Uprising Netflix Streamen online
© Lee Jae-hyuk/Netflix
„Uprising“ // Deutschland-Start: 11. Oktober 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Korea im 16. Jahrhundert: Cheon-yeong hat kein Glück in seinem Leben. So wird er als Junge aufgrund obskurer Gesetze zu einem Sklaven ernannt und muss als solcher beispielsweise die Schläge auf sich nehmen, die eigentlich Jong-ryeo erhalten sollte, der Sohn einer angesehenen militärischen Familie. Trotz dieses wenig gesunden Verhältnisses schließen die beiden Kinder Freundschaft. Jahre später sind aus ihnen junge Männer geworden, die durch das Schicksal getrennt werden. Als der Krieg gegen Japan beginnt und im ganzen Land Chaos ausbricht, flieht Cheon-yeong (Dong-won Gang) und schließt sich der Miliz an. Jong-ryeo (Jeong-min Park) glaubt währenddessen zu Unrecht, dass Cheon-yeong auf der Flucht seine Eltern getötet hat. Aus den einstigen Freunden sind dadurch Feinde geworden, die sich in einem von Krieg zerstörten Land gegenüberstehen …

Freundschaft vor einem ins Chaos versinkenden Land

Auch wenn der ganz große Hype um südkoreanische Filme und Serien vorbei ist, zumindest bei Netflix wird man nicht müde, immer wieder neue Titel zu veröffentlichen. Dabei demonstriert der Streamingdienst auch eine lobenswerte Bandbreite. Da war kürzlich etwa die Actionkomödie Officer Black Belt um ein Kampfsportass, das einem Bewährungshelfer zur Seite steht. Bei der auf mehreren Zeitebenen spielenden Thrillerserie The Frog ging es um die Aufklärungen und Auswirkungen von Morden. Das Flüchtlingsdrama My Name is Loh Kiwan wiederum richtete sich an ein Publikum, das lebensnahe Geschichten bevorzugt. Mit Uprising werden nun auch Fans historischer Stoffe bedient, wenn wir ins 16. Jahrhundert zurückkehren und zwei Männer kennenlernen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten kommen und dennoch Freundschaft schließen.

Dass der Film etwas mehr Aufmerksamkeit erhält als andere, liegt an einem großen Namen. Niemand Geringeres als Chan-wook Park (Die Frau im Nebel, Oldboy) hat schließlich das Drehbuch geschrieben. Ursprünglich hatte er es auch selbst inszenieren wollen, überließ das Ruder am Ende jedoch seinem Kollegen Sang-man Kim. Ein Historiendrama hätten viele wohl nicht von dem fernöstlichen Filmemacher erwartet. Zumindest die komplexe Geschichte von Uprising lässt aber darauf schließen, dass Park seine Finger im Spiel hatte. So steht im Mittelpunkt zwar die Freundschaft der beiden Männer, die in eine Feindschaft umschlägt. Verknüpft wird das aber mit einem Gesellschaftsporträt, bei dem es gerade um den Umgang mit Sklaven geht, sowie einem Zeitporträt. So bildet der Krieg gegen Japan den Hintergrund für die plötzlichen Umwälzungen im Land.

Viel zu sehen

Das ist schon recht viel Stoff, selbst für einen Film, der über zwei Stunden lang ist. Da gibt es so viele Stränge und Themen, von den Figuren ganz zu schweigen, dass man irgendwann schon gar nicht mehr genau sagen kann, worum es denn eigentlich gehen soll. Sicher wird es auch einige geben, die bei Uprising mit der Zeit den Überblick verlieren werden, wenn im ganzen Land das Chaos ausbricht. Andere könnten enttäuscht sein, dass das Drama nicht kontinuierlich das Verhältnis zwischen den beiden Männern beschreibt. Eine längere Phase sind die zwei getrennt unterwegs, wenn Cheon-yeong Teil der Miliz wird und sich dort im Laufe mehrerer Jahre an die Spitze setzt. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Emotionalität der Geschichte.

Dafür hat der Film anderweitig einiges zu bieten. Vor allem visuell macht die südkoreanische Produktion eine ganze Menge her. Ob es die verschiedenen Settings sind oder die Kostüme, Fans von Historiendramen kommen da auf ihre Kosten. Und auch die Actionszenen können sich sehen lassen, wenn zwischendurch immer mal wieder zu den Schwertern gegriffen wird. Zu sehen gibt es also einiges während dieser Zeitreise. Uprising mag nicht zu einem neuen Boom führen, was Film und Serien aus dem asiatischen Land angeht. Aber der Film gehört doch zu den interessanten Titeln, die Netflix in der letzten Zeit von dort importiert hat.

Credits

OT: „Jeon, Ran“
Land: Südkorea
Jahr: 2024
Regie: Sang-man Kim
Drehbuch: Chan-wook Park, Shin Cheol
Musik: Harry Sukman
Kamera: Jules Brenner
Besetzung: Dong-won Gang, Jeong-min Park, Shin-rok Kim, Seon-kyu Jin, Sung-il Jung, Seung-won Cha

Bilder

Trailer

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Uprising
fazit
„Uprising“ nimmt uns mit ins Korea des 16. Jahrhunderts und erzählt von einer Freundschaft zwischen einem Herrn und einem Sklaven, die vor dem Hintergrund eines Kriegs in Feindschaft umschlägt. Es sind schon ziemlich viele Themen, die hier miteinander verwoben werden, was die Geschichte unübersichtlich machen kann. Sehenswert ist das Historiendrama aber, nicht zuletzt wegen der tollen Bilder und Kämpfe.
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