Erfahrungen haben dürften. Allein deshalb schon ist der auf Netflix verfügbare Anime Drifting Home ein ungewöhnlicher Film. Zwar treiben unsere jungen Protagonisten und Protagonistinnen auf hoher See, was durchaus als Setting funktioniert. Nirgendwo ist ein neueres Beispiel für einen solchen Schauplatz, dort ist eine Frau in einem Container gefangen. Doch während man sich das bei einem Container mit der Wassertauglichkeit vorstellen könnte, ist eine riesige Wohnanlage eher weniger dafür prädestiniert.

Aber um Realismus geht es hier nun einmal nicht. Tatsächlich macht der Film recht früh klar, dass wir hier den Boden der Tatsachen hinter uns lassen. Von Geistern ist die Rede, die in dem Haus herumspuken sollen. Auch später wird es immer wieder Fantasy-Elemente geben, weshalb schnell der Eindruck entsteht, das Haus wäre das Portal zu einer Parallel- oder Zwischenwelt. Mit dem Auftauchen des hoch gewachsenen Jungen Noppo wird der Eindruck noch weiter verstärkt. Drifting Home ist nicht einfach ein Survivalthriller. Das Katastrophensetting wird mit einem Fantasyabenteuer und auch Mystery-Anleihen verbunden, wenn das Publikum spekulieren darf, worum es eigentlich geht und was es mit den seltsamen Ereignissen auf sich hat, die im Rahmen der unfreiwilligen Überfahrt auf die Truppe wartet.

Begegnung mit der Vergangenheit

Und doch ist das alles gar nicht der wirklich relevante Part. Vielmehr will Regisseur und Co-Autor Hiroyasu Ishida, der einige Jahre zuvor mit Penguin Highway bereits einen eigenwilligen Genremix abgeliefert hatte, eine im Grunde sehr alltägliche Geschichte erzählen. Während die Kinder im Haus ums Überleben kämpfen, müssen sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Das beinhaltet beispielsweise den Grund, warum das Verhältnis von Kōsuke und Natsume so schwierig geworden ist. Gleichzeitig ist die Fähigkeit gefragt, einen Schlussstrich ziehen zu können und sich nicht zum Gefangenen der Vergangenheit zu machen. Die Erinnerungen, die in Drifting Home immer wieder auftauchen, wecken die unterschiedlichsten Gefühle.

Das ist eigentlich ganz schön. Das Setting ist originell und von Studio Colorido (Um ein Schnurrhaar) stimmungsvoll umgesetzt. Und doch ist das Ergebnis nicht das erhoffte Highlight geworden. Ein Grund dafür ist, dass die Figuren kaum ausgearbeitet wurden. Man erfährt über die meisten Menschen nichts, was schon ziemlich unglücklich ist bei einem Film, der maßgeblich von zwischenmenschlichen Beziehungen erzählt. Der Anime hat nicht den Tiefgang, den er für sich in Anspruch nimmt mit seinen Erkenntnissen, die am Ende ausgeschüttet werden. Es gelingt zudem nicht so richtig, das Setting und die Ideen hinter der Geschichte zusammenzuführen. Die Verbindung bleibt willkürlich. Am Ende bleibt Drifting Home zwar schon ein überdurchschnittliches Werk, das im Meer gleichförmiger Animeproduktionen etwas hervorsticht. Nur eben nicht so viel, wie es wünschenswert gewesen wäre.

Credits

OT: „Ame o Tsugeru Hyōryū Danchi“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Hiroyasu Ishida
Drehbuch: Hiroyasu Ishida, Hayashi Mori, Minaka Sakamoto
Musik: Umitarō Abe
Animation: Studio Colorido

Bilder

Trailer

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Drifting Home
fazit
In „Drifting Home“ kommt es zu einem eigenartigen Vorfall in einem verlassenen Wohlkomplex, im Anschluss treiben eine Gruppe von Kindern und das Haus auf offener See. Unterwegs werden die unterschiedlichsten Genres gestreift, von Abenteuer über Fantasy bis zu Drama. Die Grundidee ist dabei eigentlich schön, es wird aber zu wenig daraus gemacht.
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