Red Riding Hood
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Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond

Red Riding Hood
„Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“ // Deutschland-Start: 21. April 2011 (Kino) // 2. September 2011 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Valerie (Amanda Seyfried) lebt mit ihren Eltern Cesaire (Billy Burke) und Suzette (Virginia Madsen) sowie der älteren Schwester Lucie (Alexandria Maillot) in einem abgelegenen Dorf am Rand des Waldes. Es ist ein ruhiges und vorherbestimmtes Leben. So soll Valerie Henry (Max Irons) heiraten, den Sohn des wohlhabenden Schmieds. Dabei schlägt ihr Herz eigentlich für den Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez), mit dem sie seit ihrer Kindheit befreundet ist und der ein Außenseiter ist. Gemeinsam schmieden die beiden Pläne, wie sie das Dorf hinter sich lassen und glücklich sein können. Soweit kommt es aber nicht, als Lucie von einem Werwolf getötet wird. Als die Leute in Panik geraten, wird daraufhin der berühmte Werwolfjäger Pater Solomon (Gary Oldman) zu Hilfe gerufen, der sich der Sache annehmen soll …

Märchen-Adaption mit stimmungsvollen Bildern

Ein bisschen kurios war es schon, wie Filmschaffende in den frühen 2010er Jahren auf einmal alte Märchen wiederentdeckten. Ob Snow White & The Huntsman (2012), Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen (2012), Jack and the Giants (2013) oder Hänsel und Gretel: Hexenjäger (2013), da kamen reihenweise teils überraschend aufwendig produzierte Kinofilme heraus, die sich der bekannten Geschichten annahmen. Und auch Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond fällt in diese Zeit, war sogar einer der ersten Filme, die mit alten Stoffen neue Erfolge schneidern wollten. Kommerziell ging der Plan sogar einigermaßen auf, bei Produktionskosten von 42 Millionen US Dollar spielte die Adaption mehr als das Doppelte wieder ein. Die Kritiken waren hingegen sehr viel weniger wohlwollend. Für manche gehörte der Film sogar zu den schlechtesten des Jahres 2011.

Ob man in der Beurteilung nun unbedingt so weit gehen muss, darüber kann man sich streiten. Schließlich hat der US-amerikanische durchaus auch seine Vorzüge. Der größte ist zweifelsfrei das Setting und die damit verbundenen Bilder. Es ist schon sehr atmosphärisch, wenn wir hier durch das abgelegene und eingeschneite Dorf wandern oder auch den anschließenden Wald. Zumal Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond da sehr stark auf Kontraste setzt. So ist das aus der Vorlage Rotkäppchen bekannte rote Gewand schon ein echter Blickfang, der sowohl vor dem leuchtenden Schnee wie auch den dunklen Orten gut funktioniert. Regisseurin Catherine Hardwicke (Mafia Mamma, Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen) zeigt da ein Auge für stimmungsvolle Aufnahmen, die zumindest als Standbilder viel hermachen.

Wo bleibt die Spannung?

Deutlich gemischter ist da schon das Vergnügen, was die schauspielerischen Leistungen angeht. So macht der mal wieder zum Overacting neigende Gary Oldman schon Spaß, wenn er seinen mit Klischees beladenen Geistlichen und Teilzeit-Wolfsjäger bis zur Schmerzgrenze überzeichnet. Die anderen Figuren sind ebenso schemenhaft, aber mit sehr viel weniger Spielfreude verkörpert. Tatsächlich bleiben nahezu alle in Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond irgendwo blass. Die beiden jungen Männer, die zusammen mit Valerie ein Liebesdreieck bilden sollen, sind so nichtssagend, dass man zwischenzeitlich vergisst, wer noch mal wer ist. Hauptdarstellerin Amanda Seyfried ist da etwas markanter, liefert aber auch nicht wirklich Gründe, warum man sich den Film ansehen sollte.

Das größte Problem ist aber der Inhalt. Eigentlich sollte man ja meinen, dass ein Film, in dem ein Dorf von einem Werwolf terrorisiert wird, gut Spannung bringt. Diese existiert aber nur sehr kurz, genauer in der Phase, in der die Paranoia umgeht, weil sie sich alle gegenseitig verdächtigen, der Wolf zu sein. Das erinnert dann an das beliebte Gesellschaftsspiel Die Werwölfe von Düsterwald, bei dem die Teilnehmenden herausfinden müssen, wer innerhalb der Gruppe das Monster ist. Leider ist diese Passage nur recht kurz. Stattdessen müssen wir uns länger mit einer Quasi-Romanze herumplagen, die aufgrund der fehlenden Chemie keinerlei Wirkung entfaltet. Das Ergebnis mag nicht die absolute Katastrophe sein, als die der Film zuweilen bezeichnet wird. Packend ist er aber kaum, dient eher als Einschlafhilfe, anstatt sich für einen unheimlichen Abend vor dem Fernseher anzubieten.

Credits

OT: „Red Riding Hood“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: Catherine Hardwicke
Drehbuch: David Leslie Johnson
Musik: Alex Heffes, Brian Reitzell
Kamera: Mandy Walker
Besetzung: Amanda Seyfried, Gary Oldman, Billy Burke, Shiloh Fernandez, Max Irons, Julie Christie, Virginia Madsen

Trailer

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Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond
fazit
„Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“ war Teil einer kuriosen Welle von Märchenverfilmungen Anfang der 2010er Jahre. Der von „Rotkäppchen“ inspirierte Horrorfilm überzeugt dabei in erster Linie visuell. Spannend ist er hingegen kaum, von der paranoiden Phase abgesehen, in der sich alle gegenseitig verdächtigen, ein Werwolf zu sein.
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