Zero to Hero Netflix
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Zero to Hero

Inhalt / Kritik

Zero to Hero Netflix
„Zero to Hero“ // Deutschland-Start: 5. November 2021 (Netflix)

So Wa-wai wird 1981 geboren und bereits kurz nach seiner Geburt erhält seine Mutter (Sandra Ng) eine ernüchternde Diagnose von ihrem Arzt. Ihr Sohn leidet an Zerebralparese und wird wahrscheinlich nie laufen können, wobei noch hinzukommt, dass sein Gehör beeinträchtigt ist, sodass er wohl Zeit seines Lebens auf ein Hörgerät angewiesen sein wird. Ihr Mann (Chin Siu-ho) will ihr deutlich machen, welche Bürde das Kind für die Familie sein wird, doch So Wa-wais Mutter denkt nicht einmal daran, die Prognose der Ärzte zu akzeptieren. Mittels einer Schocktherapie gelingt es ihr tatsächlich, entgegen aller Zweifel, ihrem Sohn das Gehen beizubringen, worauf dieser rasche Fortschritte macht und als Jugendlicher (Fung Ho-yeung) nicht nur gut laufen kann, sondern sich sogar beginnt, für die Laufmannschaft seiner Schule zu interessieren. Bei einem Training fällt der Teenager sogleich Fong, dem Coach der Mannschaft (Louis Cheung), auf, der das Talent in ihm sieht und sich vorstellen kann, ihn als Mitglied seines Teams für die bevorstehenden Paralympics aufzustellen. Wie besessen trainiert So Wa-wai jeden Tag, freundet sich mit den anderen Mitgliedern des Teams an und wird langsam immer schneller und besser, jedoch ist es abermals seine Mutter, die ihn daran glauben lässt, es tatsächlich bis in ein olympisches Team zu schaffen und sich mit anderen Athleten zu messen.

Viele Jahre später ist Wa-wai (Leung Chung-hang) schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr in Hongkong. Zusammen mit seinem Coach von der Highschool hat er nicht nur viele Preise, sondern bereits mehrere Goldmedaillen gewonnen und zugleich seinen Beitrag dazu geleistet, dass die Paralympics und deren Athleten aus dem Schatten der Olympischen Spiele hervortraten. Abseits der Wettkämpfe sieht das Leben jedoch ganz anders aus, denn neben den Konkurrenzkämpfen mit seinem Bruder, der sich von seiner Mutter vernachlässigt fühlt, ist es die finanzielle Lage der Familie, die ihm Sorgen bereitet. Bevor er 30 wird, will er jedoch noch einmal bei den Paralympics antreten.

Der lange Weg zum Wunderjungen

Viele Athleten haben dafür gesorgt, dass die Paralympics sich mit der Zeit aus dem Schatten des „großen Bruder“, der Olympischen Spiele, lösen konnten, wobei die Geschichte des Hongkonger Sprinters So Wa-wai wohl zu den bekanntesten gehört. Den Spitznamen „Wunderjunge“ erhielt er nicht nur wegen seiner insgesamt zwölf Medaillen, sondern auch wegen anderen sportlicher Leistungen, beispielsweise seiner Weltrekorde im 100m- und 200m-Lauf, die bis heute ungebrochen sind. Für sein Spielfilmdebüt, welches auf Netflix zu sehen ist, verfilmte Regisseur Jimmy Wan die inspirierende Geschichte des Sportlers unter dem Titel Zero to Hero.

Generell folgt Zero to Hero dem Muster des Biopics, wie man es bereits mehrfach schon gesehen hat. Während im ersten Teilt besonders die Kindheit und Jugend So Wa-wais im Fokus steht, ist es in der zweiten Hälfte seine Karriere als Athlet sowie der damit einhergehenden Konflikte und Errungenschaften. Dabei ist Zero to Hero mitnichten nur die Geschichte eines Sportlers, sondern zudem die seiner Mutter, gespielt von Sandra Ng, die jedes Opfer zu bringen bereit ist, wenn es nur ihrem Sohn dient und jener schrecklichen Diagnose widerspricht, die sie bei der Geburt ihres Kindes erhalten hat. Mittels seiner Schauspieler, insbesondere aber der Kameraarbeit Wan-Kai Tam sowie der oftmals etwas pathetisch daherkommenden Musik Day Tais bekommt der Zuschauer ein Gefühl für die Leistungen, zu denen sowohl Mutter wie auch Sohn imstande sind. Es ist eine Geschichte, die davon handelt, wie man Hürden im Leben überwindet.

Rekorde und Hürden

Während die Verbindung von Mutter und Sohn den Mittelpunkt der Geschichte ausmacht, verweist David Los Skript auch immer wieder auf andere, nicht uninteressante Themenfelder. Nicht zuletzt das Ansehen von Athleten wie So Wa-wai wird thematisiert, auch ihre Bezahlung und Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft kommen gerade in der zweiten, deutlich besseren Hälfte des Filmes zum Tragen. Zudem gibt es da die familiären Konflikte, beispielsweise der Kampf der beiden Brüder um die Anerkennung der Mutter, der zumindest angedeutet wird, wobei fairerweise gesagt werden muss, dass es meist bei jenen Verweisen bleibt und nicht allzu viele dieser Themen wirklich zu Ende gedacht werden. Das ist bedauerlich, denn auch wenn die Person So Wa-wai ohne Frage eine interessante Geschichte bietet, versinkt diese bisweilen etwas in Beliebigkeit, Rührseligkeit und Pathos.

Dennoch machen die Schauspieler Zero to Hero sehenswert, wobei Leung Chung-hang sowie Sandra Ng die besten Szenen haben und überzeugend die nicht immer konfliktfreie Beziehung zwischen So Wa-wai und seiner Mutter darstellen.

Credits

OT: „Ma Ma Dik San Kei Siu Ji“
Land: Hongkong
Jahr: 2021
Regie: Jimmy Wan
Drehbuch: David Lo
Musik: Day Tai
Kamera: Wan-Kai Tam
Besetzung: Leung Chung-hang, Sandra Ng, Louis Cheung, Fung Ho-yeung, Chin Siu-ho, Wu Tsz-tung, Lo Hoi-pang

Trailer

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„Zero to Hero“ ist ein Sportlerdrama, welches gerade durch seine Schauspieler zu überzeugen weiß. Jimmy Wans Verfilmung des Lebens So Wa-wais und seiner Karriere als Athlet hebt sich zu keiner Zeit von der Logik und Struktur des Biopics ab und versinkt allzu oft im Melodrama und dem Rührseligen.
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