Last Breath
© Mark Cassar / Jon Borg / Anne Binckebanck © 2024 FOCUS FEATURES LLC

Last Breath

Last Breath
„Last Breath“ // Deutschland-Start: 8. Mai 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Es hätte ein ganz normaler Einsatz für die Berufstaucher Duncan Allcock (Woody Harrelson), David Yuasa (Simu Liu) und Chris Lemons (Finn Cole) sein sollen, als sie zur Nordsee aufbrechen, um dort mehrere Wochen lang an Unterwassergasleitungen zu arbeiten. Doch bald zieht ein schwerer Sturm auf, der zu großen Komplikationen führt, die Arbeiten müssen abgebrochen werden. Während es jedoch der erfahrene Duncan noch rechtzeitig in die rettende Glocke schafft, bleibt Chris, der noch ganz neu in dem Team ist, allein in der Tiefe des Ozeans zurück. Die übrigen wissen, dass sie ihn schnell finden müssen, da ihm nur wenig Zeit bleibt, der Sauerstoffvorrat geht zur Neige. Aber das ist nicht so einfach, da sie gar nicht genau wissen, wo der junge Mann ist, nachdem das Ortungssystem des Mutterschiffs ausgefallen ist …

Neuverfilmung einer Dokumentation

Dass Filme noch einmal neu verfilmt werden, kommt bekanntlich ständig vor. Remakes sind ein fester Bestandteil der Unterhaltungsindustrie. Eher selten ist aber der Fall, dass jemand eine Neuauflage eines eigenen Films dreht. The Killer war kürzlich so ein Fall, bei dem John Woo seinen gleichnamigen Film von 1989 Jahrzehnte später noch einmal wiederverwertete. Mit Last Breath kommt jetzt eine weitere solche Zweitverwertung bei uns in die Kinos, hier ist es Alex Parkinson, der sich ein zweites Mal einer Geschichte annimmt. Seine eigene Vorlage ist dabei gar nicht so alt, sein gemeinsam mit Richard da Costa inszenierter Film Der letzte Atemzug – Gefangen am Meeresgrund kam 2019 heraus. Da darf man sich zunächst schon fragen, ob das nicht ein bisschen früh ist, um dieselbe Geschichte neu aufzulegen.

Wobei es einen großen Unterschied gibt: Das Original war ein Dokumentarfilm. Tatsächlich ist Parkinson von Haus aus eigentlich mit Dokumentationen beschäftigt, unter anderem arbeitete er an dem Netflix-Beitrag Leben mit Leoparden. Mit Last Breath wagte er sich das erste Mal an ein Werk mit Schauspielern und Schauspielerinnen. Immerhin, er bekommt dabei gleich prominente Unterstützung. Dabei bekommt das Ensemble gar nicht so wahnsinnig viel zu tun. Nachwuchstalent Finn Cole (Locked In) ist zweifelsfrei ein Sympathieträger. Der Film lässt sich zu Beginn auch etwas Zeit, um Chris in seinem privaten Umfeld zu zeigen und so nahbarer zu machen. Nachdem dieser aber im Wasser verunglückt, hat Cole notgedrungen nicht mehr viel zu tun, sein Beitrag zur Geschichte besteht darin, hilflos herumzuliegen und auf Rettung zu warten.

Zwischen Spannung und Warten

Harrelson darf da aktiver sein, er wird auch als Hauptdarsteller genannt. Tatsächlich ist aber auch Duncan eher machtlos, weshalb der Schauspieler vor allem die Aufgabe hat, möglichst verzweifelt und voller Schuldgefühle in der Gegend herumzusitzen. Die relevanteren Szenen spielen sich tatsächlich auf dem Schiff ab, wo fieberhaft nach einer Möglichkeit gesucht wird, den Vermissten zu finden und zu bergen. Diese sind ebenso sehenswert wie diejenigen, wenn es auf Tauchstation geht. Last Breath vermittelt ein Gefühl für diese dunklen Abgründe, in denen kein Mensch etwas zu suchen haben sollte. Das ist alles schon sehr stimmungsvoll geworden.

Spannend prinzipiell auch. Sofern man nicht weiß, wie die Geschichte ausgegangen ist, kann man hier viel mitfiebern und hoffen, dass es der junge Mann trotz allem wieder heil nach oben schafft. Und doch, ein bisschen zieht sich der Film schon. Er ist zwar eigentlich ziemlich kurz, nur rund anderthalb Stunden. Und doch ist die Laufzeit für das, was hier erzählt werden kann, ziemlich großzügig. Viel mehr als warten und aufgeregt hin und her laufen ist da nicht drin. Auch die Wirkung der Uhr, welche die Dringlichkeit der Aktion aufzeigen soll, geht mit der Zeit verloren. Die Geschichte selbst ist natürlich schon erzählenswert und gibt bis heute Rätsel auf. Als Survivalthriller ist Last Breath dennoch nur oberes Mittelfeld.

Credits

OT: „Last Breath“
Land: USA, UK
Jahr: 2025
Regie: Alex Parkinson
Drehbuch: Mitchell LaFortune, Alex Parkinson, David Brooks
Musik: Paul Leonard-Morgan
Kamera: Nick Remy Matthews, Ian Seabrook
Besetzung: Woody Harrelson, Simu Liu, Finn Cole, Cliff Curtis

Bilder

Trailer

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Last Breath
fazit
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt „Last Breath“ von einem jungen Mann, der in der Tiefsee verlorengeht, und dem Rettungsversuch. Der Survivalthriller lockt mit prominenter Besetzung und tollen Bildern, zieht sich mit der Zeit aber schon, wenn die meiste Zeit nur warten angesagt ist.
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