Rabo de Peixe Turn of the Tide Netflix
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Rabo de Peixe – Staffel 1

Rabo de Peixe Turn of the Tide Netflix
„Rabo de Peixe – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 26. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Eduardo (José Condessa), Silvia (Helena Caldeira), Rafael (Rodrigo Tomás) und Carlinho (André Leitão) sind bestens miteinander befreundet. Jeder der vier Bewohner eines Fischerdörfchens hat seine ganz eigenen Probleme im Leben und schlägt sich mehr schlecht als recht durch selbiges. Eines Tages verliert ein Schiff während eines Sturmes im Ozean seine Ladung, die an den Strand gespült wird. Es war im Auftrag der italienischen Mafia unterwegs, dementsprechend landen nun mehrere Dutzend Kilogramm Kokain in dem beschaulichen Ort. Eduardo und seine Freunde schnappen sich von dem Zeug so viel sie können, da es für sie die Eintrittskarte in ein besseres Leben zu sein scheint. Sie sind aber nicht die einzigen, die sich für das weiße Pulver interessieren, so sind schon bald örtliche Gangster, die Polizei und auch die italienische Mafia in die Sache verwickelt …

Schwacher Einstieg

Die Netflix-Serie Rabo de Peixe lässt sich in mehr als einer Hinsicht mit der ebenfalls bei der Streamingplattform verfügbaren Serie Entrevías vergleichen. Beide Formate erhalten zum Beispiel ihren Titel von einem Ortsnamen. Ebenso scheint die deutsche Abteilung des kalifornischen Medienunternehmens nichts davon zu halten, für das hiesigen Publikum Ressourcen an eine Synchronisation in dessen Muttersprache zu verschwenden. Wer weder Portugiesisch noch Englisch versteht, muss sich wieder einmal auf Untertitel verlassen. Die englischen Sprecher verstehen immerhin etwas vom Acting-Part im Wort Voiceacting, nehmen ihn manchmal aber ein wenig zu genau. Gerade in emotionaleren Szenen hört sich das zuweilen schon etwas übertrieben an.

Mit Blick auf sieben Episoden zu je zwischen 41 und 52 Minuten Laufzeit mag der ein oder andere sich dazu berufen fühlen, bereits nach der ersten halben Stunde abzuschalten. Traditionell ist ein starker Einstieg nicht ganz so wichtig wie ein starkes Ende, aber in der heutigen Zeit muss dem aufmerksamkeitsdefizitären Durchschnittskonsumenten schon von Anfang an etwas geboten werden, das sein Interesse erregt. Zu Beginn wirkt das hier alles furchtbar abgedroschen und vorhersehbar. Rabo de Peixe scheint nicht einmal zu versuchen, originell zu sein. Die gute Nachricht ist, dass sich das gegen Ende der ersten Episode durchaus bessert. Die schlechte ist, dass das der Serie insgesamt nicht sonderlich viel hilft.

Sex statt Charakter

Auch wenn es im Grunde ein Ensemble aus vier Protagonisten gibt, ist Eduardo doch der eigentliche Hauptcharakter. Als solchem widmet die Serie ihm dann auch eine Hintergrundgeschichte, schmückt sein Leben weiter aus, damit der Zuschauer einen besseren Zugang zu ihm bekommt. Dabei vergisst Rabo de Peixe nur eben, Ähnliches für die restlichen drei im Bunde zu tun. Die haben zwar auch ihre Solo-Handlungsstränge, doch wirken diese oft alibimäßig oder irrelevant. Silvia kommt in der Hinsicht noch vergleichsweise glimpflich davon, aber Carlinho und Rafael haben es nicht so gut getroffen. Relativ am Anfang der dritten Episode setzt sich Carlinho ans Klavier, spielt und singt A Little Respect von Erasure. Es ist eine der besseren Momente der Serie, aber im Gesamtkontext wirkt sie fehl am Platz. Seine Musikalität erhält im weiteren Verlauf nicht annähernd die Bedeutung, die hier suggeriert wird.

Womit die Serie stattdessen Zeit verschwendet, sind romantische Handlungsstränge. Diese wiederum scheinen aber nur implementiert worden zu sein, um ein paar Sexszenen zeigen zu können. Dadurch wirken sie schon doppelt überflüssig, zumal an ihrer Stelle Charakterentwicklungen hätten stattfinden können.

Credits

OT: „Rabo de Peixe“
IT: „Turn of the Tide“
Land: Portugal
Jahr: 2023
Regie: Augusto Fraga, Patrícia Sequeira
Drehbuch: Augusto Fraga, Hugo Gonçalves, João Tordo
Musik: Pedro Marques
Kamera: André Szankowski
Besetzung: José Condessa, Helena Caldeira, André Leitão, Rodrigo Tomás, Maria João Bastos, Albano Jerónimo, Afonso Pimentel, Kelly Bailey, Pêpê Rapazote, Francesco Acquaroli, Adriano Carvalho

Bilder

Trailer

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Rabo de Peixe – Staffel 1
Fazit
"Rabo de Peixe" startet vorhersehbar und uninteressant, auch wenn sich das nach der ersten halben Stunde immerhin ein wenig legt. Die meisten Charaktere sind nicht so ausgearbeitet wie sie hätten sein können, ebenso hätten einige Handlungsstränge gekürzt oder gestrichen werden können.
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