The Kissing Booth 3 Netflix
© Netflix/Marcos Cruz

The Kissing Booth 3

Inhalt / Kritik

The Kissing Booth 3 Netflix
„The Kissing Booth 3“ // Deutschland-Start: 11. August 2021 (Netflix)

Für Elle (Joey King) könnte die Entscheidung nicht schwieriger sein. Soll sie mit ihrem Freund Noah (Jacob Elordi) nach Boston ziehen und dort auf die Havard Universität gehen? Oder wird es am Ende doch Berkeley, wohin auch ihr bester Freund Lee (Joel Courtney) gehen wird, der jüngere Bruder von Noah? Während sie noch mit dieser Entscheidung hadert, haben sie aber erst einmal anderweitig jede Menge zu tun. Schließlich wollen die Eltern von Noah und Lee, trotz deren Proteste, das Strandhaus verkaufen, wo sie ihre Kindheit verbracht haben. Also beschließen die drei, zusammen mit Lees Freundin Rachel (Meganne Young) einen letzten Sommer dort zu verbringen und alles für den Auszug und Verkauf vorzubereiten …

Ein Überraschungshit verabschiedet sich

Von den vielen, vielen Liebeskomödien, die Netflix jedes Jahr unters Volk bringt, war sie eine der erfolgreichsten: The Kissing Booth. Zwar waren die Kritiken vernichtend, auch die Besetzung und die Vorlage von Beth Reekles waren wenig bekannt, weshalb wohl kaum einer auf einen größeren Hit spekuliert hatte. Das Publikum war aber so entzückt und bescherte so prachtvolle Zuschauerzahlen, dass im Anschluss gleich zwei Fortsetzungen auf einmal gedreht wurden. Während The Kissing Booth 2 mehr als zwei Jahre nach dem Überraschungshit folgte, was für den Streamingdienst eine halbe Ewigkeit ist, dauerte es beim dritten und voraussichtlich letzten Teil The Kissing Booth 3 nur noch etwas mehr als ein Jahr. Wozu Zeit verschwenden?

Wobei der Film selbst schon als Zeitverschwendung bezeichnet werden darf. War der Auftakt der Trilogie eine zwar realitätsfremde, aber doch streckenweise charmante Komödie rund um zwei leicht nerdige Menschen, denen die Liebe dazwischenfunkt, wusste man beim zweiten Teil gar nicht mehr, was man erzählen wollte. Anstatt die Geschichte voranzutreiben, machten die Figuren immer noch dieselben Fehler – sehr viele Fehler obendrein. Das Grundszenario wurde beibehalten und nur doch mehr Figuren künstlich aufgeblasen. Am Ende standen 130 Minuten, die vollgepackt waren mit viel Drama, ohne dass der Film irgendetwas auch nur annähernd Interessantes zu erzählen hätte.

Alles wie immer

Bei The Kissing Booth 3 ist das noch einmal schlimmer. Zwar wurde die Laufzeit wieder etwas reduziert. Doch erneut ist diese viel zu ausufernd für den dünnen Inhalt, der hier angeboten wird. Genauer machte Regisseur und Co-Autor Vince Marcello noch weniger als zuvor. Wie schon im ersten Teil steht Elle zwischen den beiden Brüdern und muss sich letztendlich zwischen ihrer großen Liebe und der Freundschaft wählen, denn dummerweise ziehen die beiden an völlig verschiedene Orte. Das bedeutet für sie, dass sie sich entscheiden muss, wem der beiden sie hinterherlaufen soll. Die restlichen Figuren in dem Film spielen keine wirkliche Rolle. Die sorgen lediglich punktuell wieder für Aufregung, werden danach aber gleich wieder eingemottet.

Nicht dass das Trio infernale unbedingt Hilfe bräuchte in punkto Aufregung. Tatsächlich haben die drei ihre Fähigkeit weiter verfeinert, aus Nichts irgendwelche Probleme zu schaffen und sich sowie dem Rest das Leben schwer zu machen. Zur Auflockerung baut The Kissing Booth 3 noch eine Bucket List ein, mit all den Dingen, die Elle und Lee schon immer mal machen wollten. Ein paar Punkte davon sind recht unterhaltsam, darunter eine längere Szene, in der sie sich an einer Realversion von Mario Kart versuchen. Außerdem knüpft der Film an den ersten Teil an, als die Freundschaft der beiden noch durch lauter Regeln bestimmt war. Überhaupt dürfen sich nostalgisch veranlagte Fans darauf freuen, wie sehr hier an früher erinnert wird.

Eine (zu) späte Entwicklung

Nur bedeutet das eben auch, dass der Film für sich genommen völlig überflüssig ist. Zum Ende hin macht Elle zwar endlich mal eine tatsächliche Entwicklung durch bei der Suche nach dem richtigen Weg. The Kissing Booth 3 schafft es aber nicht, diese Entwicklung organisch aufzubauen. Stattdessen kommt es willkürlich zu Streitereien und Annäherungen, man macht mal das eine, dann das andere. Aber mit Realismus hatte man es bei der Reihe ohnehin nie. Wer sich vorher nicht daran gestört hat, wie schwach der Inhalt ist und wie wenig man sich darum scherte, ob das jetzt gerade glaubwürdig oder wenigstens konsequent ist, der wird jetzt auch nicht damit anfangen. Wer mit den vorangegangenen Teilen nicht viel anfangen konnte, kann sich das hier ohnehin sparen, da die Reihe von Film zu Film schwächer wurde. Der Abschluss ist weder romantisch noch komisch, sondern in erster Linie künstlich dramatisierte Langeweile.

Credits

OT: „The Kissing Booth 3“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Vince Marcello
Drehbuch: Vince Marcello, Jay Arnold
Vorlage: Beth Reekles
Musik: Patrick Kirst
Kamera: Anastas N. Michos
Besetzung: Joey King, Joel Courtney, Jacob Elordi, Meganne Young

Bilder

Trailer

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The Kissing Booth 3
Fazit
„The Kissing Booth 3“ schließt nahtlos an die Vorgänger an und wiederholt damit auch deren Fehler – in verstärkter Form. Erst ganz zum Schluss macht die Jugendliche, die sich zwischen großer Liebe und bestem Freund entscheiden muss, tatsächlich mal eine Entwicklung durch. Die restliche Zeit gibt es mal nette, oft langweilige Zeitverschwendung ohne wirkliche Geschichte.
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