Olympo Netflix Streamen online
© Matías Uris/Netflix

Olympo – Staffel 1

Olympo Netflix Streamen online
„Olympo – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 20. Juni 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wer es in das Pirineos High Performance Center schafft, hat eine gute Chance auf eine sportliche Karriere, vor allem wenn man eines der begehrten Stipendien erhält. Schließlich trainieren dort die größten Nachwuchstalente Spaniens. Zoe Moral (Nira Oshaia) hat es gerade auf die HPC geschafft, wo sie sich im Siebenkampf übt, tut sich in dem neuen Umfeld aber noch schwer. Amaia Olaberria (Clara Galle), Kapitänin des Synchronschwimm-Nationalteams, ist da schon deutlich weiter. Mit ihrer Partnerin und besten Freundin Nuria Bórgues (María Romanillos) ist sie ein eingespieltes Team. Als  Nuria jedoch auf einmal deutlich besser wird und dadurch auch Amaia übertrifft, ist diese davon überzeugt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht …

Die täglichen Abgründe

Diesen Monat mangelte es bei den Netflix-Serien nicht gerade an menschlichen Abgründen. Da war The Survivors: Der Sturm über einen jungen Mann, der in seine alte Heimat zurückkehrt und sich dort mit der Vergangenheit und seiner kaputten Familie auseinandersetzen muss – von einem mysteriösen Todesfall ganz zu schweigen. Noch dysfunktionaler war die Familie in The Waterfront, die sich mit Fischfang und Drogenverkauf über Wasser hält und irgendwie nichts auf die Reihe bekommt. Mit Olympo geht es nun nahtlos weiter. Denn auch wenn wir es hier mit jungen Menschen zu tun bekommen, die viel Disziplin beweisen müssen, wenn sie eine sportliche Karriere machen wollen: Glücklich ist da niemand, bei allen stimmt etwas nicht.

In insgesamt acht Folgen erfahren wir mehr über diese diversen persönlichen Missstände. Die können unterschiedlichster Natur sein. Da geht es beispielsweise um verbotene Homosexualität im Leistungssport, wenn es im Rugby betont schwulenfeindlich zugeht – vergleichbar zu Polizeiruf 110: Spiel gegen den Ball neulich, nur ohne Mord. Amaia leidet unter ihrer Mutter, die es selbst nie als Sportlerin geschafft hat und nun vom Nachwuchs fordert, die eigenen Träume zu erfüllen. Und dann wären da noch diverse Beziehungen und Freundschaften, die in Olympo alle unter dem Sport zu leiden haben. Dabei müssen diese Leute nicht einmal in einem Konkurrenzverhältnis stehen. Es reicht, wenn sie irgendwie mit Leistungssport zu tun haben und sich dadurch gegenseitig das Leben zur Hölle machen.

Viel Sex und Drama, wenig Sport

Nein, nachzuvollziehen ist das im Einzelfall nicht immer. Zwar ist es sicher so, dass ein solches Leben für den Sport mit sehr viel Druck verbunden ist und die Menschen an ihre Grenzen bringt. Dennoch wirken viele Probleme hier konstruiert, sie ergeben sich weniger aus der Situation als vielmehr dem Willen des Kreativtrios Jan Matheu, Laia Fogue und Ibai Abad, möglichst viel Drama einzubauen, koste es, was es wolle. An dem Sport hat man hingegen bei Olympo nur wenig Interesse. Gezeigt wird dieser zwar schon, aufgrund des Settings gibt es sogar gleich mehrere Sportarten: Leichtathletik, Rugby und Schwimmen stehen auf dem Programm. Dennoch rückt der tatsächliche Sport gern mal in den Hintergrund, ist nur ein Anlass, um ständig irgendwelche Konflikte zu starten, dazu noch die eine oder andere Intrige – von späteren Grenzüberschreitungen ganz zu schweigen.

Natürlich darf man das spaßig finden, wenn hier völlig schamlos ein größtmöglicher Schwachsinn verzapft wird und nicht einmal versucht wird, sich an der Realität zu orientieren. Mit einer gewissen Neugierde wird verfolgt, wie tief die Leute noch sinken werden. Hinzu kommt reichlich nackte Haut, wenn die durchtrainierten jungen Männer und Frauen regelmäßig blankziehen. Fürs Auge bietet Olympo also schon etwas, wenn schon nichts fürs Hirn dabei ist. Allerdings trübt ein Manko selbst dieses Vergnügen: Die Figuren sind durch die Bank weg so anstrengend und unsympathisch, dass es zu einer echten Herausforderung wird, ihnen wirklich bis zum Schluss Gesellschaft zu leisten. So viel in den acht Folgen auch gelitten wird, so wenig Anlass gibt es zum Mitleid. Schade um die vereinzelt vielversprechenden Ansätze, wenn es etwa um Doping geht. Aber in der Form ist das eine Zumutung.

Credits

OT: „Olympo“
Land: Spanien
Jahr: 2025
Regie: Marçal Forés, Daniel Barone, Ibai Abad, Ana Vázquez
Drehbuch: Jan Matheu, Laia Fogue, Ibai Abad
Idee: Jan Matheu, Laia Fogue, Ibai Abad
Musik: Pablo Borghi
Kamera: Azul Serra
Besetzung: Clara Galle, Nira Oshaia, Agustín Della Corte, Nuno Gallego, María Romanillos, Andy Duato, Najwa Khliwa, Juan Perales, Martí Cordero, Jesús Rubio, Melina Matthews

Bilder

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Olympo schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind Hunderte von Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

A
B
C
D
E
F
H
I
L
M
P
S
T
W

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Olympo – Staffel 1
fazit
„Olympo“ erzählt vom Alltag junger Sportler und Sportlerinnen in einer Elite-Einrichtung. Dabei gibt es zwar diverse Sporteinsätze zu sehen, die Serie interessiert sich aber kaum dafür. Stattdessen gibt es reichlich konstruiertes Drama, diverse Sexszenen sowie derart unsympathische Figuren, dass es zu einer Qual wird, mit ihnen Zeit zu verbringen.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10