Projekt UFO Netflix Streamen online
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Projekt UFO

Projekt UFO Netflix Streamen online
„Projekt UFO“ // Deutschland-Start: 17. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Könnte es irgendwo im Weltall Außerirdische geben? Überlegene Zivilisationen, die in UFOS zur Erde kommen? Zbigniew Sokolik (Mateusz Kościukiewicz) hat eine andere Theorie. Für ihn steht fest, dass es zwar tatsächliche solche hochentwickelten Wesen gibt, diese aber tief unter der Meeresoberfläche leben und von dort aus die Menschheit beeinflusst haben. Für Jan Polgar (Piotr Adamczyk) ist das ein gefundenes Fressen, hat er doch eine Fernsehsendung, in der er solche Geschichte auszuschlachten versteht. Der Auftritt wird zu einem Desaster, er blamiert sich vor einem großen Publikum. Als ein Farmer behauptet, nicht nur ein Raumschiff gesehen zu haben, sondern auch an Bord gegangen ist, sieht der überzeugte Ufologe seine Chance gekommen, seine Theorie zu beweisen. Dabei ist er nicht der Einzige, der Interesse an der Geschichte hat und diese für sich nutzen will …

Wo sind die Außerirdischen?

Bis heute wird kräftig darüber spekuliert, ob es nun außerirdisches Leben gibt oder nicht. Hinweise, dass es solches geben könnte, wurden zwar gefunden, ein wirklicher Beweis steht aber noch aus. In der Zwischenzeit lässt sich mit dem Thema aber eine Menge Geld machen. Netflix etwa hat in den letzten Monaten gleich mehrere Titel herausgebracht, die sich mit der Sichtung von Außerirdischen beschäftigen. Da gab es zum einen die beiden Dokumentationen Investigation Alien und Die Alien-Entführung von Manhattan, die sich mit mutmaßlichen realen Begegnungen beschäftigten – oder zumindest der Suche danach. Das auf einer wahren Geschichte basierende Drama Der Mann, der UFOs liebte wiederum erinnerte an den Fernsehreporter José de Zer, der diverse Beweise rund um angebliche UFOs fälschte, um so für Quoten zu sorgen. Mit Projekt UFO kommt nun ein weiteres Werk beim Streamingdienst heraus, das sich mit diesem Themenumfeld befasst.

Dabei ist die polnische Serie aber nicht ganz mit den obigen Kollegen zu vergleichen. So handelt es sich um ein rein fiktionales Werk, das nicht so tut, als wäre das alles wahr, was hier geschieht. Stattdessen wird spekuliert. Könnte es Außerirdische geben? Und wenn ja, wie sehen diese aus, was wollen sie, was machen sie auf der Erde? Das klingt nach Mystery, vielleicht auch einem dieser Science-Fiction-Werke, die von besonderen Begegnungen handeln. Unheimliche Begegnung der dritten Art ist da eine offensichtliche Referenz. Aber auch der Vergleich hinkt, aus einem einfachen Grund: In Projekt UFO gibt es keine Außerirdischen, zumindest keine, die das Publikum zu Gesicht bekommen würde. Das heißt nicht, dass die Serie deren Existenz abstreitet, ein solches Urteil wird gar nicht gefällt. Es geht schlicht und ergreifend nicht um die Frage, ob solche Aliens existieren oder nicht.

Sehenswert, aber gewöhnungsbedürftig

Da werden sich manche zu Recht fragen: Was soll das? Was bringt eine Serie über Außerirdische, in der es keine Außerirdischen gibt? Regisseur und Autor Kasper Bajon, der zuvor unter anderem Drehbücher für die Netflix-Serien Hochwasser und Open Your Eyes geschrieben hat, interessiert sich vielmehr für die Menschen und seine polnische Heimat. Projekt UFO ist über weite Strecken deshalb in erster Linie ein Drama. Angereichert wird dieses mit leichten satirischen Elementen, wenn die kommerzielle oder anderweitige Ausbeutung dieses Themas und der daran glaubenden Menschen im Mittelpunkt steht. Wenn Polgar hinter der Sache her ist, dann nicht aus Überzeugung oder wahrem Interesse. Er sieht darin vielmehr die Möglichkeit, seine kriselnde Fernsehkarriere wieder voranzubringen.

Aber auch gesellschaftliche Aspekte spielen eine Rolle. Da geht es um die Medienlandschaft und Politik. Vieles davon ist aktuell, obwohl die Serie mit einem historischen Setting arbeitet. Inspiriert wurde die Geschichte wohl von der mutmaßlichen Alien-Entführung eines polnischen Bauern im Jahr 1978, auch wenn Projekt UFO sich da nicht wirklich lang mit der Vorlage aufhält. Das Ergebnis ist stimmungsvoll, wenngleich gewöhnungsbedürftig. Viele werden mit der Serie vermutlich wenig anfangen können, die sich stärker für die Menschen interessiert als etwaige Außerirdische. Hinzu kommt, dass einiges nicht vertieft wird: Die vier Folgen reichen beispielsweise nicht aus, um die Figuren wirklich auszuarbeiten. Sehenswert ist das Ganze aber schon, sofern man nicht mit den falschen Erwartungen an diesen ungewöhnlichen Titel herantritt.



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Projekt UFO
fazit
„Projekt UFO“ erzählt von einer mutmaßlichen Aliensichtung, interessiert sich dabei aber ausschließlich für die Menschen sowie gesellschaftliche Aspekte. Das wird manche frustrieren oder langweilen. Und doch ist die auf einem wahren Vorfall in den späten 1970ern basierende Dramaserie als Porträt mit satirischen Elementen durchaus sehenswert, sofern man nicht falsche Erwartungen hat.
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