Remember 2022 Karada Sagashi Netflix
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re:member

Remember 2022 Karada Sagashi Netflix
„re:member“ // Deutschland-Start: 14. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Bislang war das Leben von Asuka (Kanna Hashimoto) eigentlich nicht sonderlich aufregend gewesen. Wie auch, wenn die Schülerin von allen anderen missachtet wird, so als wäre sie gar nicht da? Dass sie keinen Anschluss findet, ist für sie bald das geringste Problem, als eines Tages die seltsamen Ereignisse beginnen. Als wäre es nicht schon unheimlich genug, dass sie so schreckliche Visionen hat und einen unheimlichen Anruf erhält. Sie findet sich außerdem in der Nacht plötzlich zusammen mit Takahiro (Gordon Maeda), Atsushi, (Fûju Kamio), Rumiko (Maika Yamamoto), Rie (Mayu Yokota) und Shota (Kotarô Daigo) aus ihrer Klasse in der Schule wieder, wo sie brutal ermordet werden. Doch das ist nur der Anfang einer grausamen Geschichte, die sich zu wiederholen droht …

Bekannter Horror aus Japan

Auch wenn das fernöstliche Kino in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen hat, für eine Renaissance dortiger Horrorfilme hat es nicht gereicht. Produziert werden diese natürlich auch weiterhin. Hierzulande sind sie aber allenfalls auf Filmfesten zu sehen oder auch bei Netflix. Tatsächlich hat der Streamingdienst immer wieder solche Titel bei sich im Programm aufgenommen und dabei den unterschiedlichsten Ländern einen Besuch abgestattet. Mal ging es zu den Philippinen (Aurora), aus Indonesien kam beispielsweise Das dritte Auge, Taiwan ging mit Incantation an den Start, Südkorea stand bei #amLeben auf dem Reiseprogramm. Seltsamerweise ist Japan da bislang ziemlich leer ausgegangen, obwohl das Land der aufgehenden Sonne in den 00er Jahren zu einem Synonym für das Horrorgenre geworden war.

Jetzt gibt es aber endlich mal wieder Nachschub. Wobei re:member gleich aus mehreren Gründen ein Déjà-vu-Erlebnis sein könnte. Auf der einen Seite handelt es sich um die Verfilmung einer Geschichte, die schon in den unterschiedlichsten Medien erzählt wurde. Los ging es 2013 mit einer Online-Romanreihe von Weizard. Ein Jahr später folgte eine Manga-Version, die sogar auch bei uns veröffentlicht wurde. 2017 kam dann die obligatorische Anime-Adaption, die jedoch mit 10 Folgen zu je 3 Minuten Länge relativ knapp ausgefallen ist. Deutlich länger ist da schon der Live-Action-Film: Die vierte Version der Ereignisse bringt es auf immerhin 100 Minuten. Die diversen vorangegangenen Produktionen muss man übrigens nicht kennen, der Film steht für sich. Dafür hat sich Netflix mal wieder eine Synchronisation gespart, was die Zielgruppe einschränken könnte.

Zwischen Alptraum und Teenie-Drama

Ein weiterer Grund für ein Déjà-vu-Erlebnis: Der Film vertraut auf bekannte und bewährte Elemente. So handelt es sich um einen weiteren Vertreter der beliebten Zeitschleifen-Geschichten, in denen die Figuren einen Tag wieder und wieder erleben müssen. Gerade der Vergleich zu Happy Deathday liegt nahe, da in beiden Filmen die Zeitschleife durch den gewaltsamen Tod von vorne beginnt. Wie so oft heißt es hier, erst etwas erledigen zu müssen, damit der Endlostag ein Ende findet. Womit das Ganze zusammenhängt, wird dabei früh verraten. Der recht clevere, weil doppeldeutige Titel gibt einen Hinweis. Neu ist die Geschichte dabei nicht. Vielmehr greift re:member ein Horrorelement auf, das in unzähligen Filmen bereits verwendet wurde.

Die Kombination aus diesem Element und der Zeitschleife ist aber schon ganz nett. Da den sechs Schülern und Schülerinnen jede Nacht der Tod droht, ist auch eine gewisse Dringlichkeit vorhanden. Dennoch, so ganz spannend ist re:member dann doch nicht. Vor allem in der zweiten Hälfte baut der Film ziemlich ab, wenn das im Grunde einfache Szenario unnötig verkompliziert wird und ganz viel Teenie-Drama den Weg in die Geschichte findet. Aus einer Schreckensnacht soll ein Film über Freundschaft werden. Das greift aber alles nicht so wirklich ineinander. Überhaupt hat man an mehreren Stellen das Gefühl, dass der Inhalt nicht ganz durchdacht ist. Das ist schade, weil der Film anfangs noch recht atmosphärisch ist und ein schauriges Setting mit einem höheren Mystery-Teil kombiniert. Insgesamt geht das schon in Ordnung. Eine J-Horror-Renaissance ist hier aber kaum zu erwarten.

Credits

OT: „Karada Sagashi“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Eiichirô Hasumi
Drehbuch: Harumi Doki
Vorlage: Weizard
Besetzung: Kanna Hashimoto, Gordon Maeda, Maika Yamamoto, Fûju Kamio, Kotaro Daigo, Mayuu Yokota, Shuntaro Yanagi, Naomi Nishida, Tasuku Emoto

Trailer

Weitere Netflix Titel

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re:member
fazit
Basierend auf einer mehrfach erzählten Geschichte ist „re:member“ ein insgesamt solider Horrorfilm. Das Zeitschleifen-Motiv in Kombination mit grausigen Morden und Mystery-Faktor macht neugierig. Nach einem stimmungsvollen Anfang baut der Film aber wieder ab und verrennt sich in eine Teenie-Drama-Richtung.
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