Zelle 211 2025 Celda 211 Cell 211 Netflix Streamen online
© Maria Medina / Netflix

Zelle 211 (2025)

Zelle 211 2025 Celda 211 Cell 211 Netflix Streamen online
„Zelle 211“ // Deutschland-Start: 5. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Anwalt für Menschenrechte ist Juan (Diego Calva) gut beschäftigt, in Mexiko gibt es in der Hinsicht immer wieder Probleme. Seine hochschwangere Frau Helena (Ana Sofía Gatica) unterstützt ihn dabei prinzipiell schon. Allerdings würde sie sich wünschen, dass ihr Mann in einem Büro arbeitet, anstatt immer wieder in Gefängnisse zu gehen, wo er mit gefährlichen Typen zu tun hat. Bislang ging das alles gut. Doch das ändert sich, als er eines Tages das Ciudad Juarez Gefängnis betritt. Denn noch während er drin ist, zettelt der Gangsterboss Calancho (Noé Hernández) einen Aufstand an. Zur gleichen Zeit versuchen die Behörden, einen anderen Sträfling aus dem Gefängnis zu schmuggeln, der über sensible Informationen verfügt. Ehe es sich Juan versieht, wird er in diese Geschichte hineingezogen und muss nun nach einem Ausweg suchen …

Neuadaption eines Erfolgsromans

Derzeit will Netflix für richtig viel Spannung sorgen und veröffentlicht eine Reihe düsterer Thriller in kurzer Zeit aus allen möglichen Ländern. Neben Fortsetzungen bewährter Hits, etwa die US-amerikanische Serie The Night Agent – Staffel 2, gibt es auch mehrere neue Titel. Bogotá: Stadt der Verlorenen etwa handelt von einem südkoreanischen Auswanderer, der in Kolumbien in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Aus Deutschland kommt der Science-Fiction-Thriller Cassandra, bei dem eine Familie in ein Smart Home einzieht und es dabei mit einem unheimlichen Haushaltsroboter zu tun bekommt. Bei Zelle 211 reisen wir nun nach Mexiko und sehen zu, wenn in einem Gefängnis die Hölle ausbricht. Für Nervenkitzel ist auf dem Streamingdienst also gesorgt.

Wobei der Knastalptraum nicht ganz neu ist. Genauer basiert dieser auf dem 2004 veröffentlichten Roman von Francisco Pérez Gandul. Dieser wurde auch schon 2009 als Zelle 211 – Der Knastaufstand adaptiert, damals noch in Filmform und mit Luis Tosar und Alberto Ammann in der Hauptrolle. Die spanische Produktion war damals ein großer Erfolg, erhielt auch acht Goyas, der wichtigste Preis Spaniens. Da stellt sich natürlich die Frage: Braucht es unbedingt eine Neuauflage? Wobei es schon ein paar Unterschiede gibt. Zum einen verlegt Netflix das Geschehen nach Mexiko, was im Hinblick auf die gesellschaftliche Komponente einen kleinen Unterschied macht. Auch bei den Figuren macht die zweite Version einiges anders, verschiebt den Schwerpunkt vom Gangster zum Anwalt, das Ende wurde signifikant umgeschrieben. Tatsächlich war der Anwalt im Original ein Gefängniswärter, wodurch sich einiges verschiebt.

Spannend mit gelegentlichen Längen

Der offensichtlichste Unterschied ist, dass es sich bei Zelle 211 eben um eine Serie handelt. Diese ist zwar vergleichsweise kurz bei einer Laufzeit von unter vier Stunden. Dennoch ist der Umfang deutlich größer, was es erlaubt, manches zu vertiefen. Das Ergebnis ist etwas zwiespältig. Auf der einen Seite sind doch eine Reihe von Figuren involviert, es gibt mehrere parallele Stränge. Neben dem Hauptstrang, der sich um Juan dreht, bekommen wir Einblicke in die Hierarchien und Machtkämpfe innerhalb des Gefängnisses. Aber auch die Außenwelt mischt mit, indem die Behörden versuchen, an einen wichtigen Sträfling zu kommen. Da ist also schon ordentlich etwas los, es herrscht ein größeres Chaos, bei dem man schnell den Überblick verlieren kann. Es bedeutet aber auch, dass die Geschichte im mittleren Teil nur noch wenig von der Stelle kommt und eine klare Richtung fehlt. Da hätte sich vielleicht doch die eine oder andere Szene kürzen lassen.

Insgesamt bietet Zelle 211 durchaus ordentliche Unterhaltung. So gelingt es der Serie, das Gefühl des Ausnahmezustands zu vermitteln. Wenn hier mit dem bewährten Element gearbeitet wird, dass eine unbescholtene Hauptfigur in eine Geschichte rutscht, die viel zu groß und gefährlich ist, funktioniert das sowieso. Mit Diego Calva (Das Geheimnis des Flusses, Bird Box: Barcelona) in der Rolle des unbedarften Anwalts ist das auch gut besetzt. Insgesamt ist der Thriller recht atmosphärisch geworden, meist spannend. Wer über den besagten gelegentlichen Leerlauf hinwegsehen kann und beim Inhalt großzügiger ist – einiges ist überzogen, die gesellschaftliche Komponente bleibt eher dünn –, kann sich hiermit ganz gut die Zeit vertreiben.

Credits

OT: „Celda 211“
IT: „Cell 211“
Land: Mexiko
Jahr: 2025
Regie: Gerardo Naranjo, Jaime Reynoso
Drehbuch: Umaru Robles, Gibran Portela, Benjamin Figueroa
Vorlage: Francisco Pérez Gandul
Musik: Gus Reyes, Andrés Sánchez
Kamera: Felipe Perez-Burchard
Besetzung: Diego Calva, Noé Hernández, Gerardo Taracena, Alejandro Puente, Ana Sofía Gatica, Úrsula Pruneda, Roberto Duarte, Karina Gidi, Ernesto Godoy, Pedro de Tavira Egurrola

Bilder

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Zelle 211 schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind Hunderte von Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

A
B
C
D
E
F
H
I
L
M
P
S
T
W

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Zelle 211 (2025)
fazit
Basierend auf dem gleichnamigen Roman erzählt „Zelle 211“ von einem Anwalt, der in einen Gefängnisaufstand gerät und um sein Überleben kämpft. Die Geschichte wurde zum Teil kräftig umgeschrieben, funktioniert prinzipiell aber auch in dieser Fassung. Größtes Manko ist, dass die Serie zwischendurch etwas auf der Stelle tritt und der Inhalt nicht immer überzeugt.
Leserwertung8 Bewertungen
4.8
6
von 10