Das Monster von Florenz Il mostro Netflix Streamen online Video on Demand
© Emanuela Scarpa/Netflix

Das Monster von Florenz

Das Monster von Florenz Il mostro Netflix Streamen online Video on Demand
„Das Monster von Florenz“ // Deutschland-Start: 22. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Am Anfang stand der Mord an Barbara Locci (Francesca Olia) und ihrem Geliebten Antonio im August 1968. Warum jemand die beiden erschossen hat, bleibt ebenso offen wie die Entscheidung, den Sohn von Barbara am Leben zu lassen. Zwar gerät sofort ihr Ehemann Stefano Mele (Marco Bullitta) unter Verdacht, er gesteht den Mord sogar. Seltsam ist aber, dass später noch andere Morde stattfinden, jedes Mal wird ein Paar in einem Auto erschossen, als es in einer entlegenen Gegend unterwegs ist. Es könnte sogar dieselbe Waffe sein. Die Polizei geht der Sache nach und stellt die unterschiedlichsten Theorien auf. Doch eindeutige Beweise sind Mangelware, die Mördersuche wird zu einem Ratespiel …

Die Geschichte eines unaufgeklärten Mordfalls

Manchmal fragt man sich schon, was Netflix wohl tun würde, wenn die Menschen auf einmal aufhörten Verbrechen zu begehen. Denn wie sollte der Streamingdienst die große Lücke schließen, wenn es keine True-Crime-Produktionen mehr gibt? So gab es allein diesen Monat bereits mehrere neue Titel. Bei den Dokus war da Mein Vater, der BTK-Killer, das die Geschichte des Serienmörders aus Sicht der Tochter erzählt, der schockierende Bodycam-Nachbarschaftsalptraum The Perfect Neighbor: Ein Gesetz und seine Folgen sowie Weißes Meer: Die surreale Story von Rabo de Peixe über ein portugiesisches Fischerdorf, das von Drogen überschwemmt wurde. Die meiste Aufmerksamkeit dürfte jedoch die spekulative fiktionalisierte Serie Monster: Die Geschichte von Ed Gein erhalten haben. In eine ähnliche Richtung geht nun Das Monster von Florenz.

Auch hier steht ein berühmter Mörder im Mittelpunkt. Genauer wird ein Mann gesucht, der unter eben diesem Spitznamen zwischen 1968 und 1985 gleich acht Paare ermordet haben soll. Dabei steht bis heute nicht fest, wer dieser Mann ist, auch wenn es einen Hauptverdächtigen gab. Es ist ja nicht einmal völlig sicher, dass es immer derselbe Mann war oder vielleicht auch mehrere gemeinsam die Morde begangen haben. Daran kann auch die Serie nichts ändern. Vergleichbar zu Klassikern wie Memories of Murder oder Zodiac – Die Spur des Killers hat Das Monster von Florenz damit zu kämpfen, dass es keine eindeutige Auflösung gibt. Wer eine solche braucht, wird am Ende frustriert sein, wenn es zwar Hinweise gibt, wer es gewesen sein könnte, definitive Antworten aber ausbleiben.

Fragmentarische Erzählweise

Um das offene Ende auszugleichen, hat sich Regisseur und Co-Autor Stefano Sollima (Suburra) einiges einfallen lassen. Auffällig ist etwa die nicht-chronologische Erzählweise. Immer wieder springt die Serie in der Zeit hin und her, um alternativen Erklärungen nachzugehen oder die Vorgeschichte von Figuren darzulegen. Wo andere Krimis die Ermittlungen direkt begleiten, da ist Das Monster von Florenz weniger geradlinig. Auf der einen Seite ist der Ansatz interessant, da immer wieder neue Aspekte beleuchtet werden und der Ablauf selbst eine Art Rätsel ist. Die italienische Produktion kann jedoch auch frustrieren und langweilen, wenn man das Gefühl hat, dass nichts vorangeht. Das passt dann zwar zu einem Fall, der viele Richtungen eingeschlagen hat, ohne je anzukommen. Als Seherlebnis ist das jedoch etwas anstrengend.

Das heißt aber nicht, dass die Serie nichts zu erzählen hätte. Dabei gilt das Interesse nicht allein dem Fall, der hier auch nur in Auszügen präsentiert wird. Stattdessen ist Das Monster von Florenz auch ein Gesellschafts- bzw. Zeitporträt. Da wird etwa einiges über Geschlechterbilder gesagt und über damalige Moralvorstellungen. Man bleibt dabei nah an den Figuren, konzentriert sich auf den Faktor Mensch.  Das funktioniert gut. Auch die Atmosphäre sowie die Optik sind gelungen, allein deshalb schon lohnt es sich, hier einmal vorbeizuschauen. Wer jedoch Wert darauf legt, umfassend informiert zu werden, kann sich das eher sparen. Das hier gleicht einem Puzzle, bei dem man einiges an Zeit investiert, um die einzelnen Stücke zusammenzusetzen, nur um dann irgendwann festzustellen, das ganz viele fehlen.

Credits

OT: „Il mostro“
IT: „The Monster of Florence“
Land: Italien
Jahr: 2025
Regie: Stefano Sollima
Drehbuch: Leonardo Fasoli, Stefano Sollima
Musik: Alessandro Cortini
Kamera: Paolo Carnera
Besetzung: Marco Bullitta, Valentino Mannias, Francesca Olia, Liliana Bottone, Giacomo Fadda, Antonio Tintis, Giordano Mannu

Bilder

Trailer

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Das Monster von Florenz
fazit
„Das Monster von Florenz“ erinnert an die mysteriöse Mordserie in Italien, bei der acht Paare in ihren Autos erschossen wurden. Da der Fall nie aufgeklärt wurde, bleibt das auch hier ohne eindeutige Auflösung. Manche werden auch durch die nicht-chronologische Erzählung frustriert sein. Dennoch ist die Krimiserie einen Blick wert, als Gesellschafts- und Zeitporträt, aber auch für Optik und Atmosphäre.
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