Limpia – Schwimm zu mir Swim to Me Netflix Streamen online Video on Demand
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Limpia – Schwimm zu mir

Limpia – Schwimm zu mir Swim to Me Netflix Streamen online Video on Demand
„Limpia – Schwimm zu mir“ // Deutschland-Start: 10. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Estela (María Paz Grandjean) ist es eine Chance, als sie von einer wohlhabenden Familie engagiert wird, um sich um deren Tochter Julia (Rosa Puga) zu kümmern. Ursprünglich kommt sie aus einer ländlichen Gegend und aus einfachen Verhältnissen. Der Arbeit zuliebe ist sie jedoch in die Stadt gezogen, um Geld zu verdienen und sich ein besseres Leben zu ermöglichen. Ganz einfach ist das nicht, eigentlich würde sie lieber zu Hause bleiben und sich um ihre Mutter kümmern. Dafür entwickelt sie schnell ein enges Verhältnis mit dem Mädchen, wird zu einer echten Vertrauten für das Kind, zumal dieses von den Eltern oft wenig beachtet wird …

Romanadaption über eine besondere Freundschaft

Zuletzt gab es auf Netflix mehrere Filme und Serien, die von Menschen in der Krise oder auf der Sinnsuche erzählten. Da war beispielsweise die Roman-Adaption Steve über einen Lehrer an einer Schule für verhaltensauffällige Jugendliche. Caramelo wird viele zu Tränen rühren, wenn ein Koch Freundschaft mit einem streunenden Hund schließt, bevor ihn ein Schicksalsschlag ereilt. Sehenswert ist zudem die Serie Boots, bei der wir mehrere junge Männer in einem Boot Camp kennenlernen, die alle ihre Geschichten mit sich herumtragen – und zum Teil auch Geheimnisse. Bei Limpia – Schwimm zu mir gibt es in der Hinsicht nichts zu holen, die Sachlage ist schnell klar. An traurigen Elementen mangelt es in dem Film aber auch nicht.

Die Grundlage hierfür liefert der 2022 veröffentlichte Roman der chilenischen Schriftstellerin Alia Trabucco Zerán, der hierzulande unter dem Titel Mein Name ist Estela erschienen ist. In diesem schildert die Autorin die Freundschaft zwischen einer Frau und einem Mädchen, um das sie sich kümmern muss. Limpia – Schwimm zu mir ist dann auf der einen Seite schon ein Film, der auf positive Weise zu Herzen geht. Denn da ist nicht nur die Protagonistin, die durch die Arbeit einen Platz in der Welt erhält. Julia findet auf diese Weise auch den Halt, den sie in ihrer eigenen Familie vermisst. Symbolisch hierfür steht eine frühe Szene, in der sie von ihrem Vater ins Schwimmbad geworfen wird, damit sie selbständig schwimmen lernt, so wie das bei ihm gewesen ist. Die Mutter findet das nicht gut, schreitet aber nicht ein, wenn das Kind panisch im Schwimmbad plantscht.

Übers Ziel hinaus geschossen

Die Absicht ist klar: Man möchte hier einen möglichst großen Kontrast zwischen den Eltern und dem Kindermädchen aufbauen. Zwar sind Erstere nicht per se böse. Es mangelt ihnen aber an einem echten Einfühlungsvermögen, sowohl für die Tochter wie auch für Estela. Letztere ist dafür umso mehr um andere Menschen bemüht, opfert sich selbst für das Wohl anderer. Limpia – Schwimm zu mir verbindet das mit einer Kritik an einer kapitalistischen Gesellschaft. Wenn die einen Geld haben, dabei aber einen Teil ihrer Menschlichkeit verlieren, während es bei der Angestellten genau umgekehrt ist, dann ist das zwar recht vereinfacht und schematisch. Dennoch überzeugt das ruhig erzählte Drama, weil es vieles nicht verbalisiert, sondern es dem Publikum überlässt, Schlüsse daraus zu ziehen.

Zum Ende hin eskaliert das Ganze aber. Dagegen ist zwar nicht grundsätzlich etwas einzuwenden. Nur geschieht das hier recht willkürlich. So ist der Anlass nicht stark genug, um eine derartige Wende zu rechtfertigen. Und auch das Ende selbst, bei dem es dann richtig hart wird, überzeugt nicht so wirklich, da ist man doch über das Ziel hinausgeschossen und verspielt auf diese Weise die eigene Stärke. Insgesamt ist die Romanadaption zwar schon noch solide, hat immer wieder sehenswerte Szenen, die auch von dem Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen leben. Der ganz große Wurf ist Limpia – Schwimm zu mir dann aber doch nicht, da der Film gar nicht so viel zu sagen hat, wie es Regisseurin und Co-Autorin Dominga Sotomayor wohl denkt. Da wurden am Ende doch die falschen Schwerpunkte gesetzt.

Credits

OT: „Limpia“
IT: „Swim to Me“
Land: Chile
Jahr: 2025
Regie: Dominga Sotomayor
Drehbuch: Dominga Sotomayor, Gabriela Larralde
Vorlage: Alia Trabucco Zerán
Besetzung: María Paz Grandjean, Rosa Puga, Ignacia Baeza, Benjamin Westfall, Rodrigo Palacios

Bilder

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Limpia – Schwimm zu mir
fazit
Die Romanadaption „Limpia – Schwimm zu mir“ erzählt, wie sich ein Kindermädchen und die Tochter reicher Eltern anfreunden. Das enthält schöne Szenen sowie eine wenig subtile Kritik am Kapitalismus. Zum Ende hin eskaliert das zuvor ruhig erzählte Drama aber unnötig und macht damit eigene Stärken kaputt.
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