A House of Dynamite Netflix Streamen online Mediathek Video on Demand
© Eros Hoagland/Netflix

A House of Dynamite

A House of Dynamite Netflix Streamen online Mediathek Video on Demand
„A House of Dynamite“ // Deutschland-Start: 9. Oktober 2025 (Kino) // 24. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die Verwunderung ist groß, als plötzlich eine Rakete auf dem Radar erscheint, die irgendwo aus dem Pazifik abgeschossen worden sein muss. Denn der Start wurde von niemandem bemerkt. Aber das rückt bald in den Hintergrund, als sich herausstellt, dass diese gar nicht ins Weltall geschossen wurde wie ursprünglich angenommen. Stattdessen nimmt sie Kurs auf die USA. Je weiter sie kommt, umso mehr stellt sich heraus, dass sie offensichtlich Chicago treffen wird. Greift jemand allen Ernstes die Vereinigten Staaten an? Und wie sollen diese darauf reagieren? Während Captain Olivia Walker (Rebecca Ferguson), Deputy National Security Advisor Jake Baerington (Gabriel Basso), Verteidigungsminister Reid Baker (Jared Harris) und viele andere darüber beraten, was zu tun ist, liegt es am Präsidenten (Idris Elba), über einen Gegenschlag zu entscheiden – der die Welt an den Abgrund führen könnte …

Die Angst ist zurück

Die Erleichterung war groß, als der Eiserne Vorhang fiel. Nachdem jahrzehntelang immer wieder die Schreckensvision eines Dritten Weltkriegs aufkam, gerade die Angst vor einem Atomkrieg die Menschen beschäftigt, schien nun alles gut zu sein. Die Menschheit sah dem Frieden entgegen. Inzwischen ist klar: Die damaligen Hoffnungen waren verfrüht, innerhalb weniger Jahre haben sich die Aussichten verfinstert. Die Lage ist unsicher geworden, die alten Ängste vor Atomschlägen sind wieder da. Insofern ist das Netflix-Original A House of Dynamite gewissermaßen der Film der Stunde, wenn diese Ängste aufgenommen und in einen Thriller gepackt werden, der einen vollends verzweifeln lässt. Dabei geht es in dem Film gar nicht um den Krieg, so weit kommt es gar nicht. Tatsächlich steht nicht einmal fest, was genau geschehen wird, wenn die Rakete ihr Ziel trifft.

Stattdessen erzählt A House of Dynamite von der quälenden Phase zwischen dem Entdecken des Flugkörpers und der finalen Entscheidung des Präsidenten, wie die USA reagieren sollen. Warten sie erst einmal ab, was geschieht, und riskieren damit weitere Angriffe oder setzen sie zu einem Gegenschlag mit unvorhersehbaren Folgen an? Zumal ja nicht einmal klar ist, wer der Gegner eigentlich ist. Zwar werden die üblichen Verdächtigen durchgenommen. Eine eindeutige Antwort gibt es aber nicht, weder auf diese noch andere Fragen. Wer diese braucht, wird hier enttäuscht sein, vielleicht gar richtig wütend. Es wird ein Was-wäre-wenn-Szenario besprochen, ohne zu zeigen, was eigentlich geschehen würde. Vielmehr interessiert sich Regisseurin Kathryn Bigelow, die sich acht Jahre nach dem leider wenig beachteten Detroit zurückmeldet, für die Abläufe in diesem Ausnahmefall und die Menschen, die daran beteiligt sind.

Drei Perspektiven, keine Antworten

Tatsächlich melden sich so viele zu Wort, dass man anfangs überfordert sein darf, wer da wer ist und welche Rolle sie ausüben. Mit der Zeit wird sich das legen, da A House of Dynamite aus drei Durchläufen besteht. Dabei werden viele Szenen notgedrungen mehrfach gezeigt, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven. Beispielsweise ist der Präsident in den ersten beiden Durchgängen nur als eine Stimme unter vielen zu hören, erst beim dritten Mal ist er zu sehen und wir bekommen einen Einblick in seine Gedankengänge, losgelöst von der gemeinsamen Sitzung. Ob es das gebraucht hätte, darüber lässt sich streiten. So bekommen wir dadurch einen stärkeren Einblick in das Prozedere. Die Geschichte selbst bekommt durch die Wiederholungen aber nicht wirklich mehr Tiefe.

Spannend ist der Thriller, der im Wettbewerb von Venedig Weltpremiere feierte, dennoch. Ähnlich zu September 5 – The Day Terror Went Live im Jahr zuvor sehen wir dabei primär Menschen, die in geschlossenen Räumen darüber diskutieren, was zu tun ist in einem Ausnahmefall. In beiden Filmen sind die Menschen darauf nicht vorbereitet, es ist diese Ratlosigkeit verbunden mit dem Unwissen, was geschehen wird, die einen fesseln. Ob A House of Dynamite ein Publikumserfolg wird, darf zwar dennoch bezweifelt werden, gerade wegen des kontroversen Endes. Aber es dürfte kaum einen Film geben dieses Jahr, der einen derart hilflos zurücklässt und dabei schwierige Diskussionen anstößt.

Credits

OT: „A House of Dynamite“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Kathryn Bigelow
Drehbuch: Noah Oppenheim
Musik: Volker Bertelmann
Kamera: Barry Ackroyd
Besetzung: Idris Elba, Rebecca Ferguson, Gabriel Basso, Jared Harris, Tracy Letts, Anthony Ramos, Moses Ingram, Jonah Hauer-King, Greta Lee, Jason Clarke

Bilder

Trailer

Filmfeste

Venedig 2025

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit A House of Dynamite schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind Hunderte von Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

A
B
C
D
E
F
H
I
L
M
P
S
T
W

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

A House of Dynamite
fazit
„A House of Dynamite“ zeigt den Ausnahmefall, wenn die USA Ziel eines atomaren Angriffs werden und niemand weiß, was die richtige Reaktion ist. Der Thriller provoziert Diskussionen, ohne darauf Antworten zu geben. Das offene Ende wird viele frustrieren. Ob es unbedingt drei Durchläufe gebraucht hätte, die das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven zeigen, ist auch diskutabel. Spannend ist der Film aber schon, lässt einen danach hilflos zurück.
Leserwertung30 Bewertungen
3.9
8
von 10