Cassandra Netflix Streamen online
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„Cassandra“ // Deutschland-Start: 6. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Nach einem traumatischen Zwischenfall ist es an der Zeit für etwas Neues. Und eben das erhofft sich Samira (Mina Tander), als sie mit ihrem Mann David (Michael Klammer) und den Kindern Flynn (Joshua Kantara) und Juno (Mary Tölle) in ein neues Haus zieht. Dabei stellen sie schnell fest, dass es sich nicht um ein normales Haus handelt. Vielmehr hatte der Vorbesitzer Horst (Franz Hartwig) Jahrzehnte zuvor bereits die künstliche Intelligenz Cassandra (Lavinia Wilson) geschaffen, die im gesamten Haus hilfreich zur Seite steht und als Roboter auch Hand anlegen kann. Zunächst ist die Freude groß, zumal das Haus jede Menge Luxus zu bieten hat. Doch je mehr Zeit Samira dort verbringt, umso stärker wächst in ihr das Misstrauen gegenüber Cassandra. Irgendwas stimmt nicht mit ihr, davon ist sie überzeugt …

Die Gefahr der Technik

Dass einem die Technik etwas unheimlich sein kann, ist nichts Neues. Schon immer gab es Menschen, die mit solchen Entwicklungen ihre Probleme haben, Angst davor haben. Entsprechend ist das Science-Fiction-Genre gefüllt mit Beispielen, in denen irgendwelche Maschinen ein Eigenleben entwickeln. Und doch ist es auffällig, wie viele Filme in den letzten Jahren mit diesem Motiv spielten. Ob nun M3GAN, AfrAId, T.I.M. oder Subservience, es erscheinen ständig neue Titel, in denen künstliche Intelligenzen oder Roboter besitzergreifend werden und das Leben von Familien an sich reißen wollen. Mit der Netflix-Produktion Cassandra kommt nun ein ähnliches Werk heraus, dieses Mal im Serienformat und aus Deutschland.

Nicht wenige werden sich da fragen, ob es wirklich noch einen weiteren Beitrag braucht, der eine solche Geschichte erzählt. Die Antwort fällt nicht ganz so eindeutig aus. Das Schlechte vorweg: Regisseur und Drehbuchautor Benjamin Gutsche (All You Need) hat bei dem grundsätzlichen Szenario so seine Schwierigkeiten, sich wirklich von den anderen abzuheben. Von der anfänglichen Begeisterung über die ersten unheimlichen Vorkommnisse bis hin zum knallharten Überlebenskampf, Cassandra folgt den üblichen Schritten. Die Serie kann dabei zwar durchaus mit den meisten Kollegen und Kolleginnen mithalten, muss sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Von zwei überraschend perfiden Momenten einmal abgesehen ist das aber nichts, was man nicht schon gesehen hat und das in Erinnerung bleiben würde. Da hat man hier einfach das Pech, etwas zu spät zu sein, das Thema ist allgegenwärtig. Hinzu kommt, dass die besagten Schritte eben auf sechs Folgen ausgebreitet wurden.

Retro-Optik trifft Drama

Zwei Punkte sind es aber, welche die Seite doch ein Eigenleben geben. Zum einen erhält die Maschine deutlich mehr Raum. Ist Cassandra zu Beginn einfach nur ein Haushaltsroboter, rückt ihre Vorgeschichte im weiteren Verlauf immer stärker in den Vordergrund. So reisen wir in die Vergangenheit, erfahren mehr über ein tragisches Schicksal. Gutsche verbindet einen herkömmlichen Science-Fiction-Thriller mit einem Drama und auch einem Gesellschaftsporträt. Teilweise spiegelt sich dieses Vergangene dann in der Gegenwart, die Serie zeigt Gemeinsamkeiten wie Unterschiede. Das funktioniert ganz gut. Bei den Nebensträngen ist das mit der Relevanz schon schwieriger, vor allem die Sache mit Flynn wirkt aufgesetzt.

Das zweite Alleinstellungsmerkmal ist die Optik. Das 70er-Jahre Design des Smart Homes macht richtig Laune, statt der üblichen futuristischen Mittel gibt es hier Retro. Vor allem die Protagonistin selbst ist richtig toll geworden. Hauptdarstellerin Lavinia Wilson gefällt in dieser Rolle auch sehr, wenn bei ihr das Unterkühlte und das Irrationale zusammenkommen. Insgesamt ist die Serie, die bei den Fantasy Filmfest White Nights 2025 Premiere feierte, daher durchaus sehenswert. Wer noch nicht genug von dem Thema hat, findet mit Cassandra eine der interessanteren Varianten des Dauerbrenners, weil man sich doch mehr Gedanken gemacht hat als bei vielen Beispielen, die einfach nur einem Trend hinterherlaufen.

Credits

OT: „Cassandra“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Benjamin Gutsche
Drehbuch: Benjamin Gutsche
Musik: Mathieu Lamboley
Kamera: J. Moritz Kaethner
Besetzung: Lavinia Wilson, Mina Tander, Michael Klammer, Franz Hartwig, Mary Tölle, Joshua Kantara, Elias Grünthal, Filip Schnack

Bilder

Trailer

Interview

Ihr wollt mehr über die Serie erfahren? Wir hatten die Gelegenheit, Regisseur und Autor Benjamin Gutsche zu treffen. Im Interview zu Cassandra sprechen wir über Gefahren der Technik und überholte Frauenbilder.

Benjamin Gutsche [Interview]

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Cassandra schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind Hunderte von Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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Cassandra
fazit
„Cassandra“ erzählt von einer Familie, die in einem alten Smart Home einen technologischen Alptraum erleben. Die Serie nimmt bewährte Science-Fiction-Elemente und kombiniert diese mit einer reizvollen Retro-Optik und einer gesellschaftlichen Komponente. Sie ist damit sehenswerter als andere Beiträge zu dem Thema, auch wenn es ihr nicht immer gelingt, sich von der zahlreichen Konkurrenz abzuheben.
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