Wake Up Dead Man A Knives Out Mystery Netflix Streamen online Video on Demand
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Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery

Wake Up Dead Man A Knives Out Mystery Netflix Streamen online Video on Demand
„Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“ // Deutschland-Start: 27. November 2025 (Kino) // 12. Dezember 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Jud Duplenticy (Josh O’Connor) ist ein junger, aufstrebender Priester. Als früherer Boxer fehlt ihm jedoch Impulskontrolle und so wird er nach einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem Kollegen nach Chimney Rock, New York, strafversetzt. Dort soll er den etablierten Pastor Monsignore Jefferson Wicks (Josh Brolin) unterstützen. Nachdem beide Männer ein fundamental anderes Verständnis darüber haben, wie die geistliche Führung ihrer kleinen Gemeinde aussehen soll, kommt es schnell zu Spannungen. Als Monsignore Wicks nach einer Predigt aus dem Nichts in einer kleinen Kammer neben der Kanzel mit einer Stichwunde tot aufgefunden wird, steht Polizeichefin Geraldine Scott (Mila Kunis) vor der Aufgabe, einen scheinbar unmöglichen Mord zu lösen. Durch die kuriosen Umstände ist jedoch auch das Interesse des weltbekannten Detektivs Benoit Blanc (Daniel Craig) geweckt, der sich persönlich der Frage nach göttlicher Intervention oder weltlichem Mord annimmt.

Sakrales Sequel

Unter Feder und Regie von Rian Johnson ist es bereits das dritte Mal nach Knives Out – Mord ist Familiensache und Glass Onion: A Knives Out Mystery, dass Daniel Craig in der Rolle des Benoit Blanc einen komplizierten, unmöglich erscheinenden Mordfall aufklären muss. Wie bereits die beiden Vorgänger ist die Netflix-Produktion Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery im Kern ein klassischer Whodunit-Krimi mit modernen Elementen und kreativen Genre-Ideen.

Sünde, Satire, Subtext

Mit Glass Onion: A Knives Out Mystery reduzierte Johnson verglichen mit dem Original den Krimi-Anteil zugunsten von parodierten Figuren und überzeichnetem Humor. In Wake Up Dead Man kehrt er zurück zu einem geerdeteren Setting mit einer weniger exzentrischen Atmosphäre. Statt auf der abgelegenen Insel eines Tech-Milliardärs findet sich Benoit Blanc in einer religiös-konservativen Kleinstadt wieder. Die Gemeinde ist fest in der Hand Monsignores Wicks, der die charakterlichen Schwächen seiner Gemeindemitglieder für Provokation und Kontrolle ausnutzt. Durch die Ambivalenz zwischen den Figuren des Monsignore und Jud findet Rian Johnson ein gelungenes Ventil für einen differenzierten Kommentar zu Religion, ohne die übergeordneten Themen des Films zu schmälern.

Ähnlich verfährt er mit politischer Satire, speziell gegenüber amerikanischem Konservativismus. Über die Rolle des Cy Draven karikiert er die MAGA-Bewegung, politische Radikalisierung und Social Media. Einerseits schafft er damit gelungene Momente situativer Komik, andererseits bereichert er Wake Up Dead Man um eine den Zeitgeist treffende Vielschichtigkeit, die dem Film Substanz gibt, ohne ihn voll einzunehmen.

Der Teufel im Detail

Letztendlich bleibt auch der dritte Teil des Knives Out-Franchise neben religiösem sowie politischem Kommentar ein scheinbar unlösbarer Mordfall, den Benoit Blanc und Zuschauer gleichermaßen zu lösen versuchen. Bei seinem neuesten Whodunit orientiert sich Johnson erneut an Genre-Größen wie Agatha Christie und John Dickson Carr. Carrs Roman, The Hollow Man wird im Rahmen der Handlung gleich mehrfach direkt referenziert, dazu gibt es zahllose weitere Anspielungen auf bekannte Detektivgeschichten. Neben dem Mordfall sind es erneut die einzelnen Figuren, die es zu erforschen gilt. Weniger überzeichnet als in Glass Onion, dabei jedoch nicht minder vielschichtig, tauchen Zuschauer gemeinsam mit Blanc nach und nach in ihre Charaktere ein, um ihre Geheimnisse und Motive aufzudecken.

Der Mord selbst ist verglichen mit den Vorgängern abseits des religiösen Stigmas schnörkellos. Die Aufklärung hingegen hält einige Wendungen bereit, die zwar teilweise zu konstruiert, schlussendlich aber mit einzelnen Zugeständnissen nachvollziehbar sowie akzeptabel sind. Die metaphorische Krux liegt für Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery weniger in der Glaubwürdigkeit des vermeintlichen Mordfalls als in den Folgeereignissen.

Ein Cast zum Niederknien

Inszenatorisch ist Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery on par mit den beiden Prequels, besticht aber neben gelungener Kameraarbeit und intensiv expressiver Filmmusik vor allem durch Cast und Dialog. Neben einem weiteren ikonischen Filmzitat Benoit Blancs bekommen Zuschauer besonders während der ersten Hälfte messerscharfe Dialoge und ein durchweg exzellentes Schauspiel des Star-Ensembles, auch wenn einzelne Figuren unterentwickelt bleiben. Getragen wird Wake Up Dead Man vor allem durch Josh O’Connor, der als Jud Duplenticy die Hauptrolle übernimmt. Komplementiert durch Daniel Craigs Benoit Blanc und Josh Brolins Monsignore Wicks nimmt das Charisma ihrer Dreifaltigkeit das Publikum mühelos ein.

Credits

OT: „Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
Musik: Nathan Johnson
Kamera: Steve Yedlin
Besetzung: Daniel Craig, Josh O’Connor, Glenn Close, Josh Brolin, Mila Kunis, Jeremy Renner, Kerry Washington, Andrew Scott, Cailee Spaeny, Daryl McCormack, Thomas Haden Church

Trailer

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Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery
fazit
Rian Johnson gelingt mit „Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“ die Rückkehr zu einer feinen Balance aus klassischem Krimi, pointierter Satire und Charakterstudie, die bereits den Originalen „Knives Out“ ausgezeichnet hat. Nach dem grellen Spektakel von „Glass Onion“ ist der dritte Teil der Reihe bodenständig und bescheidener, ohne auf Humor und Exzentrik zu verzichten. Zusätzlich bereichert Johnsons nuancierte religiöse- und gesellschaftliche Kritik „Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery“ ungemein.
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