SUDDENLY - ÜBERLEBEN IM EIS Soudain, seuls
© Studiocanal

Suddenly – Überleben im Eis

„Suddenly – Überleben im Eis“ // Deutschland-Start: 21. Dezember 2023 (Kino)

Inhalt / Kritik

Seit einer Weile schon kriselt es ein wenig bei Laura (Mélanie Thierry) und Ben (Gilles Lellouche). Immer wieder kommt es bei dem Paar zu Streitigkeiten. Eine gemeinsame Reise soll sie wieder etwas zusammenschweißen, so der Plan. Anstelle eines erholsamen Urlaubs haben sie sich für eine Bootsreise entschieden, welche sie um die Welt führen soll. Dabei legen sie auch einen Stopp auf einer unbewohnten Insel an der antarktischen Küste ein, die sie sich gemeinsam anschauen wollen. Diese Entscheidung werden sie aber bald bereuen. Nicht nur, dass das Wetter plötzlich umspringt und sie deshalb gezwungen sind, die Nacht in einer verlassenen Walfangstation zu verbringen. Am nächsten Morgen müssen sie zudem feststellen, dass ihr Boot nicht mehr da ist und sie nicht mehr von der Insel kommen …

Eisiger Inselkoller

Sie sind doch immer wieder für Spannung gut: Geschichten über Menschen, die an einem einsamen Ort gestrandet sind und dort nun ums Überleben kämpfen müssen. Das Prinzip ist dabei beliebig anwendbar. Ob Dschungel, Berge oder Wüste, erlaubt ist, was die Figuren vor große Herausforderungen stellt. Suddenly – Überleben im Eis ist in der Hinsicht besonders gemein, nimmt der Film doch gleich zwei solcher Settings und kombiniert diese miteinander. So ist das mit der einsamen Insel durch Robinson Crusoe oder auch Cast Away – Verschollen sehr bewährt. Aber auch ein eisiges Umfeld funktioniert immer sehr gut, Arctic und 6 Below – Verschollen im Schnee haben das vorgemacht. Eine einsame Insel UND Eis? Das ist schon richtig fies.

Ausgedacht hat sich diese Gemeinheit die Autorin Isabelle Autissier, auf deren Roman Herz auf Eis der Film basiert. Der Titel nimmt dabei schon vorweg, dass es sich hierbei nicht um einen reinen Survivalthriller handelt. Elemente davon gibt es natürlich schon, wenn zwei Menschen in einer lebensfeindlichen Gegend mit Nahrungsmangel und den üblichen Einschränkungen zu kämpfen haben, den solche abgelegenen Orte mit sich bringen. Aber es geht eben auch um ein Paar, das schon seit Längerem nicht mehr glücklich ist und nun auf einmal wieder an einem Strang ziehen muss. Zugegeben, ganz originell ist das nicht. Gerade in Katastrophenfilmen findet man das Motiv andauernd, dass entfremdete Paare wieder zusammenfinden. Bei Suddenly – Überleben im Eis ist dieser Aspekt jedoch deutlich zentraler, läuft nicht einfach nur nebenher.

Aufnahmen, die einem den Atem rauben

Zu viel sollte man davon dennoch nicht erhoffen. So erfährt man nur zum Teil, was zuvor alles vorgefallen ist. In den diversen Konfliktsituationen, wenn die Nerven blank liegen, kommt zwar einiges hoch, was von dem Paar nicht wirklich abgearbeitet wurde. Zum Teil merkt man auch allein an den Streitigkeiten an sich, was bei den beiden alles nicht stimmt. Aber es bleibt doch eher bruchstückhaft. Sehenswert ist Suddenly – Überleben im Eis dennoch, zumal der Film prominent besetzt wurde. Wenn Gilles Lellouche (All eure Gesichter) und Mélanie Thierry (Für eine Frau) sich abwechselnd ankeifen und liebkosen, dann wird dem Publikum schon etwas geboten, wofür man hier vorbeischauen und dem kriselnden Paar Gesellschaft leisten kann.

Und dann wären da natürlich die Landschaftsaufnahmen, ein immer wieder integraler Bestandteil solcher filmischen Überlebenskämpfe. In der Hinsicht trumpft Suddenly – Überleben im Eis so richtig auf: Wenn wir hier mit den zwei Figuren über die verlassene Insel streifen, auf der Suche nach Hilfe und Nahrung, dann ist das so spannend, dass der Inhalt sowieso schnell vergessen wird. Besonders intensiv wird es an einer Stelle, wenn sich Laura allein durchzuschlagen versucht, was zu einer existenziellen Erfahrung wird, die nicht spurlos an einem vorbeigeht. Letzten Endes hat die Romanadaption trotz der ungewöhnlichen Kombinationen dem Genre nicht so wahnsinnig viel hinzuzufügen. Wer diese Art Filme mag, kann hier aber schön mitfiebern.

Credits

OT: „Soudain, seuls“
Land: Frankreich
Jahr: 2022
Regie: Thomas Bidegain
Drehbuch: Thomas Bidegain, Valentine Monteil
Vorlage: Isabelle Autissier
Musik: Raphaël Haroche
Kamera: Nicolas Loir
Besetzung: Gilles Lellouche, Mélanie Thierry

Bilder

Trailer

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Suddenly – Überleben im Eis
fazit
„Suddenly – Überleben im Eis“ kombiniert Survivalabenteuer mit Beziehungsdrama, wenn ein kriselndes Paar auf einer einsamen Insel in der Antarktis gestrandet ist. Das ist intensiv gespielt und lockt vor allem durch die packenden Bilder, selbst wenn der Inhalt der Romanadaption letzten Endes doch nicht so spannend ist.
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