Heweliusz Netflix Streamen online Video on Demand

Heweliusz

Heweliusz Netflix Streamen online Video on Demand
„Heweliusz“ // Deutschland-Start: 5. November 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als die die Fähre Heweliusz am 13. Januar 1993 in See sticht, um von Swinemünde in Polen in Richtung Ystad in Schweden zu fahren, ahnt niemand, welche Katastrophe bevorsteht. So gerät das Schiff in einen Sturm und geht dabei unter, 55 Menschen kommen ums Leben. Hätte sich das Unglück verhindern lassen? Wer trägt die Schuld an der Tragödie? Während ein Gericht die Wahrheit sucht, Überlebende befragt und Untersuchungen anstellt, müssen die Angehörigen einen Weg finden, mit den schweren Verlusten zu leben. Gleichzeitig wird auch in der Bevölkerung über Ursachen spekuliert. Dabei rückt immer wieder der während des Unfalls gestorbene Kapitän in den Mittelpunkt, von dem es heißt, er sei bei der Fahrt alkoholisiert gewesen …

Erinnerung an eine reale Katastrophe

Auch wenn das Genre des Katastrophenfilms heute nicht mehr die kommerzielle Bedeutung hat, die es früher einmal hatte, werden doch immer wieder Titel produziert, die von solchen verheerenden Unglücken erzählen. Gerade Netflix setzt darauf, dass das Publikum sich für solche Tragödien interessiert, und hat dieses Jahr eine Reihe von Dokumentationen ins Programm aufgenommen. Ob Hurrikan Katrina – Leben nach der Sintflut, Das Grenfell-Feuer – Was wirklich geschah oder Titan: Die OceanGate-Katastrophe – die Liste an realen Desastern, die der Streamingdienst behandelt, wird immer länger. Nun kommt mit Heweliusz ein weiteres hinzu. Ausnahmsweise handelt es sich bei der Serie allerdings nicht um eine Dokumentation, sondern eine fiktionalisierte Fassung.

Im Mittelpunkt steht das titelgebende polnische Schiff Jan Heweliusz, welches vor mehr als 30 Jahren gesunken ist. Über die Ursachen wird noch immer gestritten, zumindest, wenn man der Serie Glauben schenken darf. So gab es zwar ein Gerichtsurteil zu der Angelegenheit. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte kam jedoch später zu dem Schluss, dass das Verfahren nicht unparteiisch war. Heweliusz stützt sich darauf und präsentiert die Gerichtsverhandlung als dubiosen Prozess, bei dem man an mehr als einer Stelle das Gefühl hat, dass da etwas vertuscht werden sollte. Immer wieder werden da einige der entscheidenden Männer ins schlechte Licht gerückt, das Publikum wird da eindeutig manipuliert. Subtilität ist nicht gerade eine Stärke der Serie. Gegen Ende wird auch sehr stark nahegelegt, was die wahre Erklärung ist.

Sehenswert trotz fragwürdiger Entscheidungen

Etwas nervig ist zudem die Optik. So kam man aus nicht ganz nachvollziehenden Gründen auf die Idee, einen extremen Blaufilter über alles zu legen. Während die parallel gezeigten Szenen vom untergehenden Schiff durchaus ansehnlich sind, ist der Rest oft befremdlich übertrieben. Da hätte man doch mehr darauf vertrauen können, dass die Geschichte auch so funktioniert. Denn eigentlich ist Heweliusz durchaus spannend. Zwar ist das Tempo nicht wahnsinnig hoch, manches hätte man streichen können. Aber es gelingt Regisseur Jan Holoubek, der mit Hochwasser schon einmal eine Katastrophenserie für Netflix inszeniert hat, einen so weit zu fesseln, dass man bis zum Schluss dranbleibt und wissen will, wie das alles ausgeht.

Zu dem Zweck setzt er auf eine Mischung aus persönlichen Geschichten und dem Ermittlungsteil. Gerade zwei Frauen rückt er dabei in den Mittelpunkt. Da ist zum einen die Ehefrau des Kapitäns, die unter den furchtbaren Anschuldigungen ihrem Mann gegenüber leidet. Die andere hat ebenfalls ihren Mann dabei verloren, für den sich hingegen niemand interessiert. Zumindest teilweise will Heweliusz deshalb auch ein Denkmal für die Opfer sein – die toten wie die lebenden. Schön ist beispielsweise, wie im Abspann noch einmal alle Namen genannt werden, um an sie zu erinnern. Emotional ist die Serie dann auch, ohne auf ein plumpes Melodram zurückgreifen zu müssen. Zumindest in der Hinsicht ist sie wohltuend zurückhaltend. Wenn man über die besagten fragwürdigen Punkte hinwegsehen kann, ist das hier deshalb durchaus einen Blick wert.

Credits

OT: „Heweliusz“
Land: Polen
Jahr: 2025
Regie: Jan Holoubek
Drehbuch: Kasper Bajon
Musik: Jan Komar
Kamera: Bartłomiej Kaczmarek
Besetzung: Jan Englert, Borys Szyc, Magdalena Zawadzka, Jacek Koman, Mirosław Zbrojewicz, Magdalena Różczka, Andrzej Konopka, Justyna Wasilewska, Tomasz Schuchardt, Michał Żurawski

Bilder

Trailer

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Heweliusz
fazit
„Heweliusz“ erinnert an ein verheerendes Schiffsunglück, bei dem 55 Menschen gestorben sind. Zuweilen ist die Serie etwas manipulativ, die extremen Blaufilter sind zudem albern. Dennoch ist das Drama einen Blick wert mit der Mischung aus Ermittlung, Gerichtsverfahren und persönlicher Tragödie.
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von 10