Aileen Queen of the Serial Killers Netflix Streamen online Video on Demand
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Aileen: Queen of the Serial Killers

Aileen Queen of the Serial Killers Netflix Streamen online Video on Demand
„Aileen: Queen of the Serial Killers“ // Deutschland-Start: 30. Oktober 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ohne Verbrechen kein Netflix. Den Eindruck kann man zumindest hin und wieder haben, wenn der Streamingdienst eine True-Crime-Geschichte nach der anderen veröffentlicht. Zuletzt schoss dieser wieder aus allen Rohren, auch im dokumentarischen Bereich. Gerade erschien Mob War: Philadelphia vs. The Mafia über zwei rivalisierende Mafiaclans in den 1990ern. Weißes Meer: Die surreale Story von Rabo de Peixe schilderte, wie ein portugiesisches Küstendorf von Drogen überschwemmt wurde. Mein Vater, der BTK-Killer wiederum erzählt von einem berüchtigten Serienmörder, diesmal aus der Perspektive der Tochter. Nun kommt mit Aileen: Queen of the Serial Killers schon der nächste Beitrag, der sich mit einem solchen beschäftigt. Genauer wird hier einer Serienmörderin gedacht.

Eine berüchtigte Serienmörderin

Aileen Wuornos dürfte sogar eine der berühmtesten Frauen sein in diesem Segment. Nicht nur, dass sie in mehreren Dokumentarfilmen porträtiert wurde. Sie lieferte zudem die Vorlage für Monster, der Charlize Theron 2024 einen Oscar als beste Hauptdarstellerin bescherte. Entsprechend bekannt ist die Geschichte, was dann umgekehrt die Frage aufwirft: Braucht es wirklich mehr als zwanzig Jahre nach dem Tod der US-Amerikanerin eine neue Dokumentation? Nicht wirklich. Neue Informationen sucht man in Aileen: Queen of the Serial Killers vergebens. Notgedrungen basiert hier vieles auf Archivaufnahmen, ergänzt durch das eine oder andere Interview. Das übliche eben.

Das heißt aber nicht, dass der Film überflüssig ist. Anstatt sich auf die Taten zu konzentrieren – sie tötete von Dezember 1989 bis November 1990 insgesamt sieben Männer –, versucht sich Regisseurin Emily Turner an zwei Themen. Zum einen rekonstruiert sie den juristischen Werdegang der Mörderin, von der Verhaftung bis zur Hinrichtung. Dieser zog sich über Jahre hinweg und war alles andere als geradlinig. So gab Wuornos anfangs nur einen dieser Morde zu und behauptete, dass sie sich nur selbst verteidigt hatte. Am Ende von Aileen: Queen of the Serial Killers sehen wir eine komplett andere Frau, die alles zugibt, weil sie nur noch alles hinter sich bringen will. Zwischen diesen beiden Polen finden sich zahlreiche Interviews mit der Protagonistin, die im Laufe der Jahre entstanden sind, dazu auch Aufnahmen von Verhören.

Auf der Suche nach Antworten

Nun ist ein solch extremer Wandel schon etwas erklärungsbedürftig, selbst wenn er über einen so langen Zeitraum geschieht. Teilweise sollen Menschen aus ihrem Umfeld diese Lücken füllen, vor allem ihre Ex-Freundin Tyria Moore, der sich Wuornos früh anvertraute. Eindeutige Antworten findet Aileen: Queen of the Serial Killers aber auch auf diesem Weg nicht. Klar ist, dass ihr Leben von früh an schwierig war und sie Gewalt erfahren hat. Inwieweit diese Erfahrungen aber als Ursache für die ganzen Morde herhalten können, ist unklar. Auch nach mehr als hundert Minuten bleibt die Frau ein Rätsel, da sie sich auch zu sehr selbst widersprochen hat. Die religiöse Ausrichtung später muss man auch nicht nachvollziehen können.

Die Frage nach den Motiven ist dabei nicht die einzige, über die man bei dieser Geschichte diskutieren kann. Hinzu kommen gesellschaftliche Aspekte. Schon die ersten Aufnahmen des selbstgerechten Staatsanwalts zeigen, dass es ihm weniger um die Wahrheitsfindung geht, sondern das Prinzip, da er sich auf diese Weise als moralische Instanz in Szene setzen konnte. Bemerkenswert ist auch, wie eine Richterin vom Fall abgezogen wurde, was sie sich bis heute nicht erklären kann. Immer wieder wurden auch Vorwürfe laut, dass der gesamte Prozess nicht fair war, zum Teil Ausdruck einer frauenfeindlichen Gesellschaft ist. Ob man dem nun zustimmt oder nicht, Aileen: Queen of the Serial Killers bietet dabei zumindest Ansätze, die über ein reines Porträt hinausgehen. Insofern lohnt sich schon ein Blick, selbst wenn man am Ende das Gefühl hat, nicht wirklich mehr zu wissen als vorher.

Credits

OT: „Aileen: Queen of the Serial Killers“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Emily Turner
Musik: Dickon Hinchliffe

Trailer

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Aileen: Queen of the Serial Killers
fazit
„Aileen: Queen of the Serial Killers“ erinnert an die berüchtigte Mörderin, die mindestens sieben Männer getötet hat. Über die eigentliche Geschichte erfährt man nichts Neues. Interessanter sind die Versuche, sie psychologisch zu porträtieren und auch gesellschaftliche Aspekte anzusprechen, selbst wenn am Ende keine wirkliche Erkenntnis übrigbleibt.
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