iHostage Netflix Streamen online
© Netflix/Elmer van der Mare

iHostage

iHostage Netflix Streamen online
„iHostage“ // Deutschland-Start: 18. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte Ilian (Admir Sehovic) nur kurz in den Apple-Store, um dort neue Kopfhörer zu kaufen. Wie lange kann das schon dauern? Sehr lange, wenn man zu einem ungünstigen Zeitpunkt auftaucht. Denn da ist auch Ahmad (Soufiane Moussouli), der sich ausgerechnet diesen Laden ausgesucht hat, um schnell an Reichtum zu kommen. Die Idee: Er nimmt die Menschen darin als Geisel und erhält dafür 200 Millionen Euro in Kryptowährung. Der erste Teil klappt, tatsächlich bringt er die Leute in seine Gewalt und teilt seine Forderungen mit. Es dauert aber nicht lange, bis die Polizei vor der Tür steht und ein komplettes Einsatzkommando schwerbewaffnet vor dem Store auf ihm wartet. Da braucht es schon viel Verhandlungsgeschick, um noch ein Blutbad zu verhindern …

Thriller mit wahrem Kern

An düsteren Stoffen mangelte es diesen Monat auf Netflix nicht gerade. Zuletzt war da die schwedische Krimiserie Die Glaskuppel über eine Frau, die ein entführtes Kind sucht und sich dabei mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Sehr sehenswert ist der südkoreanische Thriller Karma, bei dem sich die Wege mehrerer Leute kreuzen – mit tödlichem Ergebnis. True-Crime-Fans wiederum können sich die US-Doku Bad Influence: Die Schattenseite von Kidfluencing zu Gemüte führen, darin werfen wir einen Blick hinter das abscheuliche Geschäft mit Kindervideos. Mit iHostage folgt nun auch ein Beitrag aus den Niederlanden, der die Zuschauer und Zuschauerinnen mit brenzligen Situationen auf die Folter spannen will.

Dabei hat der Film einen wahren Kern. So hat es tatsächlich 2022 in einem Apple-Store in Amsterdam eine Geiselnahme gegeben: Ein Mann hatte sich damals einen Kunden geschnappt und wollte 200 Millionen Euro erpressen. Prinzipiell handelt es sich also auch hierbei um eine True-Crime-Produktion. Nur wird dies eben nicht in Form einer Dokumentation getan, wie es meist bei dem Streamingdienst üblich ist. Stattdessen wurde mit iHostage ein Thriller konzipiert. Das bedeutet aber nicht, dass man deswegen keine Informationen mit dem Publikum teilen will. So haben Regisseur Bobby Boermans und Simon de Waal, die gemeinsam auch an der Serie Die goldene Stunde über einen terroristischen Anschlag gearbeitet haben, vorgenommen, einen möglichst vielfältigen Blick auf das Geschehen zu werfen.

Trotz guter Ansätze langweilig

Genauer wird der Film damit beworben, dass die verschiedensten Perspektiven eingenommen werden. Da sind primär natürlich die Geisel und der Geiselnehmer. Aber auch die Menschen, die mit dem Fall befasst sind, etwa von der Polizei, rücken zwischendurch in den Mittelpunkt. Grundsätzlich ist es natürlich nicht verkehrt, sich von der reinen Handlung lösen zu wollen und mehr über Menschen zu verraten. Es führt bei iHostage aber dazu, dass die Geschichte ziemlich ausfranst. Die eigentliche Geiselnahme kommt kaum voran, weil man mit allem Möglichem beschäftigt ist und versucht, vielen Leuten gerecht zu werden. Viel gebracht hat das aber nicht, da die Zeit gar nicht reicht, um wirklich etwas zu sagen.

So ein mehrperspektivischer Ansatz kann zwar schon funktionieren. Notre-Dame in Flammen hat das vor ein paar Jahren gezeigt. Damals ging es aber auch um ein historisches Großereignis, welches die ganze Stadt und weltweit Millionen Menschen beschäftigt, nicht ein lokales Verbrechen, das nach ein paar Stunden vorbei war. Das ist dann letztendlich auch das Problem von iHostage: Letztendlich ist da gar nicht so viel zu erzählen. Obwohl der Film mit einer Laufzeit von rund 100 Minuten gar nicht so wahnsinnig lang ist, ist das doch überdimensioniert für die Geiselnahme. Eigentlich hätte das alles packender Nervenkitzel sein sollen. Stattdessen beginnt relativ schnell eine Langeweile sich breitzumachen. Da man nicht einmal über die Figuren viel Interessantes erfährt und damit die eigentliche Absicht nicht erfüllt wird, verpasst man nicht viel, wenn man diese Ausnahmesituation ignoriert.

Credits

OT: „iHostage“
Land: Niederlande
Jahr: 2025
Regie: Bobby Boermans
Drehbuch: Simon de Waal
Musik: Federico Lecuona Damborsky
Kamera: Daan Nieuwenhuijs
Besetzung: Soufiane Moussouli, Admir Sehovic, Emmanuel Ohene Boafo, Fockeline Ouwerkerk, Roosmarijn van der Hoek

Bilder

Trailer

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iHostage
fazit
„iHostage“ erinnert an den wahren Fall einer Geiselnahme in einem Apple-Store in Amsterdam. Der niederländische Thriller versucht, durch wechselnde Perspektiven mehr Tiefe zu erzeugen, scheitert daran aber ebenso wie an der Spannungskurve, die hier ziemlich niedrig ausfällt. Selbst True-Crime-Fans verpassen hier nicht viel.
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