Slingshot
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Slingshot
„Slingshot“ // Deutschland-Start: 29. November 2024 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es ist ein weiter Weg, den John (Casey Affleck), Captain Franks (Laurence Fishburne) und Nash (Tomer Capone) vor sich haben. Gemeinsam reisen die drei Männer zu Titan, einem der Monde des Saturns, wo sie wertvolle Ressourcen einsammeln sollen. Da der Flug mehrere Jahre dauert, werden sie die meiste Zeit in einem künstlichen Tiefschlaf verbringen. Alle drei Monate werden sie jedoch aus diesem geweckt, um sicherzugehen, dass mit dem Raumschiff alles in Ordnung ist und sie auch noch auf dem richtigen Weg sind. Mit jedem Mal wird dies jedoch schwieriger, John und Nash werden zunehmend labil. Während Ersterer immer wieder Visionen von seiner Freundin Zoe (Emily Beecham) hat, ist Letzterer davon überzeugt, dass sie alle sterben werden, wenn sie das Slingshot-Manöver wagen. Und das will er um jeden Preis verhindern. Dabei ist gar nicht klar, was überhaupt noch stimmt …

Verrückt im All

Wenn ein prominent besetzter Film eher versteckt wird, anstatt offensiv damit zu werben, ist das oft ein schlechtes Zeichen. Aktuelles Beispiel ist Slingshot. Nicht nur, dass der Science-Fiction-Thriller auf keinem Festival lief und ein regulärer Kinostart versagt blieb. Auch die Veröffentlichung fürs Heimkino geschieht recht heimlich, da wurde weder ins Marketing noch die Pressearbeit etwas investiert. Dabei sind Casey Affleck und Laurence Fishburne schon schauspielerische Größen. Regie führte zudem Mikael Håfström, der mit Zimmer 1408 und Escape Plan schon bewiesen hat, dass er spannendere Filme drehen kann. Aber von diesem Ruhm ist nicht viel geblieben, inzwischen interessiert sich niemand mehr für den schwedischen Filmemacher. Daran dürfte sein letztes Werk wohl auch nichts ändern.

Dabei ist dieses nicht so schlecht, wie an manchen Stellen zu lesen ist. Von einer absoluten Katastrophe ist der Film dann doch ein ganzes Stück entfernt. Er ist aber auch nicht annähernd so gut, wie man sich das erhoffen durfte. Das Szenario ist dabei ein bewährtes. Geschichten um Menschen, die eine weite Reise durchs Weltall wagen und dabei zunehmend gefordert sind, gab es im Lauf der letzten Jahrzehnte schon einige. Entsprechend viele Vergleiche muss sich Slingshot gefallen lassen, von denen zwangsläufig einige nicht schmeichelhaft sind. Wirklich neue Impulse setzt die US-Produktion nicht, weder inhaltlich, noch inszenatorisch. Selbst schauspielerisch sticht da nicht wirklich viel hervor. Das passt dann schon irgendwie alles. Mehr aber auch nicht.

Auf der Suche nach Spannung

Womit der Film am ehesten punkten kann, ist die Ungewissheit, was da eigentlich geschieht. Da die langen Tiefschlafperioden, verbunden mit den Drogen, eine Desorientierung auslösen können, sind zumindest John und Nash ziemlich verwirrt. Während sich John dessen aber zumindest noch bewusst ist und reflektierter an die Sache herangeht, neigt Nash zur Panik. Wenig überraschend ist der Flug dadurch bald von Konflikten geprägt, dazu eine steigende Paranoia, wenn niemand mehr einander vertraut. Das klingt eigentlich spannend, gerade auch mit dem beengten Setting. Slingshot macht aber nicht genug daraus. So dauert es beispielsweise ewig, bis mal wirklich etwas geschieht, auch weil ständig irgendwelche Flashbacks eingebaut wurden, die John und Zoe zeigen. Das dient dann zwar schon der Charakterisierung der Figur. Aber es macht den Thriller ziemlich zäh.

Dafür eskaliert das alles zum Ende hin, das Drehbuchduo R. Scott Adams und Nathan Parker haben dann diverse Wendungen eingebaut, die für noch mehr Verwirrung sorgen. Die Zuschauer und Zuschauerinnen sollen dann endgültig die Gewissheit verlieren, was real ist und was nicht. Das lädt natürlich zum Spekulieren und Grübeln ein. So richtig befriedigend ist das aber nicht. Dafür fehlt letztendlich doch irgendwie die Geschichte in dem geistigen Verfall. Es ist auch nicht so, als würden sich die ständigen Flashbacks bei John auszahlen, er wird dadurch nicht zu einer spannenden Figur. Slingshot hat schon seine Momente, der Kammerspiel-Thriller erfüllt seinen Zweck. Mehr als das ist es aber nicht, weshalb man sich das prinzipiell auch hätte sparen können.

Credits

OT: „Slingshot“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Mikael Håfström
Drehbuch: R. Scott Adams, Nathan Parker
Musik: Steffen Thum
Kamera: Pär M Ekberg
Besetzung: Casey Affleck, Laurence Fishburne, Emily Beecham, Tomer Capone

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Slingshot
fazit
In „Slingshot“ fliegen drei Männer durchs All, während die geistige Gesundheit zunehmend beeinträchtigt ist. Klingt spannend, ist es aber nur gelegentlich. Der Science-Fiction-Thriller hat zwar seine Momente, jedoch auch viel Leerlauf, wenn die ständigen Flashbacks das Tempo rausnehmen.
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