Der Leopard 2025 Netflix Streamen online
© Caterina Zavaglia/Lucia Iuorio/Netflix

Der Leopard (2025)

Der Leopard 2025 Netflix Streamen online
„Der Leopard“ // Deutschland-Start: 5. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

1860 ist Italien in mehrere Staaten aufgeteilt. Zumindest noch: General Garibaldi ist mit seinen Truppen unterwegs, um die einzelnen Länder zu vereinen und zu einem einzigen Italien zu machen. Während er damit bei Teilen der Bevölkerung auf Begeisterung stößt, sind andere wenig begeistert. Gerade die Mächtigen befürchten, dabei zu Verlierern zu werden. Einer dieser Mächtigen ist Don Fabrizio Corbera (Kim Rossi Stuart), Fürst von Salina, der in einem sich rasant verändernden Umfeld einen Weg finden muss, seine Familie zu schützen und seinen Einfluss zu wahren. Vor allem das Schicksal seiner Tochter Concetta (Francesco Colella) liegt ihm am Herzen. Die wiederum hat ein Auge auf ihren Cousin Tancredi Falconeri (Saul Nanni) geworfen. Der ist jedoch Angelica Sedara (Deva Cassel) verfallen, was Corbera ganz recht ist, da ihr Vater sehr vermögend und einflussreich ist …

Serien-Adaption des Klassikers

Mit der Wiederaufbereitung bewährter Stoffe kennt man sich bei Netflix natürlich aus. Das können True-Crime-Dokus wie Chaos: Die Mason-Morde sein, die bekannte Fälle ohne nennenswerte neue Erkenntnisse noch einmal wiederholen. Und auch Remakes findet man bei dem Streamingdienst andauernd: Mit der Komödie Flitterwochen mit meiner Mutter und der Tragikomödie In der falschen Spur drehte man eigene Filme kürzlich noch ein zweites Mal. Da darf man sich über Sinn und Zweck streiten. Prinzipiell gilt das auch für die neue Serie Der Leopard. Hier kopiert man sich zwar nicht selbst. Dafür wird der gleichnamige, 1958 veröffentlichte Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa adaptiert. Das wird für eine ein Sakrileg sein, gilt doch der 1963er Film als großer Klassiker. Braucht es da unbedingt eine neue Version?

Das vielleicht nicht. Wobei die Netflix-Variante natürlich eine Besonderheit mitbringt: Sie wurde als Serie umgesetzt. Zwar war auch der Film nicht gerade kurz, je nach Schnittfassung kann die Laufzeit mehr als drei Stunden betragen. Das neue Der Leopard ist aber noch einmal rund doppelt so lang, gleich sechs Folgen, jede eine knappe Stunde lang, wurden aus dem Stoff gebastelt. Man hat aber nicht nur in der Hinsicht viel investiert. Auch bei der Ausstattung ließ man sich nicht lumpen. So kommen Fans historischer Geschichten auf ihre Kosten, wenn es zahlreiche Originalschauplätze gibt, dazu aufwendige Kostüme und edle Inneneinrichtungen. Und damit das Publikum auch weiß, dass das alles ganz groß ist, wird eine entsprechende Musik drübergelegt, die einen jederzeit daran erinnert: Drama!

Nobel ausgestatteter Zeitvertreib

Ein bisschen anstrengend und ermüdend ist das schon. Hinzu kommt, dass die Laufzeit zwar ermöglicht, manches ausführlicher zu erzählen. Das Ergebnis wirkt jedoch wie so viele Netflix-Serien zu sehr in die Länge gezogen, so als habe man ein vertraglich festgelegtes Ziel erreichen müssen, weniger weil der Inhalt das so vorgegeben hätte. Der Leopard ist dann doch immer mal wieder etwas seicht, mehr an den Schauwerten interessant als an einer Vertiefung der Themen. Das soll nicht heißen, dass es da gar nichts inhaltlich zu holen gäbe. Grundsätzlich ist die Zeit natürlich sehr spannend, wenn sich Italien im Umbruch befindet, verschiedene Fraktionen um die Macht streiten und niemand wirklich sagen kann, wie es denn in Zukunft weitergehen wird.

Insofern kann sich ein Blick auf die italienische Produktion schon lohnen. Zuschauer und Zuschauerinnen, die solche Historiendramen mit einer Mischung aus Intrigen und Romantik gern sehen, finden hier auf jeden Fall eines der besseren Beispiele, die in der letzten Zeit herausgekommen sind. Die Serie fügt sich gut in das Netflix-Sortiment ein, das schon mehrfach diese Zielgruppe bedient hat. Man darf nur eben nicht erwarten, dass Der Leopard selbst einen Klassikerstatus erreichen wird, wie es beim Film der Fall war. Dafür hätte es dann doch etwas mehr gebraucht als ein edles Dekor. Lange angekündigt, dürfte von der Neuauflage nicht so wahnsinnig viel übrigbleiben. Zum Zeitvertreib reicht es jedoch.

Credits

OT: „Il Gattopardo“
Land: Italien
Jahr: 2025
Regie: Tom Shankland, Giuseppe Capotondi, Laura Luchetti
Drehbuch: Benji Walters, Richard Warlow
Vorlage: Giuseppe Tomasi di Lampedusa
Musik: Paolo Buonvino
Kamera: Nicolai Brüel
Besetzung: Kim Rossi Stuart, Deva Cassel, Saul Nanni, Benedetta Porcaroli, Paolo Calabresi, Francesco Colella, Corrado Invernizzi, Astrid Meloni, Greta Esposito

Bilder

Trailer

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Der Leopard (2025)
fazit
„Der Leopard“ nimmt uns mit ins Italien des 19. Jahrhunderts, als sich das Land gerade im Umbruch befand. Die Ära ist spannend, dazu gibt es eine exquisite Ausstattung. Die Serie ist auf Dauer aber etwas anstrengend und ermüdend, da man doch mehr Wert auf die opulente Inszenierung legte, der Inhalt verkommt da manchmal zur Fußnote.
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