Lost in Starlight Netflix Streamen online
© Netflix
Lost in Starlight Netflix Streamen online
„Lost in Starlight“ // Deutschland-Start: 30. Mai 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seoul im Jahr 2050: Viele Jahre ist es her, dass Nan-young ihre Mutter bei einer Marsmission verloren hat. Doch sie ist nie über den schweren Verlust hinweggekommen und versucht daher, der Verstorbenen nachzueifern. Ihr großer Traum ist es, selbst zum Mars zu fliegen und so die Geschichte ihrer Mutter abzuschließen. Während sie noch an diesem Traum arbeitet, lernt sie den ehemaligen Musiker Jay kennen, der den alten Schallplattenspieler von Nan-youngs Mutter reparieren soll, ein wertvolles Erinnerungsstück. Auch er hat seine Träume, seine Karriere scheiterte seinerzeit auf hässliche Weise. Mit der Zeit kommen sich die beiden näher, was aber zu einem Problem führt: Wie soll sie ihm sagen, dass sie auf den Mars will?

Animationsdrama aus Südkorea

Während Animes bekanntlich ein fester Bestandteil der japanischen Kultur sind und auch China in den letzten Jahren gewaltige Schritte nach vorn gemacht hat – Ne Zha 2 brach dieses Jahr alle Rekorde –, sieht es in Südkorea immer noch eher mager aus. Immerhin, ein paar positive Nachrichten gab es zuletzt. So war Der König der Könige recht erfolgreich, auch wenn man sich bei einer Bibel-Verfilmung nach Charles Dickens darüber streiten kann, ob das wirklich südkoreanisch ist. Aktuell läuft The Square auf mehreren Festivals. Und nun schiebt auch Netflix mit Lost in Starlight einen eigenen Beitrag aus dem fernöstlichen Land hinterher. Da zudem die südkoreanische Regierung einiges investieren möchte, sieht es für die Zukunft gar nicht so schlecht aus.

Der Animationsfilm, der Drama, Musik, Science-Fiction und Romantik miteinander verknüpft, macht auch durchaus Lust auf mehr. Dabei ist die Geschichte schon recht tragisch geworden, wenn da mal wieder jemand ein altes Trauma überwinden muss. Hier ist es eben der Tod der Mutter. Das erinnert ein wenig an Space Cadet vor einigen Monaten. Auch bei der kanadischen Produktion ging es um eine junge Raumfahrerin, die sich an ihre verstorbene Mutter erinnert. Während der Film aber vom Abschied und Neuanfang spricht, wenn sich die Figuren selbst neu finden müssen, da konzentriert sich Lost in Starlight auf die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren. Sie geben einander Halt und helfen sich auf dem weiteren Lebensweg.

 

Das ist auch ganz schön, ein Fall für die Fans gefühlvoller Geschichten, bei denen Abgrund und Hoffnung zuweilen eng beieinander liegen. Dass Nan-young auf einmal vor einer schwierigen Entscheidung steht, sorgt für weitere Emotionen. Soll sie weiterhin ihrem alten Traum nachjagen und dafür Jay aufgeben, den sie gerade erst kennengelernt hat und für den sie etwas empfindet. Auch in der Hinsicht handelt Lost in Starlight also von der Schwierigkeit, Vergangenheit und Zukunft miteinander in Einklang zu bringen. Regisseurin und Co-Autorin Ji-won Han gibt dabei zwar keine übermäßig tiefgründigen Antworten. Dafür kommt sie ohne großes Melodram und Kitsch aus, der Film ist eher ruhig gehalten, was in diesem Segment keine Selbstverständlichkeit ist.

Dass der Film sehenswert ist, liegt aber auch an der an Animes angelehnten Optik. So hat man aus der südkoreanischen Metropole Seoul eine spannende Zukunftsvision gebastelt, die schon an klassische Science-Fiction-Werke erinnert, beispielsweise durch den Einsatz von Hologrammen. Die in Lost in Starlight erschaffene Zukunft ist freundlich, frei von dem Pessimismus, den man sonst oft bei solchen Vorblicken zu spüren bekommt. Es macht hier einfach Spaß zuzusehen, wie die beiden abwechselnd zurück und vorwärts schauen, während wir inmitten eines futuristischen Settings Situationen durchmachen, die so universell sind, dass man sich problemlos darin wiederfinden kann. Insofern ist das hier ein Werk, das selbst optimistisch stimmt, zumindest wenn es um die Zukunft des südkoreanischen Animationsfilms geht.



(Anzeige)

Lost in Starlight
fazit
In „Lost in Starlight“ lernt eine traumatisierte Raumfahrerin einen gescheiterten Musiker kennen und lieben. Das ist eine schöne Geschichte um Vergangenheitsbewältigung und Neustart, kommt dabei ohne Kitsch aus. Abgerundet wird das durch die sehenswerte Optik.
Leserwertung0 Bewertungen
0
7
von 10