The Raincoat Killer: Chasing a Predator in Korea Der regenmantel Killer Mörderjagd in Korea Netflix
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Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea

Inhalt / Kritik

The Raincoat Killer: Chasing a Predator in Korea Der regenmantel Killer Mörderjagd in Korea Netflix
„Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea“ // Deutschland-Start: 22. Oktober 2021 (Netflix)

Connaisseuren des südkoreanischen Kinos mag der Fall der neuesten True-Crime-Dokuserie auf Netflix, Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea, vielleicht bekannt vorkommen. Schon 2008 nahm sich Regisseur Na Hong-jin der Story um Yoo Young-chul mit seinem Werk The Chaser an, welche diese Liste der 100 besten koreanischen Filme wohl nur knapp verpasst haben dürfte.

Es klingt schon grausam genug: Anfang des neuen Jahrtausends ermordete Yoo Young-chul innerhalb von neun Monaten 20 Menschen, indem er mit einem Hammer auf sie einprügelte. Bevorzugte Zielpersonen dabei waren entweder älter und wohlhabend oder aber Prostituierte. Darüber hinaus wurde etwa die Hälfte der Opfer nach dem Mord verstümmelt, drei wurden verbrannt, des Weiteren wurde der Täter bei einigen von ihnen eigenen Angaben gemäß zum Kannibalen und aß ihre Leber. Ein zusätzliches Schockelement war die Tatsache, dass Serienkiller, insbesondere in dieser Dimension, in Südkorea bis dato schlichtweg unbekannt waren. So wurde der Mörder dann auch der erste Angeklagte seit 1997, der die Todesstrafe erhielt. Obwohl das Urteil bereits 2004 erging, sitzt er seither bis zur Vollstreckung immer noch im Gefängnis.

Teils sachlich, teils reißerisch inszeniert

Mit dem Titel Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea trägt Netflix mal wieder zur Mystifizierung und letzten Endes Glorifizierung von Psychopathen bei. Natürlich klingt Regenmantel-Killer cool, aber es kreiert auch eine geheimnisvolle Aura, erhöht einen Mörder und evoziert Sensationslust. Den interviewten Polizeibeamten, welche den Fall damals bearbeiteten, ist allerdings durchaus anzumerken, dass sie die Ereignisse auch fast zwei Dekaden später noch deutlich vor Augen haben, dass ihnen an den Tatorten die böse Ausstrahlung des seinerzeit noch unbekannten Mörders unangenehm real wirkte. Reißerisch bleibt es aber nicht nur beim Titel.

Zwar ist die Serie überwiegend sachlich inszeniert – dabei sinnig in drei für sich stehende und doch gut ineinandergreifende Episoden eingeteilt, welche das Verbrechen auch in größere gesellschaftliche und zeitrelevante Kontexte stellen –, einige der musikalischen Einlagen neigen aber doch zur künstlichen Überdramatisierung, auch sind manche Interviews vielleicht aus ein paar Winkeln zu viel gefilmt. Die Interviews selbst sind eher ruhig, ebenso wie das Voiceover im koreanischen Original, insbesondere aber die englische Synchronisation (wieder einmal platt drübergesprochen statt zu ersetzen) tendiert teilweise schon ein wenig zur aufmerksamkeitsheischenden Marktschreierei. Formal folgt Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea der altbekannten True-Crime-Formel, die erwähnten Interviews, Archivmaterial, das Übliche eben, wobei hier zusätzlich auch noch auf nachgestellte Szenen gesetzt wird.

Credits

OT: „The Raincoat Killer: Chasing a Predator in Korea“
Land: Singapur, Südkorea
Jahr: 2021
Regie: John Choi, Rob Sixsmith
Drehbuch:
 Nicolina Lanni, Conal Whyte, Rob Sixsmith
Musik: Sunggun Jang
Kamera: John Choi, Hideho Urata

Trailer

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„Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea“ arbeitet den Fall des ersten richtigen Serienmörders Südkoreas auf. Dabei wird es zwar hier und da reißerisch, unterm Strich bleiben die drei handlichen Episoden aber recht sachlich und werden wohl nicht nur Genrefans zusagen.
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