Steve 2025 Netflix Streamen online
© Robert Viglasky/Neflix

Steve (2025)

Steve 2025 Netflix Streamen online
„Steve“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wer an der von Amanda (Tracey Ullman) geleiteten Stanton Wood Manor Schule unterrichten will, braucht schon ein starkes Nervenkostüm. Schließlich landen dort verhaltensauffällige Jugendliche, an denen man sich an regulären Schulen die Zähne ausgebissen hat. Shy (Jay Lycugo) etwa hat mit inneren Dämonen zu kämpfen, verzweifelt immer wieder am Leben. Sein Lehrer Steve (Cillian Murphy) versucht, ihm und den anderen ein sicheres Zuhause zu geben und ihnen einen Weg in die Zukunft zu bieten. Doch das ist gar nicht so einfach. So hat auch Steven mit der Situation und der Belastung zu kämpfen – zumal die Schule auch noch von der Schließung bedroht ist …

Eine Schule voller Probleme

Menschen in Krisen? Die gab es auf Netflix zuletzt zuhauf. So erzählt etwa House of Guinness von vier Geschwistern, die nach dem Tod des Vaters die gleichnamige berühmte Brauerei zukunftssicher machen müssen. Bei Black Rabbit sind es zwei Brüder, die durch Schulden in einen Strudel von Gewalt und Kriminalität geraten. Und dann ist da noch Wayward: Unberechenbar, bei dem es in einem Internat für problematische Jugendliche zu mysteriösen Ereignissen kommt. Mit Steve folgt nun im kurzen Abstand ein Film, der ebenfalls in einem solchen Internat spielt. Doch der irisch-britische Film ist trotz des ähnlichen Settings nur bedingt mit der genannten kanadischen Serie zu vergleichen, man geht hier in eine ganz andere Richtung.

So handelt es sich nicht um einen Mystery-Thriller, sondern ein mehr oder weniger klassisches Drama, das sich mehr für die Probleme der Figuren interessiert, weniger für eine Spannungskurve. An Spannungen mangelt es hingegen nicht. Tatsächlich darf man hier anderthalb Stunden lang zusehen, wie sich immer wieder Leute das Leben gegenseitig schwermachen, ohne dass es immer einen nachvollziehbaren Anlass dafür gäbe. So etwas kann schnell völlig überzogen werden, wenn Dramen nur des Dramas wegen eingebaut werden. In dem Kontext funktioniert das aber relativ gut. Ein Grund ist, dass Regisseur Tim Mielants  (Kleine Dinge wie diese, Weil der Mensch erbärmlich ist) zumindest phasenweise versucht, mit Handkameras und ähnlichem Steve eine dokumentarische Anmutung zu geben.

Zwischen Alltagsabgrund und Poesie

Gleichzeitig hat der Film oft aber auch etwas seltsam Entrücktes. An den Stellen schimmert die Vorlage durch. Genauer basiert das hier auf dem Roman Shy von Max Porter, eine experimentelle Novelle von 2023, die das chaotische Innenleben eines Jugendlichen in eine ganz eigene Sprache packte. Porter, der auch das Drehbuch schrieb, übernahm bei seiner Adaption diese Herangehensweise, verschob aber den Fokus. Anstatt wie in seinem Buch den gleichnamigen Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, wählt er bei Steve – der Titel verrät es bereits – den Lehrer aus, um aus seiner Perspektive zu erzählen. Auch dieser ist nicht ganz stabil, wie sich im Laufe der anderthalb Stunden herausstellt, was sich sowohl inhaltlich wie auch visuell bemerkbar macht.

Ob man diesen Wechsel unbedingt gebraucht hätte, darüber lässt sich streiten, zumal die Geschichten der Jugendlichen dann doch die spannenderen sind. Aber dafür hat man ja Cillian Murphy (Oppenheimer), der mit seiner Intensität das alles auszugleichen weiß. Und so ist das Drama, welches beim Toronto International Film Festival 2025 Weltpremiere hatte, sehenswert geworden. Tatsächlich ist der Film stärker als die oben genannten Serien des Streamingdiensts, wenn wir hier eine Gruppe mehr oder weniger kaputter Menschen kennenlernen, irgendwo zwischen Alltagsabgrund und Poesie. Das Ende von Steve ist ein wenig unbefriedigend, was aber ebenfalls von der Vorlage übernommen wurde. Ein größeres Publikum wird der Streamingdienst hiermit eher nicht finden. Wer aber ein Interesse an Sozialdramen hat, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.

Credits

OT: „Steve“
Land: Irland, UK
Jahr: 2025
Regie: Tim Mielants
Drehbuch: Max Porter
Vorlage: Max Porter
Musik: Ben Salisbury, Geoff Barrow
Kamera: Robrecht Heyvaert
Besetzung: Cillian Murphy, Tracey Ullman, Jay Lycurgo, Simbi Ajikawo, Emily Watson

Bilder

Trailer

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Steve (2025)
fazit
Die Romanadaption „Steve“ nimmt uns mit an eine Schule für schwer erziehbare Jugendliche und erzählt, wie auch der Lehrer in eine Krise rutscht. Der Film setzt dabei auf eine Mischung aus naturalistischem Sozialdrama und Poesie. Das wird nicht allen gefallen, ist aber doch sehenswert – auch wegen der Besetzung.
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