Briefe an die Zukunft Letters from the Past Geleceğe Mektuplar Netflix Streamen online
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Briefe an die Zukunft

Briefe an die Zukunft Letters from the Past Geleceğe Mektuplar Netflix Streamen online
„Briefe an die Zukunft“ // Deutschland-Start: 23. Juli 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Elif (Günes Sensoy) die alten Briefe findet, weiß sie zunächst nicht, was sie damit anfangen soll. Dabei stellt sich heraus, dass diese von den Schülern und Schülerinnen in dem Literaturclub ihrer Mutter Fatma (Ipek Türktan) im Jahr 2003 geschrieben wurden, als diese noch unterrichtete. Die Aufgabe war damals, Briefe an sein zukünftiges Ich zu schreiben. Tatsächlich war es geplant, diese Briefe 20 Jahre später zu verschicken. Was damals noch wie eine nette Idee wirkte, hat jedoch ungeahnte Folgen, weil sich die alte Clique mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss sowie dem Leben, das sie später führte. Aber auch für Elif wird dieser Fund nicht ohne Folgen bleiben, wenn sie erkennen muss, dass sie nicht die ganze Wahrheit über ihre eigene Vorgeschichte wusste …

Erstens kommt es anders …

Seit einer ganzen Weile schon veröffentlicht Netflix Filme und Serien aus der Türkei und setzt dabei auf Vielfalt. Setz’ aufs Leben etwa ist eine Mischung aus Fantasy, Komödie und Krimi, bei der ein gescheiterter Sportwetten-Experte zusammen mit einem toten Geschäftsmann herausfinden muss, wer diesen getötet hat. Asaf richtet sich hingegen an Thriller-Fans, wenn ein gewöhnlicher Fahrer durch einen simplen Verkehrsunfall in eine gefährliche Geschichte hineingezogen wird. Bei der Serie Briefe an die Zukunft wird es nun primär dramatisch, wenn wir mehr über eine ehemalige Schulclique erfahren und wie es mit diesen im Anschluss weitergegangen ist. Antwort: nicht so wie gedacht. Irgendwie kam dann doch alles anders.

Das ist natürlich keine seltene Erfahrung. Die wenigsten werden in ihren 40ern das Leben führen, das sie sich als junger Mensch ausgemalt haben. In der Hinsicht hat Briefe an die Zukunft also schon einiges an Identifikationsfläche zu bieten. Die Idee mit den titelgebenden Briefen ist dabei nicht verkehrt, da man auf diese Weise mit den Unterschieden zwischen den Hoffnungen und der Realität arbeiten kann. Theoretisch. Praktisch werden diese Zeugnisse vergangener Wünsche aber nur selten eingebaut, in der Hinsicht wäre sicherlich mehr drin gewesen. Besser geglückt ist die Arbeit mit den beiden Zeitebenen. So springt die Serie ständig zwischen der Gegenwart, in der Elif mehr über ihre Herkunft herauszufinden versucht, und der Vergangenheit hin und her. Das ist anfangs etwas verwirrend, auch weil sich die jungen und die alten Versionen nicht so wirklich ähnlich sehen. Man gewöhnt sich aber daran.

Furchtbare Figuren

Schwieriger ist es, die Figuren selbst zu akzeptieren. Vor allem die jungen Versionen sind teils so unerträglich, dass man sich fragen darf: Warum genau sollte ich mir das antun? Bei der erwachsenen Variante wird das zwar etwas besser. Tendenziell ist die Serie aber auch dann noch nervig. Natürlich müssen Charaktere nicht unbedingt liebenswürdig sein, damit es sich lohnt ihnen zu folgen. Manchmal sind es gerade die Macken und Abgründe, die einen Menschen interessant machen, vielleicht auch für Ambivalenz sorgen. Bei Briefe an die Zukunft ist da aber nicht genug. Wenn Figuren primär anstrengend sind, weniger spannend, dann wird das zu einem Problem, zumindest bei einer Serie, die einen so starken Fokus auf die Figuren legt.

Wenn denn wenigstens die Geschichte drumherum besser wäre. Aber dort wird eine Mischung aus Klischee und Überzogenem geboten, die ebenfalls wenig attraktiv ist. Zuweilen ist das mehr Seifenoper als Charakterporträt. Das darf man natürlich mögen, Netflix hat mit solchen Dramen ein großes Publikum erreicht. Dennoch ist es schade, wenn nicht gar ärgerlich, wie Briefe an die Zukunft das an und für sich interessante und universelle Thema, wie mit der eigenen Vergangenheit und divergierenden Lebenswegen umgegangen wird, derart plump bearbeitet. Da ist aktuell The Ballad of Wallis Island trotz der deutlich humorvolleren Tonalität die eindeutig bessere Wahl.

Credits

OT: „Geleceğe Mektuplar“
IT: „Letters from the Past“
Land: Türkei
Jahr: 2025
Regie: Cenk Ertürk
Drehbuch: Rana Denizer
Musik: Nurettin Çolak
Kamera: Baris Özbiçer
Besetzung: Gökçe Bahadır, Onur Tuna, Selin Yeninci, Erdem Şenocak, Güneş Şensoy, Deniz Bakacak, Can Bartu Aslan, Nilüfer Bayraktutan, Kerem Alp Kabul, Çağıl Aydıner

Bilder

Trailer

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Briefe an die Zukunft
fazit
„Briefe an die Zukunft“ erzählt von einer ehemaligen Schulclique und wie ihr Leben zwanzig Jahre später aussieht. Das Thema ist eigentlich universell und interessant, die Serie selbst ist es nicht. Nicht nur, dass die Figuren sehr anstrengend sind. Es wird zudem viel mit Klischees und Übertreibungen gearbeitet, mit dem realen Leben hat das dann weniger zu tun.
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