The Old Guard 2

Andy (Charlize Theron) hat noch immer damit zu kämpfen, ihre Unsterblichkeit verloren zu haben. Doch es bleibt ihr keine Zeit zum Grübeln. Gemeinsam mit den nach wie vor unsterblichen Nile (KiKi Layne), Joe (Marwan Kenzari), Nicky (Luca Marinelli) und James Copley (Chiwetel Ejiofor) muss sie den Kampf mit Quynh (Veronica Ngô) aufnehmen. Diese war jahrhundertelang auf dem Meeresgrund eingesperrt und gezwungen, wieder und wieder zu ertrinken. Aus diesem Gefängnis befreit, will sie Rache an allen Sterblichen üben und erhält Unterstützung von Discord (Uma Thurman), die erste aller Sterblichen. Andy und die anderen wenden sich in der Zwischenzeit an Tuah (Henry Golding), der mehr über die Geschichte der Unsterblichen weiß …

Fortsetzung mit Startschwierigkeiten

Wenn ein Film erfolgreich ist, dauert es meistens nicht lang, bis die Möglichkeit einer Fortsetzung besprochen wird. Bei The Old Guard war das prinzipiell ebenfalls so: Als der Film im Sommer 2020 von Netflix veröffentlicht wurde, avancierte er zum Hit, einige Monate später wurde der zweite Teil bereits angekündigt. An und für sich waren die Dreharbeiten im September 2022 auch bereits beendet. Aus Gründen, die aber niemand so genau erklären kann, dauerte es anschließend noch lange, bis daraus auch ein fertiger Film wurde. Und so vergingen fast genau fünf Jahre, bis The Old Guard 2 doch noch das Licht der Welt erblickt und das Sortiment des Streamingdiensts erweitert.

Gelohnt hat sich die Wartezeit jedoch kaum. Dabei hatte man eigentlich alles, um an den erfolgreichen Erstling anzuknüpfen. Zwar wurden Regie und Musik ausgetauscht. Dafür kehrt der komplette Cast zurück und sorgt damit für Kontinuität. Und auch Greg Rucka, auf dessen gleichnamiger Comic-Reihe die Filme basieren, ist wieder mit von der Partie und arbeitete am Drehbuch mit. Wobei das auch Teil des Problems sein kann. Schließlich war schon The Old Guard inhaltlich eher weniger befriedigend, da man aus den Themen recht wenig herausgeholt hatte. Es gab zwar schon Ansätze, die Tragik eines unsterblichen Lebens herauszuarbeiten. Man kam aber nicht sehr weit. Beim Nachfolger versuchte man erst gar nicht mehr, in diese Richtung etwas zu machen. Gerade Quynh lässt einen erstaunlich kalt. Etwas besser sieht es bei Booker (Matthias Schoenaerts) aus, viel Zeit wird aber auch da nicht investiert.

Langweilig und ohne wirkliches Ende

Den stärksten Eindruck hinterlässt noch die neu hinzugekommene Uma Thurman, welche die verschlagene Discord spielt. Denkt man anfangs noch, dass Quynh die Antagonistin der Geschichte ist, stellt sich mit der Zeit heraus, dass es vielmehr die erste Unsterbliche ist, die da im Geheimen die Strippen zieht. Die Auftritte des Hollywood-Stars machen Spaß, auch weil dieser selbst die Rolle zu genießen scheint. Nur ist Discord relativ selten zu sehen, der Film verschwendet in der Hinsicht viel Potenzial. The Old Guard 2 gleicht das zum Teil durch die Dynamik innerhalb des Teams aus. Aber eben nur zum Teil. Und sonst ist da nun einmal nicht sehr viel, wofür sich das Einschalten lohnt.

Sicher, da sind immer noch die Kämpfe, die im ersten Teil für Laune sorgten, indem da viel physische Arbeit investiert wurde. Nur reichen die nicht aus, um den noch einmal schwächer ausgefallenen Inhalt auszugleichen. Tatsächlich ist The Old Guard 2 insgesamt ein ziemlich langweiliger Film, der es nie wirklich schafft, einen mitzureißen oder wenigstens abzulenken. Da die Geschichte auch noch mittendrin abbricht, man es hier also nicht einmal mit einem in sich geschlossenen Film zu tun hat, fällt es schwer, eine Form der Empfehlung auszusprechen. Wer den Vorgänger liebte, kann natürlich einmal reinschauen und die Figuren erneut begleiten. Man kann es aber auch getrost lassen, viel verpasst man nicht, wenn man die Zeit anderweitig nutzt.