The Guardians of Justice Netflix
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The Guardians of Justice – Staffel 1

The Guardians of Justice Netflix
„The Guardians of Justice“ // Deutschland-Start: 1. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Marvelous Man (Will Yun Lee) ist der größte Held, den die Erde je gesehen hat. 40 Jahre lang hat er für Frieden und Gerechtigkeit gesorgt. Doch damit ist nun Schluss, denn der einstige Strahlemann ist tot. Das sorgt für ziemlich viel Verwirrung. Nicht nur, dass unklar ist, wer ihn auf dem Gewissen hat. Es gilt zudem, jetzt irgendwie Ersatz finden. An möglichen Nachfolgern und Nachfolgerinnen mangelt es dabei nicht. So sehen es beispielsweise Knight Hawk (Diamond Dallas Page) und The Speed (Sharni Vinson) als ihre Aufgabe an, die Zukunft der Menschheit kräftig mitzugestalten. Denn dass die ein bisschen Hilfe gebrauchen kann ist klar, steht doch mal wieder ein Weltkrieg vor der Tür …

Alles wie immer und doch anders

Und ewig grüßen die Superhelden. Eigentlich sollte man meinen, dass bei der exzessiven Veröffentlichungspolitik der großen Studios die Leute irgendwann die Nase voll haben von den ganzen Comic-Adaptionen. Aber offensichtlich nicht, Spider-Man: No Way Home wurde mitten in der Pandemie einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Klar war das nicht irgendein Superhelden-Abenteuer, sondern ein mit Fanservice zugestopftes Eventkino. Zumindest zeigt es aber, dass zumindest mittelfristig nicht mit einer Abschwächung der Welle zu rechnen ist. Und auch dem lang erwarteten The Batman werden Traumergebnisse vorausgesagt.  Wem das alles zu albern ist, für den hat Netflix jetzt etwas im Angebot. The Guardians of Justice ist schamlos den großen Titeln nachempfunden und doch irgendwie einzigartig.

Die Figuren selbst sind dabei kaum ein Grund, hier einmal reinschauen zu wollen. Es sei denn, mal möchte mal wieder verblüfft sein, denn einige von ihnen sind so stark an die großen Legenden der Comic-Landschaft angelehnt – etwa Superman und Wonder Woman –, dass eine Klage wegen Copyright-Verletzung eigentlich ein No-Brainer sein sollte. Andererseits nutzt The Guardians of Justice diese offensichtlichen Vorbilder, um sich über diese lustig zu machen – und über das Genre des Superheldenfilms gleich mit. Solche Parodien sind rechtlich ein Sonderfall, worauf man hier wohl spekuliert. Ernst sollte man bei der US-amerikanischen Serie dann auch nichts nehmen. Das haben Serienschöpfer Adi Shankar und sein Team schließlich auch nicht getan. Alles hier ist überzogen, überdreht, eine Karikatur dessen, was sonst über die Leinwände huscht.

Irre, aber nicht wirklich unterhaltsam

Nur bedeutet das nicht zwangsläufig, dass das Ergebnis am Ende auch komisch ist. Tatsächlich gibt es sogar relativ selten einen Grund zum Lachen. Am besten sind noch die diversen satirischen Spitzen, die hier verschossen werden, sei es im Hinblick auf das Kriegsgebaren oder das notorische Übergewicht der US-Amerikaner. Die hohe Kunst der Satire ist das aber nicht. Vielmehr ist der Humor bei The Guardians of Justice oft erschreckend plump. Hinzu kommt, dass Shankar offensichtlich der Ansicht war, dass es unterhaltsam ist, wenn eine Geschichte möglichst wirr ist. Obwohl die Serie an und für sich so simpel ist, wird es zu einer echten Herausforderung dem wilden Treiben zu folgen, wenn hier im Laufe der sieben Folgen alles Mögliche ausgepackt wird, sich jedoch nichts davon wirklich zusammenfügt.

Wenn das Ganze dennoch einen Blick wert ist, dann weil die Umsetzung selbst ebenso willkürlich zusammengewürfelt ist. So wechselt die Serie immer wieder von Live Action zu Animation. Archenemy tat kürzlich etwas Vergleichbares. Während dort jedoch ein Konzept zu erkennen war und das alles in sich stimmig wirkte, da ist The Guardians of Justice das Ergebnis eines Zufallsgenerators. Warum was wie und wann aussieht, wie es aussieht, folgt keinem klaren Muster. Dafür gibt es umso mehr visuelle Spielereien, die das Team eingebaut hat und die zum Beispiel einem Computerspiel entnommen zu sein scheinen. In Kombination ist das so durchgeknallt, dass man schon mal hier reinschauen kann. Aber es ist dann doch eher anstrengend als wirklich unterhaltsam.

Credits

OT: „The Guardians of Justice“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Adi Shankar, Stewart Yost, Luis Junquera, Enol Junquera
Drehbuch: Adi Shankar, Shawn DeLoache, Samuel Laskey
Idee: Adi Shankar
Musik: Oscillian
Kamera: Edd Lukas, Jacob Ritley
Besetzung: Diamond Dallas Page, Sharni Vinson, Derek Mears, Denise Richards, Will Yun Lee, John Hennigan, Preeti Desai, Tiffany Hines, Jackson Rathbone

Bilder

Trailer

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The Guardians of Justice – Staffel 1
Fazit
„The Guardians of Justice“ orientiert sich an den großen Comic-Superhelden, macht aber etwas ganz Eigenes daraus: Die Serie kombiniert Live Action und Animation, fügt noch visuelle Spielereien hinzu. Und auch inhaltlich ist das mal parodistische, mal satirische Abenteuer eine sehr wirre Angelegenheit. Richtig unterhaltsam ist das nicht, aber doch so irre, dass man mal reinschauen kann.
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