Die Glaskuppel Netflix Streamen online
© Netflix

Die Glaskuppel

Die Glaskuppel Netflix Streamen online
„Die Glaskuppel“ // Deutschland-Start: 15. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als ihre Ziehmutter Ann-Marie stirbt, kehrt Lejla (Farzaneh Arastoo) noch einmal in ihre alte Heimat zurück, ein kleines Dorf in Schweden. Eigentlich sollte dies nur ein kurzer Aufenthalt sein, bevor es zurück in die USA geht, wo sie Karriere gemacht hat. Doch daraus wird nichts, schließlich wird ihre Freundin Louise ermordet und deren Tochter Alicia entführt. Lejla kann dabei nicht tatenlos zusehen, da dies eine alte Wunde aufreißt. So wurde sie selbst als Kind entführt und mehrere Monate lang gefangen gehalten, später wuchs sie bei dem Polizisten Valter (Johan Hedenberg) auf, der sie gerettet hatte. Überzeugt davon, dass ihr alter Entführer zurück ist, mischt sie sich in die Ermittlungen ein. Aber ausgerechnet Valters Bruder Tomas (Johan Rheborg), der die Polizeiabteilung leitet, glaubt nicht daran, dass es sich um denselben Täter wie vor zwanzig Jahren handelt …

Neues von der Krimi-Autorin

Diesen Monat hat Netflix wieder lauter düstere Serien aus aller Welt zusammengetragen. Höhepunkt war dabei der südkoreanische Thriller Karma, bei dem sich die Wege mehrerer Leute kreuzen – mit tödlichem Ergebnis. Einen Blick wert sind aber auch die US-Animationsserie Devil May Cry nach der gleichnamigen japanischen Videospielreihe um einen Dämonenjäger sowie der spanische Beitrag Der Gärtner, bei dem eine Mutter und ihr Sohn hinter der Fassade einer Gärtnerei Auftragsmorde verüben. Nun steht mit Die Glaskuppel eine Serie aus Schweden an. Und auch bei dieser blicken wir in die menschlichen Abgründe, wenn ein entführtes Kind gesucht wird und die Protagonistin sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss.

Die Idee hierfür lieferte unter anderem die Autorin Camilla Läckberg. Die auf Krimis spezialisierte Schwedin ist unter anderem für die Geschichten um die Schriftstellerin Erica Falck und den Polizisten Patrik Hedström bekannt, die auch vom ZDF verfilmt wurden. Vor einigen Wochen lief aber auch der Animationsfilm Super Charlie nach ihren Kinderbüchern bei uns im Kino. Die Glaskuppel ist dabei jedoch keine Adaption, sondern eine Neuentwicklung, was für Fans der Schriftstellerin besonders interessant sein dürfte. Die Serie fühlt sich dabei aber schon wie eine reguläre Romanadaption an. Prinzipiell könnte man sich daraus auch, vergleichbar zu den berühmten Büchern der Fjällbacka-Reihe, Fortsetzungen vorstellen, selbst wenn die eigentliche Geschichte innerhalb der sechs Folgen abgeschlossen wurde.

Stimmungsvoll, aber wenig prägnant

Die Geschichte ist dabei recht klassisch. Viele Krimis beginnen damit, dass die Hauptfigur in ihre alte Heimat zurückkehrt, meistens ein Dorf, und dort sowohl mit einem neuen Verbrechen wie auch der eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Und wie so oft hängt beides dann irgendwie zusammen. Vor einigen Wochen hatte Netflix mit der polnischen Serie Hundehügel ein ähnliches Szenario verwendet. Insgesamt ist dann auch recht wenig an Die Glaskuppel, das wirklich hervorsticht, zumindest im Hinblick auf den Kriminalfall. Das im Titel angesprochene Gefängnis ist etwas markanter, wenn es mal kein Zimmer oder eine Zelle ist, in die jemand eingesperrt wurde. Das war es aber auch schon. Selbst bei dem Täter bleibt die ganz große Überraschung aus, man ahnt zumindest, um wen es sich handelt.

Läckberg versucht, dieses Baukastenkonzept durch andere Themen aufzuwerten. So spielt beispielsweise die lokale Mine eine große Rolle, allgemein werden das Dorfleben und diverse damit verbundene Konflikte angesprochen. Irgendwann wird es auch mal wieder eine Hexenjagd geben, wie man sich das eben so vorstellt in engstirnigen Dörfern. An Klischees mangelt es in Die Glaskuppel daher nicht, man sollte keine zu großen Erwartungen an den Inhalt haben. Atmosphärisch ist die schwedische Serie aber schon, gefällt durch stimmungsvolle Settings, auch schauspielerisch passt das alles. Insgesamt ist das hier dann auch für Fans des Genres ein Blick wert, selbst wenn auch nicht so viel Prägnantes dabei ist, an das man sich später noch erinnern wird.



(Anzeige)

Die Glaskuppel
fazit
In „Die Glaskuppel“ kehrt eine Frau in ihre alte Heimat zurück, wo ein neuer Entführungsfall eine alte Wunde aufreißt. Grundsätzlich funktioniert die schwedische Krimiserie nach einer Idee der Bestsellerautorin Camilla Läckberg schon, dazu gibt es stimmungsvolle Settings und reichlich Dorfkonflikte. Richtig prägnant ist das aber nicht, es bleibt nicht wirklich viel in Erinnerung.
Leserwertung39 Bewertungen
4.5
6
von 10